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Stottern bei Kindern und Jugendlichen

Bausteine einer mehrdimensionalen Therapie

AutorClaudia Ochsenkühn, Monika Maria Thiel
VerlagSpringer-Verlag
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl264 Seiten
ISBN9783540264149
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis22,99 EUR

Sie suchen fundiertes und umfassendes Rüstzeug für eine zeitgemäße Therapie stotternder Kinder und Jugendlicher?

Das Buch vermittelt Ihnen dafür das theoretische und praktische Know-how in Form eines methodenübergreifenden, ressourcenorientierten und flexiblen Therapieansatzes.

Die Grundlagen:

* Theoretisches Basiswissen zur Klinik des Stotterns

* Aktuell diskutierte ätiologische Faktoren und ihre Relevanz für die Therapieplanung

* Qualitative und quantitative Diagnostikverfahren

Therapie und Beratung:

* Überblick über die bekanntesten Therapieansätze

* Methodenübergreifendes Vorgehen: 8 Therapiebausteine- und 8 Beratungsbausteine und individuelle Auswahlkriterien

* Viele praktische Anregungen und Spielideen

* Praxisrelevante Durchführungshilfen und 'Was tun, wenn...'-Vorschläge

* Kopiervorlagen zu Anamnese, Diagnostik und Beratung

Besonderes Plus:

* Differenzialdiagnose und Therapie des Polterns

* Praxiserprobte Kombination direkter und indirekter Therapieverfahren

* Konkrete Anregungen für ressourcenorientierte Elternberatung und Elterntraining

* Betonung der Rolle der Väter für die Therapie

* Praxishilfen für die Zusammenarbeit mit Erzieherinnen und Lehrerinnen

Das Buch besticht durch seine klare Struktur und durch eine Fülle von Praxisideen und Kopiervorlagen. Es ist eine erstklassige Fundgrube für jede Stottertherapeutin.

 

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Kapitelübersicht
  1. Geleitwort und Inhalt
  2. Klinik des Stotterns
  3. Wie entsteht Stottern?
  4. Anamneseerhebung
  5. Befunderhebung
  6. Ausgewählte Therapiekonzepte
  7. Kriterien und Voraussetzungen für die Therapie
  8. Therapiebausteine mit dem Kind und ihre konkrete praktische Umsetzung
  9. Therapiebausteine für die Arbeit mit den Bezugspersonen: Beratung – Information – Training
  10. Wann ist die Therapie beendet?
  11. Anhang: Kopiervorlagen für die Praxis
  12. Literatur
  13. Sachverzeichnis
Leseprobe
Kapitel 4 · Befunderhebung (S. 58-59)

Die Diagnostik des kindlichen Stotterns ist im Wesentlichen ein beschreibendes Verfahren, das die Aufgabe hat, die Störung durch qualitative und quantitative Kriterien zu erfassen. Neben der genauen Beschreibung der hör- und sichtbaren Symptomatik geht es vor allem darum zu erfassen, was das Kind beschäftigt und belastet und welche Faktoren den Rede. uss positiv wie negativ beein. ussen. Es gibt keine standardisierten Tests, die eine umfassende Aussage über das Stotter-Syndrom treffen könnten, da das Störungsbild zu komplex ist und zu vielen beeinflussenden Faktoren unterliegt. Für ein individuell zugeschnittenes Therapieprogramm müssen daher alle möglicherweise auf das Stottern einwirkenden Parameter überprüft und auf ihre Relevanz für das Kind untersucht werden. Im folgenden Kapitel werden der Befundbogen sowie die einzelnen Untersuchungsparameter dargestellt und ihre Beziehung zur Therapie verdeutlicht. Die Beschreibung der z. T. unterschiedlichen Vorgehensweisen bei Vorschul- und Schulkindern und evtl. auftretender Schwierigkeiten bei der Durchführung unterstützen die am Einzelfall orientierte Diagnostik. Eine Aufstellung differenzialdiagnostischer Hinweise auf Poltern erleichtert die Auswertung der Befunderhebung sowie die Therapieplanung.

4.1 Erstdiagnostik als Grundlage der Therapieplanung

Stottern ist stets eine die gesamte Kommunikation betreffende Störung. Sie steht immer mit anderen, sich gegenseitig beeinfl ussenden Bereichen in enger Verbindung.

> Beachte
Auffälligkeiten des Rede. usses müssen mit der Sprachentwicklung , der psychosozialen und der kognitiven Entwicklung sowie mit situativen Besonderheiten in Beziehung gesetzt werden.

