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E-Book

Rauben und Spielen im Wohlfahrtsstaat

Machen Sie das Beste draus!

AutorGeorg Möller
VerlagTWENTYSIX
Erscheinungsjahr2017
Seitenanzahl228 Seiten
ISBN9783740773274
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis5,99 EUR
Sie erleben Weltgeschichte! Egal ob es laut knallt oder über Jahre zischelt: Sie sind mittendrin, wenn die größte Schuldenblase aller Zeiten platzt. Dieses Buch ist der erste Ratgeber, der Sie persönlich anspricht, denn eines ist klar: Der Wandel betrifft Sie stärker als Ihnen lieb sein kann. Es reicht nicht, wenn Sie nur Ihr Vermögen sichern, es geht um mehr: Ihre Gesundheit, Ihre Arbeit, Ihr Konsum und Ihre Partnerschaft erleben Spannungen, aus denen Sie aufstreben können. Oder nicht. Noch scheint im Land alles bestens zu sein, doch mehr und mehr Leute fühlen, dass einiges aus dem Ruder läuft. Glauben Sie nicht, der Wohlfahrtsstaat könne gerettet werden, die Zeit ist abgelaufen. Seien Sie froh, wenn die Lügen verschwinden. Das Buch erklärt und verwendet anschauliche Beispiele, ohne Sie mit Milliarden und Billionen zu nerven; es entlarvt Täuschungen und sagt warum. Jedes Kapitel soll Ihren Mut schärfen, um jeder Zeit auf stabilen Füßen zu stehen. Ergreifen Sie Ihre Chancen!

Georg Möller (Jahrgang 1969) studierte bis 1995 in Dresden und Paderborn, er arbeitete danach zehn Jahre in der Industrie. Von 2004 bis 2014 beriet der selbstständige Wirtschaftsingenieur Mittelständler und Konzerne in Belangen der Betriebsorganisation, dabei trainierte er über 5 000 Mitarbeiter. Möller lebt in Bad Mergentheim und seit 2014 als freier Autor.

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Leseprobe

1 Was lang schwelt, wird langsam Glut


Zwei Tatsachen, die Sie unweigerlich treffen - werden

„Wissen sie, dass wir einen Finanzminister hatten, der Möller hieß, so wie sie?“ Das fragt der Schalterangestellte auf der Post, als ich ein Päckchen abhole und mich ausweiße.

„Ja, weiß ich, Alex Möller.“ Ich lächele und ergänze, der Minister bat bei Kanzler Willi Brandt um seinen Rücktritt.

„Genau, das war 1971“, sagt der Herr mit weißem Haar hinter dem Schalter. „Der Möller wollte nicht verantworten, zusätzlich eine Milliarde D-Mark Schulden zu machen!“

Wir sind allein in der Postfiliale und der Mann schimpft: Schulden um Schulden werden den jungen Leuten aufgebrummt und die können sich nicht wehren. Ich bemerke, es ging um eine kümmerliche Milliarde D-Mark, das sind rund fünfhundert Millionen Euro. „Und heute? Die EZB kauft jährlich über eine Billion marode Anleihen und rätselt, ob das reicht.“

Der Postmann flucht: „Ich will Ihnen was sagen: Minister Möller, der hatte noch Rückgrat! Der hat sich nicht verbiegen lassen, das war ein gradliniger Mann, der hat seinen Mund aufgemacht, seine Meinung gesagt, nicht wie heute – alles angepasste Ja-Sager.“

Gelassen bemerke ich, man müsse artig sein, wenn man Karriere machen will. Möllers Nachfolger nuckelten weiter an der Schuldenflasche, um Wohltaten zu verteilen; Finanzminister Schmidt wurde 1974 Bundeskanzler.

„Immer weniger Kinder sollen den größten Schuldenhaufen aller Zeiten abtragen, das kann nicht gut gehen, wie denn?“

„Keine Ahnung“, antworte ich, „wir können das Spiel vielleicht noch ein paar Jahre durchhalten, aber nicht ewig.“

Der Schalterangestellte fühlt, dass dies nicht richtig ist, der Verstand sagt ihm, es kann kein gutes Ende nehmen. Unter den Wissenschaftlern notiert der österreichische Nationalökonom Ludwig von Mises:

"Es gibt keinen Weg, den finalen Kollaps eines Booms durch Kreditexpansion zu vermeiden. Die Frage ist nur, ob die Krise früher durch freiwillige Aufgabe der Kreditexpansion kommen soll oder später zusammen mit einer finalen und totalen Katastrophe des Währungssystems."

