Kritischer Vergleich der Anforderungen an eine Basel II Säule 3 konforme Risikoberichterstattung im Vergleich zu den Anforderungen des deutschen Rechnungslegungsstandards (DRS) 5-10
Inhaltsangabe:Einleitung: In der modernen Wirtschaft nehmen Banken und Finanzdienstleistungsunternehmen einen besonderen Stellenwert ein. Sie dienen nicht nur als Mittler zwischen Kapitalangebot und -nachfrage, sondern versorgen den Finanzmarkt mit einer Vielzahl von Dienstleistungen und Finanzprodukten. Dabei liegt die eigentliche Expertise in der Fähigkeit, banktypische Risiken konkret einzuschätzen und diese intelligent einzugehen, um in wirtschaftlich kritischen Phasen genügend Liquidität vorzuweisen und Gewinne generieren zu können, ohne von Insolvenz bedroht zu sein. Mit Inkrafttreten der nationalen Umsetzung der neuen Basel II-Eigenkapitalregeln in Deutschland durch die Solvabilitätsverordnung (SolvV) gelten für Kredit- und Finanzdienstleistungsunternehmen seit dem 1. Januar 2007 neue regulatorische Anforderungen. Erstmals regelt die Bankenaufsicht durch die Konstellation eines 3-Säulen-Modells neben der Mindestkapitalanforderung (Säule 1) und dem bankaufsichtlichen Überprüfungsprozess (Säule 2) auch den Bereich der Offenlegung (Säule 3) – insbesondere die Darstellung der Berechnungsmethoden (qualitative Offenlegung) sowie die daraus resultierenden Ergebnisse (quantitative Offenlegung). Durch die Integration der Säule 3 in das sogenannte „symmetrische Dreieck“ und den dadurch hervorgerufenen Informationsgewinn der Marktteilnehmer soll zunehmend auch der Erreichung der grundlegenden Ziele von Basel II langfristig entgegengewirkt werden. Den Offenlegungsanforderungen der Säule 3 liegt die Überlegung zugrunde, durch die erweiterte Offenlegung die Marktteilnehmer dazu zu befähigen, ein effektives Risikomanagement und damit einhergehend eine den Marktgegebenheiten angepasste Risikopolitik zu honorieren und risikoreiche Engagements zu sanktionieren. Durch die Möglichkeit der Marktteilnehmer, in den Entscheidungskreis der Geschäftsleitung indirekt eingreifen zu können und infolge der disziplinierenden Wirkung der Sanktionierung einer unausgeglichenen Risikoneigung ergibt sich eine effizientere Ressourcenallokation und eine höhere Transparenz der Institute. Die Umsetzung von Basel II sowie die damit einhergehende Entwicklung und Implementierung neuer Risikomessmethoden wurde in den vergangenen Monaten hinsichtlich der Komplexität und Kostspieligkeit ausgiebig diskutiert. Die Einführung neuer Regulierungsnormen erfordert immer einen Kostenmehraufwand, der sowohl auf Seiten der Informationsempfänger als auch auf Seiten der Informationssender [...]
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