Erstellen eines Störungsprofils. Die Analyse der Stottersymptomatik und ihrer Begleitstörungen dient weiterhin der Differenzialdiagnose innerhalb des Syndroms sowie der Abgrenzung zu anderen Störungsgebieten. Aus der Kombination eigener Beobachtungen und anamnestischer Daten entsteht ein Pro. l der Störung und begleitender Auffälligkeiten. Die Therapeutin entwickelt auf der Basis des erstellten Pro. ls zunächst Hypothesen über beein. ussende Faktoren (vgl. Kap. 2.2.2 »Modelle zum Zusammenwirken der verschiedenen Faktoren «). Diese müssen im Rahmen der Arbeit mit dem Kind und den Eltern kritisch mit den Methoden der Verlaufsdiagnostik überprüft und ggf. korrigiert werden.

4.2 Arbeitsprinzipien

Die Untersuchung wird von verschiedenen therapeutischen Überlegungen maßgeblich beein. usst. Sie werden im Folgenden kurz erläutert, und ihre Auswirkungen auf die Durchführung der Untersuchung und auf die Gestaltung der therapeutischen Beziehung wird diskutiert.

4.2.1 Ressourcenorientierte Diagnostik und Therapie

Der Untersucher nimmt sich normalerweise viel Zeit, um herauszu. nden, was das Kind nicht kann, und warum dies so ist. Die Stärken des Kindes bleiben dabei oft unbeachtet. Dadurch wird dem Kind häufig ungewollt vermittelt, dass mit ihm etwas nicht stimmt. Auch die Eltern nehmen die De. zite ihres Kindes nach der Diagnostik oft verstärkt wahr.

Der Blick auf die Stärken. Die ressourcenorientierte Vorgehensweise ist zunächst vor allem eine Frage der therapeutischen Einstel lung. Ist der Untersucher bereit, sich die Zeit zu nehmen, seinen Patienten außerhalb seiner Störung wahrzunehmen, eröffnet sich ihm ein großer Spielraum bezüglich des Kontaktes, der Therapieplanung und der Durchführung. Der Kontakt wird durch die Begegnung zweier Menschen belebt, die beide Fähigkeiten und De. zite mit sich bringen. Den Eltern wird es dadurch oft ermöglicht, ihr Kind zunehmend wieder als Ganzes wahrzunehmen. Nicht als »Stotterer «, sondern als ihr Kind, das zwar stottert, daneben aber noch viele andere Eigenschaften besitzt. Die Eltern-Kind-Beziehung erfährt dadurch meist eine große Entlastung, Stressoren können reduziert werden (vgl. Thiel 2000, S. 127).

