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Praktische Jüngerschaft

AutorZac Poonen
Verlagneobooks Self-Publishing
Erscheinungsjahr2014
Seitenanzahl100 Seiten
ISBN9783847691693
FormatePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis2,99 EUR
Warum zögern Prediger, die Botschaft von Jüngerschaft zu verkündigen? Weil es die Anzahl der Mitglieder in ihren Gemeinden stark reduzieren würde. Aber was sie nicht erkennen ist, dass die Qualität ihrer Gemeinden viel besser würde! Als Jesus der Menge über Jüngerschaft predigte, schrumpfte sie bald auf eine Handvoll von nur elf Jüngern zusammen. Die anderen empfanden die Botschaft als zu hart und verließen ihn. Aber es war mit diesen elf Jüngern, die bei ihm blieben, dass Gott schließlich seine Ziele in der Welt erreichte. Als heutiger Leib Christi auf Erden sollen wir denselben Dienst weiterführen, den diese elf Apostel im ersten Jahrhundert begannen. Nachdem Menschen zu Christus gebracht wurden, müssen sie zur Jüngerschaft und zum Gehorsam hingeführt werden. Allein auf diese Weise wird der Leib Christi gebaut werden.

Zac Poonen war früher Offizier bei der indischen Marine und dient dem Herrn nun schon seit über 50 Jahren als Bibellehrer in Indien. Seit 1975 gründet er Gemeinden in Indien und anderen Ländern. Er und seine Frau Annie leben in Bangalore, Südindien. Sie haben vier verheiratete Söhne, die ebenfalls dem Herrn nachfolgen. Wie die anderen Ältesten der Christian Fellowship Church (CFC) sorgt Zac Poonen selbst für sich und seine Familie durch 'Zeltmachen' und erhält für seinen Dienst kein Gehalt.

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Leseprobe

1. Jünger oder Bekehrte?


Ein häufiger Fehler, den Christen immer wieder machen, besteht darin, dass sie in einer Schriftstelle zu einem Thema ganz aufgehen und dabei andere Bibelstellen zum selben Thema ausklammern.

Satan hat unseren Herrn mit den Worten „Es steht geschrieben ...“ (Mt 4,6) versucht. Aber der Herr wies die Versuchung mit den Worten zurück: „Es steht auch geschrieben…“ (V. 7). Das ganze Vorhaben Gottes kann nur verstanden werden, wenn man Schriftstelle mit Schriftstelle vergleicht – wenn „es steht geschrieben…“ zusammen mit dem „es steht auch geschrieben“ gelesen wird.

Betrachte das Thema des „großen Auftrags“:

Jesus gab seinen Jüngern folgenden Befehl: „Gehet hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur“ (Mk 16,15). Er gab ihnen auch den Befehl: „Gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker“ (Mt 28,19). Diese beiden Gebote sind nur zwei Teile des EINEN großen Auftrags. Nur durch eine sorgfältige Betrachtung und Gehorsam gegenüber beiden Teilen dieses Auftrags können wir den ganzen Willen Gottes finden und erfüllen.

Evangelisation

Der erste Schritt ist offensichtlich der, hinauszugehen und allen Menschen das Evangelium zu predigen (Mk 16,15). Dieses Gebot richtet sich nicht an den einzelnen Gläubigen, sondern an den ganzen Leib Christi. Es ist für einen Einzelnen oder eine örtliche Gemeinde auf sich allein gestellt unmöglich, das Evangelium jedem Menschen auf der ganzen Welt zu verkündigen. Jeder von uns kann bestenfalls einen kleinen Anteil an dieser Aufgabe haben.

Aber diesen Teil, wie klein er auch sein mag, müssen wir erfüllen. Hier kommt die Bibelstelle in Apostelgeschichte 1,8 ins Spiel. Jeder Christ muss den Heiligen Geist haben, der auf ihn kommt und ihn mit Kraft ausstattet, wenn er ein effektiver Zeuge für Christus sein möchte. Beachte genau, dass nicht alle berufen wurden, um Evangelisten zu sein (denn Christus hat seiner Kirche nur einige Evangelisten gegeben, wie Epheser 4,11 deutlich zeigt), aber alle sind berufen, seine Zeugen zu sein.

