Sie sind hier
E-Book

Schwimmen für Kinder

Kreatives Wasserspiel und frühes Schwimmenlernen im Alter von 3-5 Jahren

AutorLilli Ahrendt
VerlagMeyer & Meyer
Erscheinungsjahr2013
Seitenanzahl192 Seiten
ISBN9783840306686
FormatePUB/PDF
KopierschutzWasserzeichen/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis13,99 EUR
Eltern fördern ihr Kind beim Säuglings- und Kleinkindschwimmen. Ab dem Kindergartenalter beginnt das Kind verstärkt mit seiner Entwicklung zur Selbstständigkeit. Es möchte alles alleine machen und leisten, auch wenn es noch nicht alles beherrscht. Das Kind hat einen starken Bewegungsdrang und braucht vielfältige Anregungen, um seine Fähigkeiten und Fertigkeiten ausprobieren und einüben zu können. Wasser begegnet dem Kind im Kindergartenalltag beim Trinken und Zähneputzen, beim Gärtnern und Spielen. Hier setzt das Schwimmprogramm für die kleinen Leute an und führt sie nachfolgend im Schwimmbad an ein spielerisches Programm zur Wassergewöhnung heran, das die Kinder mit ersten Sicherheitsregeln vertraut macht. Darauf baut ein kindgerechtes Programm zum Schwimmenlernen auf: Dem motorischen Entwicklungsstand entsprechend wird das Selbstretten, Hundeln, Kraulen und Rückenkraulen bis zum Erreichen des Frühschwimmabzeichen Seepferdchen entwickelt, so dass die 4-5jährigen bald verkünden können: Hurra - ich kann schwimmen!

Dr. Lilli Ahrendt (1968*) hat einen Lehrauftrag an der Deutschen Sporthochschule Köln. Sie entwickelt und betreut das Projekt 'Schwimmen macht Schule? seit 2001 bei der Bädergesellschaft Düsseldorf mbH in den Bereichen der Theorie, der Praxis und der Evaluation. Sie kennt die Inhalte und Aufgabenbereiche der Badbetreiber und der Schulen, die Lehrerausbildung und -fortbildung als auch die Wünsche der Kinder. Im Meyer & Meyer Verlag sind von ihr bereits die Bücher 'Säuglingsschwimmen? und 'Kleinkindschwimmen? erschienen.

Kaufen Sie hier:

Horizontale Tabs

Leseprobe

4 ORGANISATIONSSCHWERPUNKT SICHERHEITSERZIEHUNG


4.1 VORBEREITUNGEN


Wasser als dreidimensionaler Bewegungsraum birgt seine Tücken, es ist insbesondere für jeden Menschen lebensbedrohlich, solange er nicht schwimmen kann und auch nicht weiß, wie er sich im Wasser verhalten soll. Deshalb ist die Erziehung zur Sicherheit am und im Wasser zunächst für den hier beschriebenen Personenkreis der wichtigste Lernbereich, also im Vorschulalter. In diesem Sinne ist für verantwortungsbewusstes Handeln das Einüben und Einhalten von Regeln ein unabänderliches Muss. Kinder haben aus Sicherheitsgründen zu lernen, eine Unter-Wasser-Situation im Flachwasser zu bewältigen, d. h. sich aufzurichten und aufzustellen sowie sich zum Beckenrand hin zu orientieren und hinauszuklettern. Die Übungen dazu beginnen mit der ersten Unterrichtsstunde (vgl. Kap. 5).

Bereits vor dem ersten Besuch im Schwimmbad kann durch Vorlesen von entsprechenden Bildergeschichten, Ausmalen von Baderegeln oder Zeigen eines Films das Verhalten im Schwimmbad thematisiert werden. Die ersten 3 Unterrichtsstunden der Wassergewöhnung finden auch u. a. deshalb im Kindergarten selbst statt (vgl. Kap. 5.1).

So, wie es korrekt ist, das Beispiel richtig vorzumachen, denn Gezeigtes bleibt haften, so gilt auch hier, zum Handeln motivierende Gebote vor Verbote zu setzen. Letztere würden im umgekehrten Fall nicht selten aus Unverständnis Trotzreaktionen hervorrufen, weil sie vom Kind mangels Einsicht lediglich als ungerechtfertigte Einschränkung wahrgenommen werden.

