Die kritische Betrachtung von Schulnoten hat eine lange Tradition. Aktuelle empirische Arbeiten zu diesem Thema sind jedoch selten. Anhand von Mehrebenenanalysen wird auf Basis der TIMSS 2007-Daten untersucht, welche individuellen und kontextuellen Merkmale Prädiktoren für die Mathematik- und Sachkundenote sind. Die Befunde zeigen, dass neben kognitiven Merkmalen auch motivational-volitionale Schülermerkmale Bezüge zur Fachnote aufweisen. Dabei variiert deren Gewichtung zum Teil klassen- bzw. lehrerspezifisch. Damit bleiben Selektionsentscheidungen anhand von Schulnoten auch künftig problembehaftet. Es wird dargelegt, dass dies nicht zwangsläufig den Lehrkräften anzulasten ist. Weiterhin werden Empfehlungen gegeben, wie diesem Problem in der Praxis Rechnung getragen werden kann.
Dipl.-Psych. Katrin Lintorf promovierte an der Technischen Universität Dortmund im Rahmen des Projekts TIMSS 2007. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Erziehungswissenschaft der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
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