Mises schreibt diese Worte im Jahr 1912 und die Vergangenheit gibt ihm mehrmals Recht. Wie es aussieht, wird sich seine Aussage erneut bewahrheiten. Die Geschichte wiederholt sich zwar nicht, aber sie reimt sich. Unser Währungssystem läuft auf die totale Katastrophe hinaus, es ist auf dem Weg dahin. Von freiwilliger Aufgabe der Kreditorgie habe ich nichts gehört. Oder Sie?

Kein Grund zum Wegrennen

Im Ausland gelten die Deutschen als verlässlich, pünktlich, ordentlich, redlich; sie bauen hervorragende Maschinen, exzellente Autos, sie verfügen über eine der besten chemischen Industrien der Welt.

Wenn ich in diesem Buch über Krisen, Zusammenbrüche, Wandel und Zeitenwende schreibe, bitte ich Sie, mich nicht falsch zu verstehen: Ich habe nicht vor, den Teufel an die Wand zu malen oder sprichwörtlich den Kopf in den Sand zu stecken. Dafür gibt es keinen Grund. Leider ist das Klagen eine prägnante Eigenschaft der Deutschen, nirgendwo auf der Welt wird so viel gejammert wie in der Bundesrepublik. Man könnte sich daran erheitern.

Im Taxi: Der Fahrer fragt mich: „Angenommen, sie hätten genug Geld, sie müssten nie wieder arbeiten und könnten leben, wo sie wollen… in welches Land der Erde würden sie ziehen?“

Ich überlege: „Naja, bei allen Problemen, ich würde nach Deutschland gehen, ich bleibe gern hier.“ Der Fahrer wiegt den Kopf. Ich sage, dass Deutschland genug Wasser hat, eine intakte Infrastruktur, fruchtbare Böden, grüne Wiesen und Wälder…. „Wussten sie, dass ein deutscher Förster im Ausland hohes Ansehen genießt?“ Wir plaudern Minuten, der Chauffeur ergänzt, es gibt hübsche Frauen, wo ich zustimme, das Wasser kann man aus der Leitung trinken… Jammern hin, jammern her… „Selbst wenn die Bahn sich verspätet hat und mich das ärgert, erbringt sie jeden Tag eine gewaltige Transportleistung im dichtesten Streckennetz Europas.“

Das Kapitel wäre eine Bühne, die Baustellen der Gesellschaft aufzuzählen, damit keine vergessen wird; denken Sie an Worte, die auf Krise enden: Flüchtlingskrise, Griechenlandkrise, Wirtschaftskrise, Bankenkrise, Terrorkrise, Eurokrise… eine Krise an der anderen. Nachrichten darüber haben die Wirkung, dass sie den Zuhörer abstumpfen und Angst erzeugen.

Im Buchhandel laufen über Jahre Bestseller zum Thema Crash. Die Werke behandeln meistens Punkte aus dem Finanzbereich, welche Anlageklassen funktionieren oder nicht, ob sich der Einstieg in Immobilien lohnt, welche Gefahren die niedrigen Zinsen aufweisen, ob der Kauf von Aktien das Bessere wäre…?

Die Autoren übersehen meiner Meinung nach das Wesentliche: Es genügt nicht, im Gebiet der Volkswirtschaftslehre zu stochern. Es reicht nicht, das eigene Portfolio zu sichern und zu hoffen, alles andere ergäbe sich.

Lassen Sie uns auf zwei Tatsachen blicken: Die Bürden sind so mächtig, dass sie auf jeden Bürger wirken, egal ob schleichend oder in einzelnen Etappen. Der Abstieg begann vor acht Jahren und wird sich wahrscheinlich Jahre ziehen.

Problem Nummer eins sind die Schulden, die niemand zurückzahlen kann, aber fällig werden. Problem Nummer zwei ist der demografische Wandel oder auf Deutsch, es fehlen hunderttausende Kinder. Die Sozialsysteme reißen, weil weniger Junge einzahlen und mehr Alte und andere nehmen wollen.

