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Verrechnungspreissysteme für horizontale Speditionsnetzwerke

Simulationsgestützte Gestaltung und Bewertung

AutorMartina Weddewer
VerlagDUV Deutscher Universitäts-Verlag
Erscheinungsjahr2008
Seitenanzahl317 Seiten
ISBN9783835055575
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis54,99 EUR
Martina Weddewer entwickelt ein Simulationssystem, das die Bewertung alternativer Verrechnungspreissysteme aus Sicht der Kooperation und der einzelnen Partner erlaubt und damit die Entscheidungsprozesse wirkungsvoll unterstützt.

Dr. Martina Weddewer promovierte bei Prof. Dr. Otto Rosenberg am Lehrstuhl für Produktionswirtschaft der Universität Paderborn. Sie betreut als wissenschaftliche Mitarbeiterin der Universitätsbibliothek Paderborn die Fachreferate Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsinformatik sowie das Referat Informationskompetenz.

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Leseprobe
1 Einleitung (S. 1-2)

Die Globalisierung ist einer der Megatrends der letzten Jahrzehnte, der auch die Nachfrage nach Logistikdienstleistungen und damit die Anforderungen an die Logistikdienstleister entscheidend beeinflusst hat. Nur große flächendeckende Transportnetze können diesen gestiegenen Anforderungen gerecht werden. Die Konzentration der Industrie- und Handelsunternehmungen auf ihre Kernkompetenzen zieht zudem eine stärkere Einbindung der Logistikdienstleister in die aufgebauten Supply Chains nach sich. Die Ansprüche an Qualität, Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit der angebotenen Logistikleistungen sind daher in den letzten Jahren deutlich gewachsen. Gleichzeitig mussten sich gerade deutsche Logistikdienstleister in den letzten Jahren weitreichenden Veränderungen der Rahmenbedingungen im Straßengüterverkehr stellen.

Die Aufhebung der Tarifbindung und Kabotageverbote im Rahmen der Liberalisierung der europäischen Transportmärkte haben zu einem starken Verfall der Preise im Straßengüterverkehr geführt. Daneben führten steigende Kraftstoffpreise und die Einführung der LKW-Maut zu einem deutlichen Anstieg der Produktionskosten für die Unternehmungen. Diese kritischen Bedingungen haben viele kleine und mittelständische Spediteure, die bisher den deutschen Straßengüterverkehr geprägt haben, vom Markt verdrängt und begünstigen in Verbindung mit der starken Globalisierung auch weiterhin starke Konzentrationstendenzen im Logistikmarkt. Große Logistikkonzerne bauen ihre Netze immer weiter auf, sie werden dabei auch zukünftig viele der kleineren Dienstleister verdrängen oder übernehmen.

Die mittelständischen und kleinen Unternehmungen haben nur wenige Möglichkeiten ihre Existenz dauerhaft zu sichern. Neben einer Konzentration auf Nischenbereiche oder einer Anbindung an einen großen Konzern als Frachtführer bietet die kooperative Zusammenarbeit mit anderen Logistikdienstleistern einen wichtigen Ansatz für ein langfristiges Überleben solcher Unternehmungen. Gerade die kooperative Zusammenarbeit in einem Speditionsnetzwerk3 bietet den kleinen und mittelständischen Logistikdienstleistern eine Möglichkeit ihre Eigenständigkeit zu erhalten und sich den gewachsenen Anforderungen der Verlader erfolgreich zu stellen.

In den letzten Jahren wurden daher einige solcher Kooperationen aufgebaut. Als kompetente, flexible und etablierte Ansprechpartner der Verlader vor Ort können die Kooperationsunternehmungen durch ein erweitertes, hochwertiges Leistungsangebot mit den großen Logistikkonzernen konkurrieren und damit ihre Existenz langfristig absichern. Viele Logistikkooperationen setzen für den Aufbau flächendeckender, schneller Logistikangebote auf die gezielte Verknüpfung der Leistungen einzelner Partner über Hub-and-Spoke-Strukturen. Hierbei werden über zentrale Umschlagknoten Transportleistungen unterschiedlicher Partner zu der Logistikleistung für den Verlader zusammengeführt.

Durch die starke Bündelung der transportierten Güter für unterschiedliche Ziele können deutliche ökonomische und ökologische Vorteile generiert werden, so dass auch viele Konzerne für bestimmte Marktsegmente entsprechende Netzstrukturen einsetzen. Wichtiges Ziel für eine erfolgreiche Zusammenarbeit innerhalb einer Kooperation ist die Minimierung des Organisationsaufwands. Dennoch kommen auch Kooperationen nicht ohne eine gewisse Infrastruktur und bestimmte Instrumente aus, die die Zusammenarbeit der Netzwerkunternehmungen zielgerichtet unterstützt.6 Über ein entsprechendes Kooperationsmanagement müssen die dezentralen Entscheidungen entsprechend der Kooperationsziele aufeinander abgestimmt werden. Ein wichtiges Instrument des Kooperationsmanagements ist ein Verrechnungspreissystem, das eine Bewertung des netzwerkinternen Leistungsaustauschs sicherstellt.

