Inhaltsangabe:Einleitung: Der im Juni 2005 der Öffentlichkeit vorgelegte Exposure Draft Amendments to IAS 37 Provisions, Contingent Liabilities (fortan ED IAS 37 genannt) stellt eine grundlegende Überarbeitung von IAS 37 dar. Die enthaltenen Änderungen ergeben sich vor allem aus zwei Projekten des IASB, die dieses zusammen mit dem US-amerikanischen Standardsetter (FASB) durchführt. Zum einen ist dies die zweite Phase des „business combinations project“, welche zu einer übereinstimmenden Behandlung von Eventualschuldungen und – vermögenswerten innerhalb und außerhalb von Unternehmenszusammenschlüssen führen soll. Zum anderen erfolgen die Änderungen aus dem „short-term convergence project“, das eine Annäherung von IFRS und US-GAAP zum Ziel hat. Im Rahmen dieser Projekte kommt es zu einer Umbenennung des IAS 37 in „Non-Financial Liabilities“ sowie zu weiteren terminologischen Neuerungen. So werden die Begriffe „Rückstellung“ und „Eventualschuld“ aus dem Standard gestrichen und fortan, sofern sie die Definition einer liability erfüllen, unter „non-financial liabilities“ subsumiert. Eventualforderungen werden bis auf die in Verbindung mit non-financial liabilities stehenden Erstattungsansprüche aus dem Standard ausgelagert. Zudem erfolgt eine starke Modifizierung der Ansatz- und Bewertungsregeln. Nachfolgend werden die in ED IAS 37 beschriebenen Regelungen zu Ansatz und Bewertung von non-financial liabilities und Erstattungsansprüchen dahingehend untersucht, inwieweit sie, womöglich auch implizite, Wahrscheinlichkeitsüberlegungen beinhalten und inwieweit diese im Sinne der Entscheidungsnützlichkeit zu relevanten und verlässlichen Abschlussinformationen führen. Es wird dabei auf folgenden Definitionen aus dem IASB Framework aufgebaut: Eine liability ist eine gegenwärtige Verpflichtung aus einem vergangenen Ereignis, deren Begleichung zu einem erwarteten Abfluss von Ressourcen mit wirtschaftlichem Nutzen führ. Sie wird angesetzt, wenn der Ressourcenabfluss wahrscheinlich ist und verlässlich bewertet werden kann. Ein asset ist eine Ressource, die auf Grund von Ereignissen der Vergangenheit in der Verfügungsmacht des Unternehmens steht und von der ein zukünftiger Nutzenzufluss erwartet wird. Es wird angesetzt, wenn ein Nutzenzufluss wahrscheinlich und eine verlässliche Bewertung möglich ist. Die einzelnen Aspekte des Ansatzes werden abwechselnd, zunächst für eine non-financial liability, dann für ein asset, dargestellt und auf [...]
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