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E-Book

Markenmanagement in Medienunternehmen

Ansatzpunkte zur Professionalisierung der strategischen Führung von Medienmarken

AutorPhilipp Bode
VerlagGabler Verlag
Erscheinungsjahr2010
Seitenanzahl322 Seiten
ISBN9783834984982
FormatPDF
KopierschutzDRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis46,99 EUR
Philipp Bode zeigt die Relevanz der Marke als eine zentrale Gestaltungsvariable für Medienunternehmen auf und arbeitet zahlreiche Ansatzpunkte für die Ausschöpfung von Markenpotenzialen heraus.

Dr. Philipp Bode promovierte bei Prof. Dr. Max J. Ringlstetter am Lehrstuhl für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre, Organisation und Personal der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt. Er ist für eine strategische Unternehmensberatung tätig.

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Leseprobe
EINFÜHRUNG (S. 1)

(1) Ausgangssituation und Problemstellung

Medienunternehmen stehen aufgrund des steigenden Wettbewerbsdrucks und der anhaltenden Dynamik der Rahmenbedingungen vor zahlreichen Herausforderungen. Beispiele hierfür sind die schnelle Imitation erfolgreicher Formate und eine daraus resultierende Markengleichheit, die Konvergenz von Produkten und Märkten durch das Verschmelzen der Informations-, Kommunikations- und Unterhaltungsindustrien und die Veränderung des Mediennutzungsverhaltens.

In einem solchen Markt- und Wettbewerbsumfeld können starke Medienmarken einen bedeutenden Wettbewerbsvorteil darstellen, denn sie erfüllen sowohl aus Kunden- als auch aus Unternehmenssicht eine Vielzahl an wichtigen Funktionen.

Auf dem Absatzmarkt dienen Marken als Orientierungshilfe, als Qualitätssicherungssignal und zur Risikoreduktion für den Konsumenten. Mit Hilfe starker Marken eröffnen sich für Unternehmen Möglichkeiten zur Durchsetzung einer Preisprämie, zur Profilierung im Handel, zur Differenzierung gegenüber Wettbewerbern und zur Schaffung einer starken Markentreue und Kundenloyalität. Darüber hinaus kann ein gutes Markenimage die Beschaffung von entscheidenden Inputfaktoren wie Autoren, Redakteuren oder Interpreten erleichtern.

Die Schaffung und Entwicklung von Marken sollte daher zukünftig verstärkt im Fokus des strategischen Managements von Medienunternehmen sein: „Building and positioning a brand will become a key skill in the future” (Aris/Bughin 2005, S. 18).

Während die beschriebenen Marktentwicklungen und Funktionen von Marken freilich in veränderter Form auch für andere Industriezweige zutreffen, weist das Management von Medienmarken wegen der Charakteristika von Medienmärkten (z.B. Dualität von Absatz- und Werbemarkt) und Mediengütern (z.B. optische und inhaltliche Unikate, hohe Inhaltsbreite sowie Erfahrungs- und Vertrauensgutcharakter) einige Besonderheiten auf.

„Ich halte eine Medienmarke für komplexer [als FMCG, P.B.], weil es kein standardisiertes Produkt ist. Eigentlich ist es ein Konzept, eine Idee und die muss ich eigentlich permanent neu definieren“ (Quelle: E-1).

Diese spezifischen Merkmale und die daraus resultierende Komplexität rechtfertigen daher eine gesonderte Behandlung der Markenpolitik in Medienunternehmen. Umso erstaunlicher ist es, dass das Forschungsfeld Management von Medienmarken noch recht überschaubar ist.

Die Auseinandersetzung mit Medienmarken fand zuerst weitgehend in der privatwirtschaftlich organisierten Zeitschriftenbranche statt, obwohl davon ausgegangen werden kann, dass viele Verlagsleiter und Chefredakteure das Motto Marke nicht genannt haben.

Zudem gibt es eine Reihe von populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen und Verlautbarungen von Verantwortlichen in Medienunternehmen, in denen die Medienmarke thematisiert wird. Zwar findet auch die Notwendigkeit einer Markenbildung im Rahmen des Medienmarketings seit Beginn der neunziger Jahre sukzessive mehr Beachtung, allerdings wird das Thema vorwiegend in Lehrbüchern in der Regel nur relativ oberflächlich behandelt.

Insgesamt weist daher die relevante wissenschaftliche Literatur nur vereinzelt Beiträge auf, die fundiert Medien markenpolitisch interpretieren. Vielmehr findet sich eine Reihe von Einzelfallbeschreibungen von Medienmarken in den verschiedenen Medienbranchen (siehe Abbildung I-1).

