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E-Book

Erfolgsprinzip Persönlichkeit

AutorDietmar Hansch
VerlagSpringer-Verlag
Erscheinungsjahr2006
Seitenanzahl364 Seiten
ISBN9783540285106
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis16,99 EUR
Ah - Sie lassen sich von etwas dickeren Büchern nicht abschrecken. Offenbar fühlen Sie sich nicht ganz so gehetzt wie viele andere Zeitgenossen - auf der Jagd nach Erfolg, Glück, Lust, Reichtum oder Gesundheit. Das ist gut so. Denn zumeist bleibt diese Jagd erfolglos. Nur drei von zehn Deutschen sind glücklich mit ihrem Leben; in vielen westlichen Ländern ist die Krankheit Depression auf dem Vormarsch. Es ist eben nicht getan mit sieben oder dreizehn »ganz einfachen« Ratschlägen oder mit ein paar eso- rischen Praktiken. Erfolg, Glück und Gesundheit sind sehr komplexe Phänomene, die aus Ihrer Persönlichkeit als Ganzes erwachsen (oder auch nicht). Sie können Ihre Chancen auf Erfolg, Glück und Gesundheit nur dann durchgreifend und nachhaltig steigern, wenn Sie einen Weg finden, Ihre Gesamtpersönlichkeit systematisch und tiefgreifend zu entwickeln. Hierbei möchte ich Ihnen mit meinem Buch umfassend Hilfestellung leisten. Der erste Schritt ist ein gründliches Verstehen: Wie arbeitet der kreative Mechanismus der Evolution, der das menschliche Gehirn geschaffen hat? Wie sind Aufbau und Funktion der Psyche vor diesem Hintergrund zu sehen? Wie und aus welchen Kraftquellen heraus entwickelt sich die Persönlichkeit? Was ist das Geheimnis ihrer Kreativität und ihres Charismas? Aus diesem komplexen Kontext heraus gilt es dann im zweiten Schritt, mentale Werkzeuge und förderliche Lebenseinstellungen zu entwickeln. Diese Tools dienen zum einen der inneren Befreiung: Sie sollen es uns ermöglichen, jederzeit und weitestgehend innere Spannungen zu lösen. Dann können sich die Wahrnehmungs- und Handlungspotenziale unseres Selbst immer optimal entfalten.

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Kapitelübersicht
  1. Vorwort und Inhaltsverzeichnis
  2. Einführung
  3. 1 Ursprung und Funktion der Psyche
  4. 2 Innere Freiheit
  5. 3 Inneres Wachstum
  6. 4 Der Weg zu persönlicher Meisterschaft
  7. 5 Zusammenfassung: Die Wege der Selbstveränderung
  8. 6 Glück und Gesellschaft: Der Zwei-Kulturen-Vorschlag
  9. Literaturempfehlungen, Glossar psychosynergetischer Fachbegriffe und Quellenverzeichnis
  10. Sachverzeichnis
Leseprobe
3 Inneres Wachstum (S. 174-175)

Inhaltlich haben wir nun die erste Hälfte unseres gemeinsamen Weges zurückgelegt. Das bisher Besprochene dient überwiegend dem Ziel, alle Blockierungen und Einengungen unseres Selbst so weit wie möglich zu lösen. Wem dies gelingt, der hat schon viel gewonnen. Er wird für die Schönheiten dieser Welt offen sein und das Hier und Jetzt genießen können; er wird sich mit hoher Sensibilität durch die Welt bewegen und v. a. in sozialen Situationen spontan-intuitiv richtig handeln – die überwiegend angeborenen Potenziale seines Selbst können sich entfalten und unverkrampft interagieren. Ein solcher Mensch würde z. B. sehr sicher spüren, wenn es einem seiner Kinder schlecht geht, und das richtige tun, um es zu trösten und wieder aufzumuntern. Lernte man noch ein paar mehr oder weniger einfache Dinge hinzu, würde eine solche innere Verfasstheit schon ausreichen, um unter einfachen Lebensumständen glücklich zu werden, als Blumenverkäuferin etwa oder als Waldarbeiter.

Doch wollen wir die uns Menschen zugänglichen Räume des Erlebens ausschreiten, dürfen wir nicht beim Thema innere Freiheit stehen bleiben. Unser nur befreites Selbst würde es uns nicht ohne weiteres ermöglichen, als Anwalt oder Politiker einen rhetorisch wie inhaltlich gleichermaßen brillanten Vortrag aus dem Stegreif zu halten, meisterlich eine Etüde von Chopin zu improvisieren oder als Wissenschaftler bei einer Podiumsdiskussion zu überwältigen.

Würde unser Waldarbeiter wohl ermessen können, was in jenem 60-jährigen Gelehrten vorging, den er eines Tages in einem Steinbruch seines Waldes vor Freude weinend vorgefunden hatte? Dieser hatte eben ein Fossil ausgegraben, das jene Theorie beweist, an der er seit seinem 19. Lebensjahr mit Hingabe arbeitet. Und würde unsere Blumenverkäuferin wohl in ihren Pflanzen jene Wunderwerke sehen können, die sie für Peter D. Mitchell waren, der 1978 den Chemienobelpreis erhielt für seine chemiosmotische Theorie der Photosynthese?