Beide Tatsachen schieben sich wie kontinentale Landmassen aufeinander zu – langsam, aber beständig! Die Kräfte sind so gewaltig, dass Verwerfungen massiv ins Gelände einschneiden, sogar die vermeintlich sicheren Nester werden aus den Bäumen plumpsen.

Tatsache 1: Das vorgegaukelte Vermögen

Meine Großeltern, geboren um 1920, sind als Kleinkinder Multimilliardäre. Selbst über das Vermögen von Bill Gates hätten Oma und Opa lächeln können. Und die Urgroßeltern besitzen so viel Geld, dass sie damit den Ofen anzünden, weil sie nicht wissen, wohin mit den Scheinen.

Eines Tages sind die Vorfahren schlagartig bettelarm; Uropa tauscht eine Billion in eine Rentenmark, wofür er sich ein Brot kaufen kann.

Das geschieht 1923 am Ende der Hyperinflation. Den Deutschen wird seither nachgesagt, sie haben eine Inflationsneurose, weil über Nacht das Scheinvermögen in Luft verdampft. Hyperinflationen sind nichts Neues, sie passieren in der Welt immer wieder. Danach bleiben die Fragen: Wie war das möglich? Warum ist es passiert?

Es gibt zwei Faktoren, die normale Menschen zwar einzeln, aber meiner Erfahrung nach selten im Zusammenhang begreifen. Die erste Triebkraft ist die Exponentialfunktion, nach deren Gesetzmäßigkeit die Geldmenge steigt und wachsen muss. Diejenigen Leute, die sich an den Mathematikunterricht erinnern, verstehen oft den zweiten Hebel nicht: Wie funktioniert Geld? Was ist sein Wesen? Wo kommt das Geld her, wie entsteht es, wer erzeugt es?

Von Norden bis Süden, von Ost nach West, quer durch alle Bildungsschichten hält sich der Irrglaube: Wenn jemand Geld von der Bank borgt, dann muss ein anderer dieses vorher eingezahlt haben. Das ist falsch. Und mit Bank meine ich nicht die Geldhäuser der Londoner Innenstadt, sondern die Banken vor Ihrer Tür wie die Sparkasse, die Volksbank oder die Commerzbank.

Und diejenigen, die kapieren, wie eine Bank Geld schöpft, haben meistens nicht verstanden, wohin die Exponentialfunktion der Zins und Zinseszinsen führen. Doch eines nach dem anderen.

Hebel Geldschöpfung: Stellen Sie sich vor, der Klempner Herr Maurer geht zu seiner Sparkasse, zahlt 1 000 Euro bar auf sein Girokonto ein, der Auszug zeigt 1 000 Euro im Haben. Und dann ist der Installateur Herr Koch, dessen alte Spülmaschine nicht funktioniert; er könnte eine neue Maschine für 900 Euro kaufen. Weil Herr Koch im Augenblick nicht genug Geld flüssig hat, bittet er seine Sparkasse um einen Kredit. Kein Problem. Das Geldinstitut borgt Herrn Koch das Geld und schreibt den Betrag seinem Konto gut, 900 Euro im Haben. Das funktioniert, weil die Sparkasse lediglich eine Mindestreserve von derzeit einem Prozent halten muss, um Maurers Geld weiterverleihen zu dürfen. Genau an dieser Stelle erschafft die Sparkasse neues Geld.

Angenommen die Herren Maurer und Koch treffen sich vor der Tür, sie sind alte Jugendfreunde. Sie beschließen, das Guthaben zu verprassen, sie wollen zu einem Fußballspiel nach Spanien reisen, Koch verzichtet auf die Spülmaschine. Die Herren gehen zurück in die Sparkasse und wollen das Geld abheben: 1 000 und 900 Euro, zusammen 1 900 Euro. Real hat jedoch nur Maurer 1 000 Euro eingezahlt. Die fehlenden 900 Euro sind Erfindungen der Bank, der Betrag ist nicht vollgedeckt.

Im wirklichen Leben bekommen beide Herren das Geld, weil hunderte Kunden ihre Ersparnisse auf...

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