Ein Evangelist hat ein breiteres Arbeitsfeld als ein Zeuge. Ein Zeuge muss Christus in dem Kreis, in dem er sich bewegt und arbeitet, verkünden – gegenüber Verwandten, Nachbarn, Arbeitskollegen in seinem Büro und anderen Menschen, die er jeden Tag trifft und die er auf Reisen treffen mag usw. In diesen Bereichen können wir alle Zeugen sein, was immer auch unser weltlicher Beruf sein mag.

Aber Christus hat der Kirche auch Evangelisten gegeben, die einen umfangreicheren Dienst haben, die Verlorenen zu erreichen. Die Aufgabe der Evangelisten besteht jedoch NICHT bloß darin, „Seelen zu gewinnen“ oder „Menschen zu Christus zu führen“ (wie wir häufig hören), sondern „den Leib Christi aufzubauen“ (wie Epheser 4,11-12 deutlich macht). In diesem Bereich liegt das größte Versagen der heutigen Evangelisation. Der Großteil der heutigen Evangelisationen zielt NICHT darauf ab, den Leib Christi zu erbauen, sondern einzelne Seelen zu retten. Diese Seelen werden dann gewöhnlich zurück in ihre toten „Gemeinden“ geschickt, wo sie bald erneut verloren gehen oder bestenfalls lauwarm werden und nur dazu taugen, eines Tages aus dem Mund des Herrn ausgespien zu werden (Offb 3,16).

So oder so werden sie nicht zum Leib Christi aufgebaut. Daher werden nur Satans Ziele erreicht – denn die Person ist dann ein doppeltes Kind der Hölle geworden (Mt 23,15), zuerst weil sie anfangs verloren war, und zweitens weil sie jetzt von einem Evangelisten irregeführt wurde zu meinen, sie sei gerettet, während sie immer noch verloren ist! Das Einzige, was durch solche Evangelisation aufgebaut wird ist das private Imperium des Evangelisten. Und der einzige Grund für eine solche Evangelisation ist gewöhnlich das Verlangen des Evangelisten, Geld zu verdienen oder Ehre von Menschen zu erhalten oder beides!

Jesus nannte Evangelisten „Menschenfischer“. Aber Evangelisation, die in Zusammenarbeit mit unbekehrten „christlichen“ Leitern und Gruppen oder mit der finanziellen Unterstützung von Politikern, die nach Stimmen jagen, durchgeführt wird, ist wie ein Netz voller Löcher. Man kann sich nicht vorstellen, dass Jesus Hannas oder Kaiphas oder Herodes oder Pilatus eingeladen hätte, um mit ihm auf einer Bühne zu stehen und seine evangelistischen Versammlungen zu eröffnen! Doch viele der heutigen Evangelisten tun nicht nur das, sondern sie loben auch diese unbekehrten Leiter von ihrem Podium aus.

Weiter wird den Fischen, die in solchen „Netzen“ gefangen werden, erlaubt, zurück in das Meer (tote „Gemeinden“) zu gehen, um bei der nächsten evangelistischen Veranstaltung erneut gefangen zu werden, nur um dann noch einmal zurück in das Meer gelassen zu werden! Dieser Prozess wird von vielen Evangelisten, die in diesen Tagen interkonfessionelle Versammlungen abhalten, immer wieder wiederholt, wobei jeder Evangelist die erhobenen Hände, die Entscheidungskarten usw. zählt. Eine solche Evangelisation bringt Freude – aber nicht für die Engel im Himmel, sondern für die Heerscharen Satans! Denn wie können sich die Engel im Himmel schließlich über die freuen, die zu doppelten Kindern der Hölle gemacht werden? Die Statistiken in den heutigen evangelistischen Veranstaltungen sind völlig irreführend.