Wollen wir an Meisterschaft und Erlebenstiefe das Menschenmögliche gewinnen, dann müssen wir unser Selbst zum Wachsen bringen. Wir müssen dem biologischen Substrat unseres Selbst jene kulturellen Inhalte einformen, die von Generationen erarbeitet und im kollektiven Gedächtnis der Menschheit gesammelt und verdichtet wurden. Das ist das Thema des nun folgenden Buchteils. Jetzt lohnt sich auch ein orientierender Blick auf das Schema im zusammenfassenden 7 Kapitel 5.2 (. Abb. 5.1). Die linke Hälfte (»Grundlagen «) und das Thema innere Freiheit sind besprochen. Nun folgen die Bereiche »inneres Wachstum« und »Alltagsmanagement«.

3.1 Die Kreise des Wachstums

3.1.1 Wie sekundäre Antriebe aus Fremdzweckmotivationen

entstehen Um den Schlüsselmechanismus des psychischen Wachstums verstehen zu können, müssen wir uns nun an die im ersten Buchteil vermittelten Grundlagen erinnern. In 7 Abschnitt 1.2.3 hatten wir die drei Stufen der Motiviertheit besprochen. Die niedrigste Stufe ist die Willenshandlung: Wir wissen, dass bestimmte Dinge einfach getan werden müssen, auch wenn sie uns keine Freude machen. Wir mobilisieren dann die Trotzmacht unseres Geistes und zwingen uns dazu, diese Dinge zu tun.

Die nächsthöhere Stufe hatten wir als Fremdzweckmotivation bezeichnet: In Bezug auf eine begrenzte Zahl von Motiven sind wir angeborenermaßen durch primäre Antriebe motiviert: Wir wollen Sex, kulinarische Genüsse, soziale Anerkennung und Dominanz oder den Generalschlüssel zu all dem: Geld.

Kraft unserer Vernunft sind wir fähig zu erkennen, dass und wie wir uns diese primär begehrten Güter durch bestimmte Tätigkeiten verfügbar machen können. Dann können wir uns durch Antizipation der zu erwartenden primären Freuden für diese Tätigkeiten motivieren. Wenn wir unsere Steuererklärung lustlos abarbeiten, wäre das eine Willenshandlung. Wenn wir uns dabei aber schon auf den neuen Sportwagen freuen, den wir nach Eingang der Rückzahlung zu kaufen beabsichtigen, läge eine Fremdzweckmotivation vor (dabei hat das primäre Motiv der sozialen Anerkennung mit der Tätigkeit inhaltlich nichts zu tun, es ist ihr fremd).

Die dritte Stufe der Motiviertheit wird von der Selbstzweckmotivation gebildet: Wir tun etwas um seiner selbst willen, weil uns die Tätigkeit aus sich heraus Freude macht. Dieser Effekt tritt dann ein, wenn wir diese Tätigkeit mit einer gewissen Meisterschaft beherrschen, wenn also während unseres Tuns möglichst viele Prozessmomente mit hoher Passgenauigkeit zusammenwirken. Das Ausmaß und die Güte des Zusammenwirkens aller Prozessmomente bei einem Tätigkeitsablauf hatten wir als Synergität bezeichnet.