Weitere organisatorische Hilfen, wie festgelegte Abläufe (Toilette, Dusche, Treppensitz usw.), vorher bestimmte Orte (wie zum Ablegen der Handtücher), eindeutige Gestik (erhobener Arm zum „Anhalten“ und Aufmerksamwerden) sowie gesungene (eine pädagogisch bewusst Kinder ansprechende Form!) Rituale oder bekannte Signale („An-hal-ten“, „Her-schau-en!“) nützen, diese Regeln praktisch einzuüben und sie durch Wiederholen zu festigen.

Um sich im Schwimmbad sicher zu fühlen und verhalten zu können, bedarf es als Erstes einer räumlichen Orientierung, so wie ein Kind seinen Kindergarten kennen lernen muss. Im Becken hat sich das Kind mit den Wassertiefen vertraut zu machen und sich nach festen Haltemöglichkeiten umzuschauen. Diese Kinder als Nichtschwimmer sollen nur brusttief ins Wasser gehen; deren Körpergröße beträgt in der Regel rund 1,15 m. Deshalb ist ein Lehrschwimmbecken mit schräg abfallendem Beckenboden oberhalb der Oberfläche visuell zu kennzeichnen oder ein Trennseil zu spannen, um klar die Grenze anzuzeigen (s. a. Kap. 2).

Das Entlanghangeln am Beckenrand mit Berührungsversuchen der Füße zum Beckenboden beweisten die Situation, begleitet von einer – wie bereits angesprochen – kurzen, bestimmten und deutlichen Sprache, um die Situation für die Kinder eindeutig zu erklären. Eine Wanderung am Beckenrand entlang sollte zu Beginn jeder Unterrichtsstunde als Warnung deutlich machen („Hier kann ich stehen – hier werd’ich untergehen!“). Kindern werden Gefahren primär aus selbst gemachten Erfahrungen bewusst, und die Erkenntnis für Gefahren ist in der Regel erst mit 9 Jahren hinreichend entwickelt (vgl. Ahrendt, 2004).

Für die Sicherheit sind klare Abläufe zu organisieren

Die Lehrperson hat stets alle Kinder im Blick zu halten. Das heißt, sie hat darauf zu achten, dass sich kein Kind in ihrem Rückenbereich befindet. Sie hält sich stets in unmittelbarer Nähe der Kinder, d. h. in deren Reich-, Ruf- und Hörweite, auf. Selbstverständlich arbeitet sie im Wasser bei den Kindern.

Die Lehrperson ist bei Sprung- und Tauchübungen wegen der häufigen Unfall- und Verletzungsgefahr im Kopfbereich besonders gefordert. Spritzen kann Kinder leicht übermütig machen. Deshalb sind bei diesen Übungen die Form und die Abstände konsequent vorzugeben und zu überwachen.

Die zuvor eingewiesene Aufsichtsperson hat aus Sicherheitsgründen am Beckenrand zu stehen, um die Gruppe zu beaufsichtigen, auch einzelne Toilettengänger zu begleiten. Sie prüft:

vor Betreten des Schwimmbads,

nach dem Verlassen von Umkleide und Dusche,

im Schwimmbecken während des Unterrichts mit kreisendem Blick, nach Verlassen des Schwimmbeckens,

in der Dusche und Umkleide

sowie beim Verlassen des Gebäudes

die Vollzähligkeit der Gruppe.

Da es die Bedingungen im Wasser einerseits erschweren, eine Gruppe zu ordnen, andererseits die Sicherheit Vorrang hat, eignet sich anfangs die Reihenaufstellung am Beckenrand und an den Stufen. Ferner zwischenzeitliches Sammeln am Beckenrand. Später, wenn die Gruppe am Beckenrand oder über die Querbahn startet, verschafft auch diese Aufstellung Übersicht. Farbige Markierungshütchen auf den Beckenrändern oder feste Orientierungspunkte im Raum helfen den Kindern, sich zu orientieren und vorgegebene Treffpunkte einzuhalten. Partnerübungen, bei denen die Kinder gegenseitig aufeinander achten, können eine weitere Hilfe sein, um die Vollzähligkeit zu wahren. Die Teilnehmerzahl auf 6 Kinder zu begrenzen, erleichtert der Lehrperson die Aufgabe.

