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E-Book

Evolution und Schöpfung in neuer Sicht

AutorHans Kessler
VerlagButzon & Bercker GmbH
Erscheinungsjahr2009
Seitenanzahl222 Seiten
ISBN9783766641069
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis9,99 EUR

Die modernen Naturwissenschaften haben unser Weltbild von Grund auf verändert. Insbesondere die Evolutionstheorie, wie sie sich seit Charles Darwin entwickelt und etabliert hat, erscheint vielen als grundlegende lnfragestellung des christlichen Schöpfungsglaubens und Menschenbildes. In Abgrenzung von einem naiven Kreationismus und von der Idee eines "Intelligent Design" einerseits, von einem harten Naturalismus und naturwissenschaftlich motivierten Atheismus andererseits zeigt Hans Kessler überzeugend auf, dass und wie sich ein evolutives Weltbild in ein christliches Verständnis von Welt, Mensch und Gott integrieren lässt. Der mühsame Weg der Evolution hat sein Ziel letztlich in dem Gott, der von Anfang an seine eigene Grundkraft ist und zur Liebe in Freiheit ruft. Kessler legt damit eine Schöpfungslehre vor, die auf der Höhe der naturwissenschaftlichen Debatte steht.

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Leseprobe

I. Missdeutungen des Schöpfungsgedankens bei Kreationisten und harten Naturalisten und die Realität der Evolution
1. Kreationismus und Intelligent-Design-Lehre

Vorweg eine Bemerkung zum Sprachgebrauch. „Creation“ ist das englische Wort für „Schöpfung“. Wenn Menschen sich selbst „Kreationisten“ (creationists) nennen, dann bezeichnen sie sich damit als „Schöpfungsgläubige“, wobei unausgesprochen der Anspruch mitschwingt, sie seien die Vertreter des wahren Schöpfungsglaubens. Allein schon die Bezeichnung Kreationisten kann daher Missverständnisse hervorrufen. Wir werden sehen, dass der Kreationismus auf einem Irrtum beruht und nur scheinbar mit Schöpfung im biblisch-theologischen Sinn zu tun hat. 

a) Bibel gegen Darwin? 

Die Kreationisten unterscheiden nicht (wie die Bibelwissenschaft) zwischen den religiösen Inhalten der Bibel und den damaligen weltbildlichen Vorstellungen, in die sie eingebettet sind, sondern sie verstehen die Schöpfungstexte am Anfang der Bibel (Gen 1 und 2 f) buchstäblich wörtlich als Tatsachenberichte, missverstehen sie daher als naturkundliche, gewissermaßen naturwissenschaftliche Auskünfte. Sie kennen nur einen Weg, die religiöse Wahrheit der Bibel festzuhalten, nämlich durch die Behauptung, dass die Bibel auch in allen weltbildlichen Anschauungen irrtumslos sei. Der buchstäbliche Wortlaut der Bibel müsse wahr sein, also auch die damaligen Vorstellungen über die Natur, und deshalb seien die alttestamentlichen Erzählungen von Schöpfung, Sündenfall und Sintflut als historische Faktenbeschreibungen zu verstehen. 

Davon abweichende naturwissenschaftliche Erklärungen, zumal die Evolutionstheorie, werden deshalb entschieden als falsch abgelehnt. Der vermeintlich bibeltreue Kreationismus (aus dem dann, wie unten dargestellt, durch Strategiewechsel die Creation Science und die Intelligent-Design-Theorie hervorgingen) kennt zahlreiche Gruppen: Die „young-earth-creationists“ verstehen die sechs Tage in Gen 1 als 6000 Jahre, die Erde sei jung (weniger als 10 000 Jahre alt); alle Tiere seien als friedliche Pflanzenfresser geschaffen, nach dem Sündenfall aber teilweise zu räuberischen Fleischfressern geworden; die Sintflut sei ein historisches Ereignis; der Mensch sei in einem eigenen Schöpfungsakt unmittelbar von Gott erschaffen worden. Die „old-earthcreationists“ glauben, dass sich der Schöpfungsakt über mehrere Milliarden Jahre hingezogen habe; die sechs Tage in Gen 1 stünden für ganze Zeitalter („day-age theory“). Eine andere Gruppe nimmt zwischen den Schöpfungstagen lange Zeiträume als Lücken an („gap theory“). Alle Gruppen lehnen eine gemeinsame Abstammung und Evolution der Lebewesen ab; Menschen und Menschenaffen hätten keine gemeinsamen Vorfahren.

Blick ins Buch
Inhaltsverzeichnis
Inhalt5
Ein persönliches Vorwort9
Einleitung13
1. Zu Fragestellung und Aufgabe13
2. Zum Vorgehen14
I. Missdeutungen des Schöpfungs-gedankens bei Kreationisten und harten Naturalisten und die Realität der Evolution17
1. Kreationismus und Intelligent-Design-Lehre17
2. Zur Antwort von Evolutionsbiologen und zur Offensive atheistischer Fanatiker26
3. Die Realität der Evolution, die Evolutions-theorie und der Evolutionsmythos39
II. Die biblischen Schöpfungstexte – was sie wollen und was sie nicht wollen49
1. Die altorientalischen Schöpfungsmythen als Hintergrund und die Besonderheit biblischen Schöpfungsdenkens49
2. Wie sind die Schöpfungstexte am Anfang der Bibel (Gen 1 und 2 – 3) zu verstehen?59
3. Anhang: Hinweise zum Evolutionsdenken in der Geschichte des Christentums72
III. Der harte, weltanschauliche Naturalismus – warum er zu kurz greift81
1. Die eine komplexe Weltwirklichkeit und unsere pluralen Erkenntniszugänge81
2. Die Frage nach einem göttlichen Urgrund – warum sie sich nicht erübrigt4495
IV. Zum christlichen Verständnis von Gott, von Schöpfung und von Evolution117
1. Worauf man sich einlässt, wenn man von Gott denken/sprechen will118
2. Was bedeutet das für das Verständnis der Weltwirklichkeit?129
V. Die Evolution im Rahmen des Schöpfungsglaubens145
1. Der ständige absolute Schöpfungsvorgang als Grundvoraussetzung von Evolution146
2. Die Evolution als fortwährendes relatives Schöpferwirken in tastender Interaktion151
Schluss: Einige Folgerungen für das Verhältnis von Evolution und Schöpfung187
Anmerkungen189
Literatur209
Personenregister219

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