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E-Book

Das Gebet

Ein einzigartiges Gespräch mit Gott

AutorPeter Kreeft
VerlagMedia Maria Verlag
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl208 Seiten
ISBN9783945401484
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis13,99 EUR
In seinem klaren und originellen Stil geht der bekannte Autor geistlicher Schriften auf die verschiedenen Fragen über das Gebet ein. Kreeft zeigt in einer Serie fantasievoller Dialoge, wie das Gebet ein aufregendes Abenteuer, eine nie versiegende Freude, ein Gespräch mit Gott, der die Quelle aller Weisheit und Stärke ist, sein kann. Er beschreibt das Gebet als ein tiefes Gespräch mit Gott, der uns erschuf, erlöste und der für uns sorgt. Dies ist die wichtigste Erfahrung im Leben eines Menschen. Kreefts geistvolle und inspirierende Einsichten lassen dieses einzigartige Buch zu einem christlichen Bestseller werden.

Peter Kreeft, verheiratet, vier Kinder, ist Professor für Philosophie am renommierten Boston College in Massachusetts. Seit seiner spektakulären Konversion zum katholischen Glauben gilt der bekannte Buchautor und vielgefragte Redner als legitimer Nachfolger von C. S. Lewis. Kreeft ist eine der bedeutendsten christlichen Stimmen aus den USA.

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Leseprobe

Erstes Gespräch:

Beten bedeutet nicht, »Gebete aufzusagen«

Chris: Nun, hier sind wir also wieder bei einem neuen Buch!

Sal: Das letzte war wirklich ein Erfolg. Vielleicht wird dieses auch so gut wie das letzte. Worum geht es denn dieses Mal?

Chris: Um das Praktizieren deiner Religion, um deine nächsten Schritte.

Sal: Praxis? Du denkst wohl an Ethik, Moral?

Chris: Nein, darauf werde ich in einem weiteren Buch eingehen.

Sal: Dann meinst du damit wohl das In-die-Kirche-Gehen und Gottesdienst feiern?

Chris: Nein, obwohl das schon auch ein Teil davon ist – auch darauf werde ich in einem weiteren Buch eingehen.

Sal: Aber ich dachte, diese drei Punkte seien die drei Teile der Religion: woran man glaubt, wie man lebt und was man in der Kirche tut; Worte, Werke und Gottesdienst; Glaubensbekenntnis, Gebote und Kult.

Chris: Das ist schon ziemlich gut. Aber es ist nur die Schale, nicht der Kern; die Karosserie, nicht der Motor; das Brot, nicht das Fleisch.

Sal: Und was ist das Fleisch? Was ist der Kern?

Chris: Das ist eine ziemlich wichtige Frage, findest du nicht auch?

Sal: Und wie lautet deine definitive Antwort?

Chris: Das Wesen des christlichen Glaubens ist eine gelebte Beziehung mit Gott, eine Liebesgeschichte mit Gott. Von allem, was mir einfällt, ist sie am ehesten mit der Ehe vergleichbar: mit dem gemeinsamen Leben. Die anderen drei Punkte, die wir erwähnt haben – gemeinsame Ideen, gemeinsame Werte und gemeinsame Aktivitäten – sind nur Aspekte dieses gemeinsamen Lebens.

Sal: Ich will dies ganz klar verstehen. Das letzte Mal haben wir über Theologie und Glaubenssätze gesprochen, oder? Was man im Christentum glaubt und warum man daran glaubt?

Chris: Ja, richtig.

Sal: Und jetzt erzählst du mir, dass das gar nicht das Kernstück des Ganzen ist?

Chris: Stimmt. Theologie bedeutet, die Wahrheit über Gott zu wissen. Das ist natürlich wichtig, aber nicht so wichtig, wie Gott zu kennen. So wie es weniger wichtig ist, etwas über deinen Freund zu wissen als deinen Freund wirklich zu kennen.