4.2 BADEREGELN


In den unterschiedlichen Lebensbereichen, ob in der Familie oder im Kindergarten oder nun beim Schwimmen, werden Kinder mit entsprechenden Verhaltensregeln vertraut gemacht. Das Lernen von Regeln ist wegen des konsequenten Einhaltens eine mühevolle Daueraufgabe; sie müssen einem Kind einprägsam – am besten durch Vormachen – vermittelt, von ihm nachgesprochen und im Verlaufe häufig wiederholt werden, bis sie fest verinnerlicht sind. Mit dem Einhalten der Regeln für Sicherheit und Ablauf erfährt der Schwimmunterricht seine Ordnung und sein Maß. Sobald das Kind die Regel verstanden hat, kann es diese auch unmissverständlich befolgen und ggfs. auch seine Mitstreiter in diesem Sinne positiv beeinflussen.

Da Kinder sich Reime leicht merken können, sind die nachfolgenden Baderegeln als Reime verfasst worden. Grund der vielen text- und gesanglichen Begleitung bei jeder sich bietenden Gelegenheit ist, den an sich grundsätzlich aufgeschlossenen Kindern ihre Lebhaftigkeit auch in ungewohnter/neuer Umgebung zu bewahren. In die Übungseinheiten sind sie thematisch eingearbeitet worden. Die Regeln sollten anhand von Bildtafeln oder Fragespielen von Zeit zu Zeit abgefragt werden.

Falls ein Kind im Unterricht die Regeln missachtet, bekommt es die seinem Fehlverhalten entsprechende Baderegel ausgehändigt, um sich diese unter Aufsicht der Eltern einzuprägen.

4.2.1 ALLGEMEINE REGELN


Im Schwimmbad brauchst du Badesachen,
keinen Kaugummi oder gläserne Flaschen.

Nur wer gesund und munter ist, darf schwimmen,
baden, tauchen und den Rand erklimmen.

In deinem Magen darf ein bisschen Essen sein,
zu viel, zu wenig kann beim Schwimmen gefährlich sein.

Vor dem Schwimmen geht’s zum Klo,
die Großen machen’s ebenso.

Vor dem Schwimmen duschen, das muss sein.
Sei ein sauberer Mensch, kein Warzenschwein!

Nur bis zur Brust darf der Nichtschwimmer ins Wasser gehen.
Geht er tiefer, taucht er ab und ist für keinen mehr zu sehen.

HILFE darf nur schreien, wer ist in Wassernot.
Erwachsene können helfen – wie ein Rettungsboot.

Nach dem Schwimmen – das war wunderschön,
Anzug/Hose aus und trocknen mit Handtuch und Föhn.

4.2.2 FÜR DEN UNTERRICHT IM SCHWIMMBAD


Weil der Schmuck beim Schwimmen stört,
dieser in Lehrers Sammelbeutel gehört.

Auf Fliesen gehe langsam mit Bedacht,
weil du sonst fällst, dein Kopf zu Boden kracht.

Schwimmbadfliesen, Schwimmbadfliesen, das ist wohlbekannt,
sind ganz schnell glitschig, drum wird nicht gerannt!
G – E – H – E – N !

Im Schwimmbad wie im Straßenverkehr:
Nimm Rücksicht, das freut alle sehr.

(Arbeit mit Farbkarten, farbigen Schwimmbrettern o. a.)
Zeigt der Lehrer ROT, heißt das: Bleib stehen!
Und gibt es GRÜN, so kannst du weitergehen.

Bei AN-HAL-TEN bleiben alle stehen,
bei LOS kann’s weitergehen!

Wenn der Lehrer spricht,
bleibt der Schnabel dicht!

Macht eure Ohren groß,
– hört zu, dann geht’s gleich los!

Deine Hände lass bei dir, sie sind für dich!
Stoße niemanden hinunter, – auch nicht mich.

Ist das Wasser frei, so darfst du springen,
mit den Füßen zuerst, sonst kann’s Unglück bringen.