Stärken im Erstkontakt herausfinden. Schwierige Therapieinhalte werden, ausgehend von den Stärken des Kindes, erarbeitet. Daher wird bereits im Erstkontakt gezielt nach den Stärken des Kindes, der Eltern und den positiven Elementen der Eltern-Kind-Beziehung gesucht. Sowohl eigene Eindrücke (vgl. Kap. 10.2, Abschnitt »Psychische Ebene«) als auch die Sichtweise der Eltern und ggf. die Eigenwahrnehmung des Kindes spielen dabei eine Rolle. Bei der Besprechung des Befundes und der anschließenden Therapieplanung . nden Fähigkeiten und De. zite des Kindes gleichermaßen Beachtung (vgl. Kap. 4.7 »Beratungsgespräch nach Anamnese und Diagnostik«).
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Kein Rezeptbuch8
Inhalt10
1 Klinik des Stotterns17
1.1 Versuch einer Definition18
1.2 Häufigkeit und Verbreitung19
1.3 Unterscheidung und Definition von Kern- und Begleitsymptomen20
1.4 Abgrenzung Sprechunflüssigkeiten – beginnendes Stottern – Stottern24
1.5 Abgrenzung gegen andere Auffälligkeiten des Redeflusses30
1.6 Kontinuität oder kategoriale Gegensätze?33
1.7 Strukturelle Gemeinsamkeiten des Stotterns35
2 Wie entsteht Stottern?41
2.1 Aktueller Forschungsstand42
2.2 Modelle zur multifaktoriellen Verursachung43
2.3 Faktoren, die zusammen mit Stottern beobachtet werden können47
3 Anamneseerhebung59
3.1 Situation des Erstgespräches60
3.2 Anamnesefragebogen62
3.3 Die Anamnese bei unterschiedlichen Altersstufen70
4 Befunderhebung73
4.1 Erstdiagnostik als Grundlage der Therapieplanung74
4.2 Arbeitsprinzipien74
4.3 Befundbogen77
4.4 Untersuchungsparameter und ihre Relevanz für die Therapie78
4.5 Beispielauswertung und Erstellung des Befundes99
4.6 Effiziente Methoden zur Überprüfung der Symptomatik bei Verlaufskontrollen101
4.7 Beratungsgespräch nach Anamnese und Diagnostik102
5 Ausgewählte Therapiekonzepte105
5.1 Direkte und indirekte106
5.2 Indikationskriterien für die Auswahl des Therapieansatzes108
5.3 Vorbeugendes oder therapiebegleitendes Elterntraining110
5.4 Spieltherapeutisch geprägte Sprachtherapie (Katz-Bernstein)111
5.5 Fluency-Shaping-Programme113
5.6 Sprechtechniken – ein Überblick118
5.7 Modifikationstherapie nach Dell und van Riper120
6 Kriterien und Voraussetzungen für die Therapie123
6.1 Plädoyer für einen frühzeitigen Therapiebeginn124
6.2 Indikationen126
6.3 Prognosefaktoren129
6.4 Therapeutische Grundhaltung gegenüber Kind und Bezugspersonen131
6.5 Umgang mit dem Stottern in der Therapie133
7 Therapiebausteine mit dem Kind und ihre konkrete praktische Umsetzung137
7.1 Die Bausteine im Überblick139
7.2 Atemtherapie und Tonusregulation140
7.3 Körpersprache und rhythmischmelodischer Ausdruck142
7.4 Emotionaler Ausdruck und kreatives Gestalten147
7.5 Förderung der Sprechfreude und Abbau von Sprechängsten156
7.6 Förderung der Eigen- und Symptomwahrnehmung170
7.7 Modifikation des Stotterns und Modeling174
7.8 Bedeutung der Gruppentherapie und des sozialen Lernens184
7.9 Therapie des Polterns189
8 Therapiebausteine für die Arbeit mit den Bezugspersonen: Beratung – Information – Training193
8.1 Die Bausteine im Überblick195
8.2 Information zum Stottern und zu beeinflussenden Faktoren196
8.3 Hilfestellung zur Akzeptanz und zum Umgang mit dem Stottern199
8.4 Allgemeine Förderung des flüssigen Sprechens202
8.5 Reduktion von sozialem Stress203
8.6 Mobilisierung der Väter209
8.7 Sprachliches Kommunikationsverhalten211
8.8 Erarbeitung der Bausteine in Elterngruppentrainings213
8.9 Zusammenarbeit mit Erzieherinnen und Lehrerinnen215
9 Wann ist die Therapie beendet?217
9.1 Gute Gründe, eine Therapie zu beenden218
9.2 Nachsorge219
10 Anhang Kopiervorlagen für die Praxis221
10.1 Anamnesefragebogen für Stottern bei Kindern und Jugendlichen223
10.2 Befundbogen für Stottern bei Kindern und Jugendlichen228
10.3 Protokoll zur quantitativen Auswertung von Sprechproben235
10.4 Protokoll zur Verlaufsdiagnostik236
10.5 Grafik zu Veranschaulichung der ermittelten Stotterraten verschiedener Sprechleistungsstufen238
10.6 Leergrafik zur Dokumentation der Entwicklung der Stotterrate im Therapieverlauf238
10.7 Text zur Überprüfung des Lesens239
10.8 Text zur Überprüfung der Sprechleistung Nachsprechen240
10.9 Modell des überlaufenden Fasses241
10.10 Das Anforderungs- und Kapazitäten-Modell (nach Starkweather)242
10.11 Das Anforderungs- und Kapazitäten-Modell zur individuellen Anpassung243
10.12 Tabelle Differenzialdiagnostik Stottern244
10.13 Therapiebausteine mit dem Kind in Übersicht245
10.14 Therapiebausteine für die Arbeit mit den Bezugspersonen: Beratung – Information – Training246
10.15 Merkblatt für Eltern247
10.16 Merkblatt für Lehrerinnen248
10.17 Merkblatt für Erzieherinnen250
10.18 Informationsabend für Erzieherinnen und Lehrer252
10.19 Interessante Weblinks zum Thema Stottern254
Literatur255
Sachverzeichnis261

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