Sal: Ah, ich verstehe. Das Christentum ist nicht nur eine Vorstellung oder ein Konzept, sondern es ist eine Beziehung.

Chris: Genau.

Sal: Aber wie fügt sich hier dieses Konzept ein? Die Glaubenslehrsätze, die ich zu glauben gelernt habe – in welchem Zusammenhang stehen sie zu dieser Beziehung?

Chris: Sie geben die äußere Form, sie sind das Skelett. Aber ein Skelett ohne Fleisch wäre doch ziemlich hässlich – und vor allem, es wäre etwas Totes.

Sal: Das verstehe ich. Aber auch das Fleisch kann ohne das Skelett nicht leben.

Chris: Da hast du recht! Das Christentum umfasst beides. Über das intellektuelle Gerüst haben wir bei unserer letzten Unterhaltung gesprochen. Jetzt reden wir über das Wesentliche, über die Erfahrung, Gott zu berühren.

Sal: Das klingt spannend. Ich wette, es gibt einen ziemlich langweiligen Namen dafür, stimmt’s?

Chris: Ja, das ist tatsächlich so. Manchmal nennt man es Gebet, manchmal Spiritualität, manchmal das innere Leben.

Sal: Das Wort »Gebet« klingt tatsächlich nicht besonders aufregend; aber die Erfahrung einer Gottesbegegnung – Gott wirklich zu erfahren, nicht nur irgendwelche Begriffe von ihm zu kennen – klingt auf jeden Fall spannend.

Chris: Es ist die spannendste Sache der Welt, aber auf eine tiefe und ruhige Art und Weise. Niemand, der Gott schon einmal im Gebet erfahren hat, konnte danach etwas Schöneres finden, selbst wenn er die halbe Welt besitzen würde.

Sal: Glaubst du nicht, dass die meisten Leute über eine solche Behauptung lachen würden?

Chris: Nur solche, die noch nicht beides erfahren haben und es darum nicht vergleichen können. Die Erfahrung ist der zuverlässigste Lehrmeister.

Sal: Aber haben nicht die meisten Menschen versucht, eine solche Erfahrung zu machen? Betet nicht fast jeder wenigstens manchmal? Aber offensichtlich gibt ihnen das Gebet nicht viel.

Chris: Ja, die meisten Leute versuchen sich darin. Sie »sagen ein paar Gebete auf«. Aber das ist, wie wenn jemand nur mit seinen Zehen ins Meerwasser tippt und dann meint, er wisse, wie das Schwimmen im weiten Ozean gehe. Wirkliches Gebet ist wie ein Kopfsprung ins Meer, bei dem die Wellen über einem zusammenschlagen und man sich vom Sog weit hinausziehen lässt.

Sal: Das klingt irgendwie unheimlich.

Chris: Darum vermeiden es die meisten. Es klingt unheimlich, aber es ist nicht unheimlich, denn das Meer ist Gott, und Gott ist die Liebe.

Sal: Aber wie du weißt, kann die Liebe auch manchmal beängstigend sein.

Chris: Da hast du absolut recht.

Sal: Die Liebe kann wie Feuer sein.

Chris: Ja, aber die Liebe Gottes ist in gewisser Hinsicht das Gegenteil von Feuer: Je näher du ihr kommst, desto weniger verbrennst du dich. Wirklich schmerzhaft oder beängstigend scheint sie nur an den äußeren Enden zu sein.

Sal: Außerdem kümmert sich das Feuer nicht um dich.

Chris: Ja, genau. Aber Gott schon. Genau in dieser Minute wünscht er nichts mehr, als dass du ihm näherkommst.

Sal: Meinst du das jetzt wörtlich?

Chris: Ja.

Sal: Ich dachte immer, Gott wäre ewig und vollkommen und bräuchte uns nicht.