Spring und schwimme schnell voran,
damit der Nächste springen kann.

Nur wenn die Tiefe misst zwei Meter,
darf Kopfsprung sein – ohne Gezeter.

Wer taucht bis zum Boden, der weiß genau,
den Kopf muss man schützen mit den Händen – wie schlau!

Ruft der Lehrer: „Das Schwimmen ist aus!“,...

Blick ins Buch

Weitere E-Books zum Thema: Sport - Sporttheorie - Sportpsychologie

Sportwetten strategisch gewinnen

E-Book Sportwetten strategisch gewinnen
Ideal für Wetten auf Fussball, Tennis, Baseball, Basketball, Boxen, Golf, Formel 1, Spezialwetten & Co. Format: PDF

Allein durch Sportwissen kann man mit Sportwetten wohl kaum hohe Gewinne erzielen. Wer einige Regeln beachtet, kann jedoch gerade von den vielen ereignisreichen Überraschungen profitieren. Einen…

Hennings kleines rotes Sportwetten Systembuch

E-Book Hennings kleines rotes Sportwetten Systembuch
Mit Sportwetten systematisch Geld verdienen (Band 1) Format: PDF

Sehr geehrte Leserin, sehr geehrter Leser, Sportwetten sind heute beliebter denn je. Das Angebot geht längst über Großereignisse, wie die Fußball-WM hinaus. Schließlich kann man neben den klassischen…

Hennings' Online Poker Guide

E-Book Hennings' Online Poker Guide
Texas Hold'em erfolgreich im Internet spielen Format: PDF

Vor etwa 150 Jahren pokerten die Amerikaner noch auf alten Flussschiffen oder in verrauchten Saloons. Heute dagegen bietet sich das Internet als ideale Plattform für Poker an. In den letzten Jahren…

Von 100 auf 90 (Golfratgeber)

E-Book Von 100 auf 90 (Golfratgeber)
Format: PDF

Lieber Golffreund! Mein Name ist John J. Roethling. Ich leite die „GOLFeinfachMARBELLA" Golfschule, die erste deutsche Konzept Golfschule (im Sommer in Deutschland, in den Wintermonaten in…

Nordic Blading

E-Book Nordic Blading
Inlineskaten mit Speed Format: PDF

Speed und Fun garantiertFür Nordic Blading benötigt man nur ganz normale Roller Blades und Langlaufstöcke und schon kann man richtig Gas geben. Adrenalinstöße und Action werden garantiert. Das Motto…

Weitere Zeitschriften

ARCH+.

ARCH+.

ARCH+ ist eine unabhängige, konzeptuelle Zeitschrift für Architektur und Urbanismus. Der Name ist zugleich Programm: mehr als Architektur. Jedes vierteljährlich erscheinende Heft beleuchtet ...

Atalanta

Atalanta

Atalanta ist die Zeitschrift der Deutschen Forschungszentrale für Schmetterlingswanderung. Im Atalanta-Magazin werden Themen behandelt wie Wanderfalterforschung, Systematik, Taxonomie und Ökologie. ...

bank und markt

bank und markt

Zeitschrift für Banking - die führende Fachzeitschrift für den Markt und Wettbewerb der Finanzdienstleister, erscheint seit 1972 monatlich. Leitthemen Absatz und Akquise im Multichannel ...

Demeter-Gartenrundbrief

Demeter-Gartenrundbrief

Einzige Gartenzeitung mit Anleitungen und Erfahrungsberichten zum biologisch-dynamischen Anbau im Hausgarten (Demeter-Anbau). Mit regelmäßigem Arbeitskalender, Aussaat-/Pflanzzeiten, Neuigkeiten ...

ea evangelische aspekte

ea evangelische aspekte

evangelische Beiträge zum Leben in Kirche und Gesellschaft Die Evangelische Akademikerschaft in Deutschland ist Herausgeberin der Zeitschrift evangelische aspekte Sie erscheint viermal im Jahr. In ...

FileMaker Magazin

FileMaker Magazin

Das unabhängige Magazin für Anwender und Entwickler, die mit dem Datenbankprogramm Claris FileMaker Pro arbeiten. In jeder Ausgabe finden Sie von kompletten Lösungsschritten bis zu ...