Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Sprachwissenschaft / Sprachforschung (fachübergreifend), Note: 1,3, Technische Universität Berlin (Institut für Sprache und Kommunikation), Veranstaltung: Kognitive Semantik, 16 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Augusta: Was meinst du, welche Farbe die Marsmenschen haben?
Freundin: Grün.
Augusta: Was für ein Grün? Ich meine, sind sie smaragdgrün oder erbsengrün oder apfelgrün oder flaschengrün oder meergrün oder wie?
Freundin: Also, ich finde, sie haben so ein grünes Grün.
(Aitchison 1997: 65)
Wie dieser kleine Dialog zwischen Augusta und ihrer Freundin zeigen soll, gehen Sprecher anscheinend davon aus, dass manche Wortreferenten grundlegender und einige Objekte bessere Vertreter für die Bedeutung eines Wortes sind als andere. So ist für Augustas Freundin das Grün der Marsmenschen nicht irgendeines, sondern ein besonders grünes Grün. Dies wird auch deutlich, wenn man z.B. einen Pinguin mit einem Vogel, der alle typischen Merkmale eines idealen Vogels trägt, vergleicht. Einige Merkmale des Pinguins stimmen mit diesem idealen Vogel überein, so dass man den Pinguin als Vogel bezeichnen kann. Der Pinguin muss keine feste Anzahl an Vogelmerkmalen haben, um als Vogel charakterisiert zu werden, seine Merkmale müssen nur einigermaßen mit denen des idealen, prototypischen Vogels übereinstimmen. Für Aitchison ist dies eine faszinierende Idee, die jedoch noch überprüft werden muss (vgl. Aitchison 1997: 65f). Dies tat Eleanor Rosch in den 70er Jahren in verschiedenen Experimenten. Aus der Analyse der Ergebnisse dieser Experimente entwickelte sie mit ihren Mitarbeitern die Standardversion der Prototypensemantik. Ziel dieser Prototypensemantik ist es, 'die Zonen der gemeinsamen Prototypenkenntnisse zu beschreiben (Kleiber 1998: 31).' Inzwischen haben Rosch und ihre Mitarbeiter ihre Meinung zu einigen Punkten der Theorie geändert und eine neue Version, die erweiterte Version der Prototypensemantik, erarbeitet.
In dieser Arbeit werde ich zunächst die Standardversion beschreiben, wobei das Hauptaugenmerk auf dem Begriff des Prototyps und der Kategorisierung liegt. Anschließend werde ich die Probleme der Standardversion darlegen, die zum nächsten Abschnitt, der erweiterten Version der Prototypensemantik, führen. Betrachtet man beide Theorien, stellt sich die Frage, ob die Theorien aufeinander aufbauen und ob die erweiterte Version, wie es ihr Name sagt, eine Erweiterung, Weiterführung und Weiterentwicklung der Standardversion ist. Dies wird im Vergleich beider Theorien im vierten Abschnitt deutlich, auf den abschließend eine kurze Zusammenfassung folgt.
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