Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 1,0, Universität Erfurt, 10 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Begriffe Caritas und Diakonie sind bereits lange vor ihrer institutionellen und organisierten Bedeutung ein wesentlicher Bestandteil der verkündeten, aber vor allem der gelebten christlichen Botschaft gewesen. Seit Bestehen der Kirche gehört die soziale Zuwendung zum bedürftigen Nächsten aus christlicher Verantwortung zum Wesen des Christentums. Das Wort Caritas stammt aus dem Lateinischen (caritas) und bedeutet: Liebe, Hochschätzung. Die Wortbedeutung reicht schon in der römischen Republik vom hohen Preis einer Ware zur hohen Preisung, Verehrung, Liebe einer Person. Im frühen römischen Christentum übersetzte man so die Bezeichnung für Nächstenliebe aus dem Neuen Testament. Caritas gibt damit sinngemäß die Übersetzung des griechischen Wortes agape wieder, und findet sich später abgewandelt in den abendländischen Sprachen (italienisch- carita, spanisch- caridad, französisch- charite und englisch- charity). Bemerkenswert ist, dass seit der Gründung am 9. 11. 1897 in Köln bis 1909 der erste deutsche Caritasverband den aus dem Griechischen entlehnten Begriff Charitas im Verbandsnamen trug. In der Bedeutung: Huld, Gnade impliziert der Begriff Charitas natürlich eine andere Bedeutung. In dieser Verwendung wird das Liebesgebot mit dem Beigeschmack eines Hilfehandelns von oben nach unten tendiert, und könnte bezüglich der Bedürftigen als diskriminierend aufgefasst werden. Den unzeitgemäßen Ausdruck Charitas ersetzte man infolgedessen bereits 1909 durch Caritas. Die Caritas und die Innere Mission/Diakonie zählen seit Jahren zu den wichtigsten Wohlfahrtsverbänden Deutschlands. Sie sind wesentlicher Bestandteil des dualen sozialen Systems. Selbst in Zeiten, wo die Kirchen im Allgemeinen gesellschaftlich neutralisiert werden sollten, waren die Träger christlicher Wohlfahrt unverzichtbare Autoritäten hinsichtlich der Gehwährleistung sozialer Standards. Mit der vorliegenden Arbeit möchte ich einige grundlegende Aspekte der organisierten Caritasarbeit der Katholischen Kirche in Deutschland besprechen, ohne dabei auf prinzipielle Verweise bezüglich der evangelischen Inneren Mission bzw. Diakonie verzichten zu wollen.
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