(Zur Erinnerung: Komplexe Tätigkeitsprozesse sind wissenschaftlich als synergetische Strukturen zu sehen, die durch hierarchische Systeme von Attraktoren reguliert werden. Je komplexer der Gesamtprozess ist und je näher alle Teilprozesse am Zentrum ihrer Attraktoren laufen, desto größer ist die Synergität – vgl. 7 Abschn. 1.2.5.)
Inhaltsverzeichnis
Vorwort7
Inhaltsverzeichnis11
Einführung14
Zur Einführung eine fiktive Geschichte...15
... und ein paar erklärende Worte dazu19
1 Ursprung und Funktion der Psyche22
1.1 Grundlagen: Evolution, Gehirn und Erkenntnis23
Synergetik – die Lehre vom Zusammenwirken23
Evolution auf allen Ebenen – von den Molekülen bis zum Gehirn33
Erkenntnisse über das Erkennen41
1.2 Die Bausteine der Psyche50
Das Ich50
Das Selbst und wie es mit dem Ich zusammenarbeitet51
Emotionen, Fremdzweck- und Selbstzweckmotivationen55
Primäre Antriebe und primäre Emotionen59
Synergität, sekundäre Antriebe und sekundäre Emotionen78
1.3 Der Bauplan der Psyche83
Der Aufbau des Ich83
Drei Seelen wohnen, ach, in unserer Brust: die sekundäre Aufhebung88
Schönheitsempfinden und Intuition – Handeln und Entscheiden in komplexen Situationen90
Stressmanagement im Dreieck des Bewusstseins94
2 Innere Freiheit102
2.1 Was ist innere Freiheit?104
2.2 Wie hinderliches Denken Leid erzeugt105
Das Wesen des Leids105
Vorurteile, Mussvorstellungen und falsche Denkmuster108
Verabsolutierungen, übersteigerte Wünsche und Teufelskreise111
2.3 Stressabbau durch förderliche Denkmuster im Hier und Jetzt114
Ausblenden und Ablenken117
Distanzieren und Relativieren118
Perspektivwechsel und Wachstumschance118
Spezifische innere Umstrukturierungen119
Paradoxe Intention120
Spannungsabbau durch Entspannungstechniken, Flow- Aktivitäten und Sport121
2.4 Langfristige innere Umstrukturierungen121
Mussvorstellungen in Bezug auf sich selbst122
Mussvorstellungen in Bezug auf andere Menschen131
Mussvorstellungen in Bezug auf Gesellschaft und Welt136
2.5 Starke negative Gefühle umwandeln143
Wut und Rachsucht147
Neid und Gier151
Stolz153
Eifersucht154
2.6 Das Paradox der Glücksforschung und die Arbeit mit Worst- case- Szenarios156
Die Glücksformel156
Auf das Beste hoffen – mit dem Schlimmsten rechnen159
2.7 Akzeptanz schwerer Schicksalsschläge161
2.8 Die förderliche Wirkung positiver Gefühle166
2.9 Der Wille zum Glück169
2.10 Der Wille zu Proaktivität171
Die Entscheidung liegt bei Ihnen171
Ichprobleme vs. Sachprobleme173
Der SDR-Schritt: Stop, Distanz, Rezentrierung175
2.11 Kleine Meditationslehre178
Entspannte einspitzige Konzentration180
Entspannte Offenheit181
Progressive Muskelrelaxation und autogenes Training184
3 Inneres Wachstum186
3.1 Die Kreise des Wachstums187
Wie sekundäre Antriebe aus Fremdzweckmotivationen entstehen187
No pain, no gain191
3.2 Flow – gelingendes Tun in Ichvergessenheit und Selbstvertrauen193
Die Flow-Erfahrung193
Das Paradox der Arbeit195
3.3 Innerer Reichtum: sekundäre Antriebe entwickeln197
Schaffen Sie einen Rahmen für entspannte Konzentration197
Legen Sie Ziele fest198
Lernen Sie mit dem Synergieohr200
Nehmen Sie Ihre »Ichbrille« ab202
Gehen Sie den Dingen auf den Grund203
Entwickeln Sie schriftlich eigene Grundpositionen207
Denken Sie in verbindenden Mustern208
Den Erfahrungshorizont erweitern und üben was das Zeug hält210
4 Der Weg zu persönlicher Meisterschaft214
4.1 Six Sigma of Personal Mastery218
Selbstkompetenz218
Systemkompetenz219
Spezialkompetenzen220
Selbststärke220
Selbstrelativierung und Selbsttranszendenz221
4.2 Besonders wichtig: Systemkompetenz223
Vom mechanistischen zum evolutionistischen Denken223
Vom direkten Einpunkthandeln zum indirekten Mehrpunkthandeln227
4.3 Begabung, Selbstbild und Berufung229
Talente und Stärken230
Selbstbild und Selbsterfahrung233
Wie Sie zu Ihrer Berufung finden240
4.4 Kreativität und Erfolg246
Das schöpferische Universum246
Diachrone Kreativität246
Synchrone Kreativität256
Auf die Ausbreitung kommt es an261
4.5 Glück, Partnerschaft und Liebe zum Sein263
Die drei Stufen des Glücks263
Liebe und Partnerschaft268
4.6 Psychosynergetik und Führungskunst281
Führung mit Persönlichkeit281
Die Führungskraft als Coach284
Das Aikido-Prinzip und die Kunst des Fragens289
Fremdzweckmotivation vs. Selbstzweckmotivation292
Teamführung295
4.7 Alltagsmanagement299
Strategische Lebensplanung299
Den Alltag meistern303
Kleine Trainings- und Ernährungslehre312
5 Zusammenfassung: Die Wege der Selbstveränderung316
5.1 Selbstveränderung und Psychotherapie317
5.2 Psychosynergetik auf einen Blick325
5.3 Psychosynergetisch fundierte Lebensmaximen330
6 Glück und Gesellschaft: Der Zwei-Kulturen-Vorschlag336
Literaturempfehlungen346
Selbstorganisation, Komplexe Systeme, Evolutionistisches Weltbild346
Evolutionäre Psychologie347
Arbeitsweise des Gehirns347
Evolutionäre Erkenntnistheorie347
Konstruktivistische Erkenntnistheorie348
Vernetztes Denken, Systemkompetenz348
Buddhismus, Meditation348
Stressmanagement, Entspannungsverfahren349
Positive Psychologie349
Selbstmanagement, Zeitmanagement349
Führungskunst350
Kreativität350
Körperliche und psychische Gesundheit351
Literaturverzeichnis352
Glossar psychosynergetischer Fachbegriffe356
Über den Autor368
Danksagung370
Quellenverzeichnis372
Sachverzeichnis374

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