Chris: Ja, aber er ist eine Person, nicht nur eine Macht. Er hat einen Willen, ein Herz, Sehnsucht. Er ist die Liebe, Sal! Und die Liebe fühlt ein Verlangen und eine Sehnsucht. Welche Bedeutung könnten wir dem Satz »Gott ist die Liebe« beimessen, wenn diese Liebe kalt und pflichtgemäß, gefühllos und berechnend wäre? Die Liebe sorgt sich immer um den anderen. Und da Gott die unendliche Liebe ist, sind auch seine Sorge um uns, seine Sehnsucht und sein Verlangen nach uns grenzenlos.

Sal: Wow! Es ist schwierig, das mit meiner Vorstellung, dass Gott ewig ist, in Einklang zu bringen.

Chris: Das stimmt. Aber wende dich nie von einer Wahrheit ab, nur weil du nicht verstehst, wie sie mit einer anderen zusammenpasst.

Sal: Wonach sehnt sich denn Gott?

Chris: Nach dem einen, was er nicht selbst tun kann, das eine, was er sich nicht selbst, sondern nur du ihm geben kannst.

Sal: Gibt es so etwas?

Chris: Ja.

Sal: Und was soll das sein?

Chris: Deine freie Liebe, dein freier Entschluss, ihm näherzukommen, dein »Ja« zu seinem Angebot einer innigen Beziehung. Es ist das, worüber wir gerade geredet haben.

Sal: Du meinst, Gott möchte, dass ich lerne, wie man betet?

Chris: Ja.

Sal: Du meinst, dass Gott jetzt, genau in diesem Moment, auf mich wartet?

Chris: Ja! Gott möchte, dass wir dieses Gespräch führen. Er möchte, dass Menschen dieses Buch lesen und es umsetzen. Das ist auch der Grund, warum der Autor dieses Buch geschrieben hat.

Sal: Wie meinst du das?

Chris: Er schrieb es für Gott. Nicht nur, um den Menschen zu helfen, ihr Verlangen nach Gott zu stillen, sondern auch um Gott zu helfen, sein Verlangen nach den Menschen zu stillen. Um Gott glücklich zu machen.

Sal: Können wir Gott glücklich machen?

Chris: Natürlich.

Sal: Wie ist das möglich?

Chris: Weil er uns wirklich liebt, weil er sich wirklich um uns sorgt. Er ist unser Vater. Wir sind seine kleinen Kinder. Die Eltern kleiner Kinder bemühen sich sehr, damit ihr Kind gehen und sprechen lernt.

Sal: Und Beten heißt, mit Gott zu sprechen, oder?

Chris: Und es heißt, mit Gott zu gehen.

Sal: Gut, diese Kunst möchte ich lernen.

Chris: Ja, es ist wirklich eine Kunst und jeder kann sie lernen.

Sal: Kannst du sie mich lehren?

Chris: Nur den Anfang kann ich dir erklären. Für fortgeschrittene Lektionen musst du zu weiseren und heiligmäßigeren Christen gehen als zu mir. Aber wenn du ein paar Stunden für Anfänger bekommen möchtest, dann geht dies in Ordnung. Das ist alles, was ein Anfänger wie ich dir beibringen kann. Man kann nicht geben, was man selbst nicht besitzt (obwohl Prediger und Lehrer das oftmals versuchen).

Sal: Gut, abgemacht. Wo fangen wir an?

Chris: Bevor wir darüber reden, wie man betet, sollten wir zuerst die Begriffe genau bestimmen, oder?

Sal: Richtig. Bitte erkläre mir das Wort »Gebet«.

Chris: Nein, wenn du etwas lernen willst, musst du es selbst herausfinden. Was meinst du, was es wohl bedeutet?

Sal: Vermutlich ist es etwas, das man Gott sagt.

Chris: Sagst du ein Gebet oder betest du?

Sal: Gibt es da einen Unterschied?

Chris: Einen himmelweiten Unterschied. So wie es auch ein gewaltiger Unterschied ist, ob ich jemandem...

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