Darüber hinaus gilt im Hinblick auf eine tatsächlich feststellbare Markenorientierung in Medienunternehmen oftmals noch die Beobachtung von Siegert, die pointiert Folgendes besagt (2003): „Der häufigen Verwendung des Markenbegriffs steht jedoch nur eine begrenzte Umsetzung im professionellen Sinn der Markenführung (…) gegenüber“ (Siegert 2003, S. 11).
Inhaltsverzeichnis
GELEITWORT6
VORWORT8
INHALTSVERZEICHNIS11
ABBILDUNGSVERZEICHNIS17
TABELLENVERZEICHNIS20
ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS21
EINFÜHRUNG23
(1) Ausgangssituation und Problemstellung23
(2) Aufbau der Arbeit28
TEIL I: MARKEN IN DER MEDIENINDUSTRIE31
I.1 Medienindustrie und Mediengüter31
I.1.1 Einführung in die Medienbranche32
(1) Die Medienindustrie und ihre Teilmärkte32
(2) Dreiklang der Märkte in der Medienindustrie34
I.1.2 Mediengüter39
(1) Abgrenzung von Medieninhalt und Medium40
(a) Medieninhalte als Ressource und als Wirtschaftsgut40
(b) Medien als Inhalteträger41
(2) Charakteristika von Mediengütern43
I.1.3 Medienunternehmen im Spannungsfeld der Umfeldveränderungen47
(1) Digitalisierung der Wertschöpfungskette47
(2) Mediennutzungsverhalten und neue Konsumententypen49
(3) Regulierung und Deregulierung der Medien-, Informationsund Kommunikationsmärkte51
(4) Veränderung der Branchenstruktur und -dynamik53
I.2 Medienmarken: Ein erster Zugang56
I.2.1 Terminologische Abgrenzung der Medienmarke56
(1) Synopse der Markenbegriffsdefinitionen56
(2) Medienmarken – ein Definitionsansatz63
I.2.2 Funktionen von Medienmarken in den Absatzund Beschaffungsmärkten66
(1) Markenfunktionen für die Konsumenten67
(2) Markenfunktionen für den Handel69
(3) Markenfunktionen für die Medienunternehmen70
(4) Markenfunktionen für die Werbewirtschaft74
I.2.3 Erscheinungsformen und Architekturtypen von Medienmarken76
(1) Erscheinungsformen von Medienmarken76
(2) Architekturtypen und Hierarchien von Medienmarken81
TEIL II: MARKEN ALS ZENTRALE GESTALTUNGSVARIABLE IN MEDIENUNTERNEHMEN88
II.1 Geschäftsmodelle von Medienunternehmen und die Rolle von Marken88
II.1.1 Leistungsspektrum90
II.1.2 Erlösmodelle93
(1) Produkte und Dienstleistungen95
(2) Rechte97
(3) Kundenkontakte99
(4) Staat102
II.1.3 Wertschöpfungsstrukturen104
(1) Analyse der Wertschöpfungskette104
(2) Kernprozesse in der Wertschöpfungskette von Medienunternehmen107
(3) Marken in den verschiedenen Stufen der medialen Wertschöpfungskette113
II.1.4 Kostenstrukturen117
(1) Das Zusammenwirken von First-Copy-Costs und Größenvorteilen117
(2) Implikationen für die Kostenstrukturen von Medienunternehmen121
II.2 Potenziale von Medienmarken126
II.2.1 Medienmarken: Eine aufmerksamkeitsorientierte Perspektive126
(1) Aufmerksamkeit als die „neue Währung“ in der Medienindustrie127
(2) Medienmarken als Generierer von Aufmerksamkeit129
(3) Markenwerte als Ausdruck von Aufmerksamkeit und deren Steuerungswirkungen132
(4) Finanzorientierte, verhaltensorientierte und integrative Markenwertbegriffe136
Exkurs: Der Mensch als Marke: Prominenz in der Medienbranche140
(1) Ökonomie der Aufmerksamkeit und der Prominenz140
(2) Medienökonomische und markenrelevante Bedeutung von Prominenz für Medienunternehmen143
II.2.2 Medienmarken: Eine ressourcenorientierte Perspektive147
(1) Ressourcen als Bezugspunkt eines strategischen Markenmanagements148
(2) Die strategische Bedeutung der Ressource Medienmarke152
(3) Medienmarken als Zielpunkt synergetischer Koordination155
(4) Markentransfers als Ausdruck strategischer Mehrfachverwertung in Medienunternehmen159
(a) Typologisierung von Markentransfers160
(b) Chancen und Risiken von Markentransfers163
II.2.3 Herausforderungen bei der Ausschöpfung (ungenutzter) Potenziale von Medienmarken167