Über diese internen Preise wird gleichzeitig eine angemessene Aufteilung des Kooperationserfolgs angestrebt. Dabei treffen die unterschiedlichen Interessen der Partner aufeinander. Als selbständige Unternehmungen sind alle Partner immer auch an der Maximierung ihrer individuellen Ergebnisse interessiert.7 Gleichzeitig bietet die Gestaltung dieser Preise - wie auch bei der unternehmensinternen Anwendung von Ansatz für das Kooperationsmanagement, die dezentralen Entscheidungen der Partner entsprechend der vereinbarten Kooperationsziele zu lenken. Die große Bedeutung einer angemessenen Bewertung der Leistungsbeiträge für die Stabilität der Zusammenarbeit ist in der Literatur allgemein unbestritten. Als wichtiges Instrument des Kooperationsmanagements wird die Gestaltung von Verrechnungspreissystemen jedoch erst in der letzten Zeit verstärkt problematisiert.
Inhaltsverzeichnis
Geleitwort6
Vorwort8
Inhaltsverzeichnis10
Abbildungsverzeichnis14
Tabellenverzeichnis16
Abkürzungs- und Symbolverzeichnis18
1 Einleitung23
2 Verrechnungspreissysteme für Unternehmungsnetzwerke29
2.1 Kooperationen und Unternehmungsnetzwerke29
2.1.1 Begriffsbestimmung30
2.1.3 Gestaltung von Unternehmungsnetzwerken33
2.1.4 Erklärungsansätze der Kooperationsforschung42
2.2 Management von Unternehmungsnetzwerken46
2.2.1 Lebenszyklen von Netzwerken47
2.2.2 Aufgaben und Instrumente des Kooperationsmanagements49
2.3 Verrechnungspreissysteme als Instrument des Netzwerkmanagements62
2.4 Zwischenfazit107
3 Kooperationen von Logistikdienstleistern109
3.1 Logistik: Entwicklung des Begriffsverständnisses und Systemabgrenzungen109
3.2 Logistikdienstleister, Frachtführer und Speditionen114
3.2.1 Allgemeine Begriffsbestimmung114
3.2.2 Sammelgutverkehr118
3.2.3 Aktuelle Rahmenbedingungen für Logistikdienstleister127
3.2.4 Entwicklungen der Logistikdienstleister134
3.3 Speditionsnetzwerke138
3.3.1 Logistikkooperationen139
3.3.2 Horizontale Kooperationen zwischen Logistikdienstleistern140
3.3.3 Relevante Gestaltungsmerkmale von Stückgutnetzwerken143
3.4 Planungsprobleme von Speditionsnetzwerken149
3.4.1 Strategische Planung149
3.4.2 Taktische Planung151
3.4.3 Operative Planung153
3.5 Frachttarife und Kostenstrukturen im Straßengüterfernverkehr156
3.6 Zwischenfazit162
4 Verrechnungspreissysteme für Speditionsnetzwerke165
4.1 Ansätze in der Literatur165
4.1.1 Allgemeine Hinweise zur Relevanz165
4.1.2 Leistungsverrechnung in Stückgutnetzwerken166
4.1.3 Ansätze für andere Formen von Logistikkooperationen173
4.1.4 Kritische Würdigung176
4.2 Überlegungen zur Gestaltung von Verrechnungspreissystemen für Stückgutnetzwerke177
4.2.1 Leistungsverflechtungen in Stückgutnetzwerken177
4.2.2 Verrechnungspreissysteme in Stückgutnetzwerken: Grundüberlegungen und Modellentwicklung180
4.3 Fazit193
5 Simulationsgestützte Gestaltung und Bewertung von Verrechnungspreissystemen für Stückgutnetzwerke195
5.1 Simulation als Instrument der Entscheidungsunterstützung195
5.2 Konzept für die simulationsgestützte Analyse alternativer Verrechnungspreissysteme für Stückgutnetzwerke203
5.2.1 Problemdefinition und Systemabgrenzung203
5.2.2 Elemente des konzeptuellen Modells208
5.2.3 Prozesse innerhalb des Netzwerks222
5.3 Beschreibung des Prototyps244
5.3.1 Grundstruktur des Programms245
5.3.2 Datenbasis des Simulationssystems247
5.3.3 Klassenstrukturen des Programms250
5.3.4 Simulationssteuerung254
5.3.5 Benutzungsschnittstelle der Applikation258
6 Exemplarische Analyse des Prototyps261
6.1 Modellstrukturen und Probleminstanzen261
6.1.1 Strukturen der untersuchten Speditionsnetzwerke261
6.1.3 Probleminstanzen265
6.2 Ergebnisse ausgewählter Simulationsläufe267
6.3 Fazit292
7 Schlussbetrachtung295
8 Anhang301
8.1 Literaturliste301
8.2 Ergänzende Tabellen zu den Fallstudien328

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