Sogar wenn Zeichen und Wunder die Verkündigung der Botschaft, dass Jesus Sünden vergibt und Krankheiten heilt, begleiten, bleibt die Frage, wie viele zu Jüngern gemacht und durch eine solche Evangelisation in den Leib Christi eingefügt wurden.

Die Apostel unseres Herrn haben sich nie auf diese Art der Evangelisation eingelassen. Sie brachten ihre Bekehrten in örtliche Gemeinden, um zu Jüngern herangebildet und geistlich zugerüstet zu werden.

Die fünf Dienste, die in Epheser 4,11 erwähnt werden (Apostel, Propheten, Evangelisten, Hirten und Lehrer), sind in 1. Korinther 12,28 in der Reihenfolge ihrer Priorität aufgelistet. Dort lesen wir: „Und Gott hat in der Gemeinde eingesetzt erstens Apostel, zweitens Propheten, drittens Lehrer, dann Wundertäter, dann Gaben gesund zu machen (dies bezieht sich auf Evangelisten, da alle Evangelisten im Neuen Testament die Gabe der Heilung hatten), zu helfen, zu leiten (wörtlich ‚jene, die Schiffe steuern‘, was sich auf Hirten/Pastoren bezieht).“

Dies macht deutlich, dass in Gottes Augen die Dienste des Apostels, Propheten und Lehrers für den Aufbau des Leibes Christi wichtiger sind als der Dienst des Evangelisten. Der Evangelist kann seinen richtigen Platz in seinem Dienst nur finden, wenn er seinen festgesetzten Platz in Unterordnung zu den Diensten des Apostels, Propheten und Lehrers einnimmt. Nur dann kann sein Dienst zur Erbauung des Leibes Christi dienen. In diesem Punkt ist die Evangelisation im 20./21. Jahrhundert vom Wort Gottes abgewichen.

Jünger machen

Der Zweck von Evangelisation kann nur dann voll verstanden werden, wenn er im Licht des zweiten Teils des großen Auftrags gesehen wird – Jünger in jedem Volk der Erde zu machen (Mt 28,19). Auf diese Weise wird der Plan Gottes für die Unbekehrten voll erfüllt.

Der Bekehrte muss zu einem Jünger gemacht werden.

Leider ist heute oft sogar der so genannte Bekehrte oft kein wahrer Bekehrter, denn in vielen Fällen hat er nicht richtig Buße getan. In der Evangelisationsveranstaltung mag ihm gesagt worden sein, nur an Jesus zu glauben, ohne jede Erwähnung von Buße oder dass er Wiedergutmachung leisten muss. Solche Bekehrten kommen zu Jesus, um gesegnet und geheilt zu werden – und nicht, um ihre Sünden aufzugeben. Die meisten der heute Bekehrten gleichen daher Frühgeborenen, die von ungeduldigen Hebammen („Evangelisten“) in ihrer Begierde nach Statistiken aus dem Mutterleib gezogen werden – als die Babys noch nicht für die Geburt bereit waren! Diese zu früh geborenen Babys sterben gewöhnlich sehr bald oder leben für den Rest des Lebens als Problemfälle und verursachen für ihre Hirten (Pastoren) unzählbare Schwierigkeiten. Solche Leute können nicht als „Rückfällige“ bezeichnet werden, weil sie überhaupt noch nie „nach vorne gefallen“ sind! Jesus sagte, dass sich die Engel im Himmel über Sünder, die Buße getan haben, freuen und nicht über Sünder, die nur zum Glauben kamen, ohne Buße zu tun (Lk 15,7.10).

Erst nachdem Zachäus versprochen hatte, für alle finanziellen Vergehen, die er in seinem bisherigen Leben begangen hatte, Wiedergutmachung zu leisten, sagte Jesus, dass seinem Hause das Heil widerfahren war (Lk 19,9). Leider verkündigen die heutigen Evangelisten, „dass das Heil gekommen ist“, auch ohne irgendeine Erwähnung von Wiedergutmachung!

Aber auch wenn es eine...

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