(1) Medienspezifische Entwicklung und Führung von Marken167
(2) Medienspezifisches Controlling von Medienmarken169
EMPIRISCHER PROLOG: METHODOLOGIE UND UNTERSUCHUNGSDESIGN DER EMPIRISCHEN STUDIE172
(1) Methodologische Aspekte des gewählten empirischen Untersuchungsdesigns173
(2) Auswahl der Untersuchungssubjekte und -objekte175
(a) Definition des Expertenbegriffes175
(b) Auswahl und Übersicht der Experten und Fälle176
(3) Ablauf der empirischen Erhebung und Auswertung179
(a) Erhebungsmethode: Das Experteninterview180
(b) Untersuchungsdurchführung181
(c) Auswertungsmethode: Die qualitative Inhaltsanalyse184
(4) Beurteilung der empirischen Untersuchung anhand von Gütekriteriender qualitativen Forschung186
TEIL III: STRATEGIEN FÜR DIE ENTWICKLUNG UND DAS MANAGEMENT VON MEDIENMARKEN191
III.1 Empirische Analyse zentraler Aspekte von Medienmarken und deren Management191
III.1.1 Medienmarken als zentraler Erfolgsfaktor192
(1) Ausprägung des Markenbewusstseins192
(2) Relevanz von Marken für das Geschäftsmodell von Medienunternehmen196
(3) Funktionen von Medienmarken200
III.1.2 Strategische Führung und Entwicklung von Medienmarken204
(1) Organisation der Markenführung204
(2) Prozess der strategischen und operativen Markenführung208
(3) Steuerung von komplexen Markenportfolios211
(4) Ziele und Bestimmungsfaktoren von Markentransfers214
III.1.3 Steuerungsund Kontrollsysteme für Medienmarken216
(1) Instrumente und Managementsysteme für das Controlling von Medienmarken216
(2) Relevante Kennzahlen für das Controlling von Medienmarken221
Zwischenbetrachtung: Die Möglichkeiten der Höherentwicklung und Professionalisierung von Medienunternehmen aus der Perspektive d225
(1) Möglichkeiten der Professionalisierung225
(2) Entwicklungsstufen der Höherentwicklung227
III.2 Ansatzpunkte für ein strategisches Management von Medienmarken234
III.2.1 Management von Medienmarkenportfolios234
(1) Synergie und Eigenständigkeit als konkurrierende Ziele derMarkenarchitekturgestaltung235
(2) Festlegung markenspezifischer Rollen237
(3) Konfiguration von Markenportfolios239
III.2.2 Management von Medienmarkendehnungen242
(1) Nachfragerbezogene Erfolgsfaktoren bei Markendehnungen243
(2) Unternehmensbezogene Erfolgsfaktoren und Ansatzpunkte bei der Steuerung und Entwicklung von Markendehnungen245
III.2.3 Management von Synergiepotenzialen der Medienmarke250
(1) Ansatzpunkte direkter Steuerung251
(2) Ansatzpunkte indirekter Steuerung255
III.2.4 Markenleitbilder als Identifikationsanker für das Markenmanagement258
III.2.5 Gestaltung von Managementsystemen für die Steuerung und das Controlling von Medienmarken260
(1) Rolle von Managementsystemen260
(2) Gestaltungsdimensionen von Managementsystemen263
(a) Die Formatdimension von Managementsystemen264
(b) Die Betriebsdimension von Managementsystemen265
(3) Organisatorische Implikationen bei der Gestaltung von Managementsystemen266
(a) Die Schichtenbetrachtung von Managementsystemen266
(b) Ansatzpunkte zur Gestaltung von Managementsystemen zur Erleichterung von deren Implementierung und Betrieb269
SCHLUSSBETRACHTUNG272
(1) Zusammenfassung zentraler Ergebnisse272
(2) Ausblick276
ANHANG278
Anhang 1: Basisdesigns in der qualitativen Forschung278
Anhang 2: Methodologische Einordnung von Experteninterview und qualitativer Inhaltsanalyse282
(1) Qualitative Erhebungsmethoden282
(2) Qualitative Auswertungsmethoden285
(3) Auswahl der Methoden288
Anhang 3: Expertenübersicht (sortiert nach Mediensegment und Alphabet)291
Anhang 4: Exemplarische Darstellung des Interviewleitfadens292
I. Bedeutung und Rolle der Marke292
II. Markenstrategien und -führung292
III. Markencontrolling293
LITERATURVERZEICHNIS294

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