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Chinas wachsender Ölbedarf

Geopolitische und wirtschaftliche Konsequenzen für das Reich der Mitte und die Welt

AutorFerdinand Pöllath
VerlagDiplomica Verlag GmbH
Erscheinungsjahr2007
Seitenanzahl102 Seiten
ISBN9783832400576
FormatPDF
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis33,00 EUR

Stabilität und Wohlstand der westlichen Industriestaaten hängen von einem stetigen Wirtschaftswachstum ab und dieses benötigt günstige Rohstoffe, vor allem aber Energie. Nach dem Zusammenbruch des Ostblocks schien dies für die USA und ihre Verbündeten erreicht zu sein. Doch mit dem Aufsteigen Chinas zur wirtschaftlichen, politischen und militärischen Großmacht stellt sich nun die Frage, ob genug für alle da ist und ob der Westen bereit ist, andere an den Ressourcen teilhaben zu lassen.

Diese Studie versucht unter anderem folgende Punkte zu klären:

- Welche Interessen verbergen sich hinter dem Ringen um Darfur, den Sudan und den Mittleren Osten?
- Wird Rohöl wieder günstiger werden oder steuern wir einem Produktionspeak entgegen?
- Warum schützten die USA den UNOCAL-Konzern vor einer Übernahme durch die chinesische CNOOC?
- Wie ist der Energiemarkt in China strukturiert?
- Welche Strategien und Ziele verbergen sich hinter Chinas Geopolitik?

Ziel des Buches ist es, dem Leser die großen Grundströmungen hinter der alltäglichen Wirtschafts- und Geopolitik näher zu bringen. Die politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen, welche täglich in Peking und Washington getroffen werden, werden verständlicher gemacht und dem Leser wird ein Werkzeug in die Hand gegeben, mit dem er sich sein eigenes Urteil über zukünftige Entwicklungen bilden kann.

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Leseprobe

Einleitung

Im Sommer 2005 durchbrach der Ölpreis die Marke von 65 USD/Barrel Rohöl, das Fernsehen, Radio und Zeitungen waren geprägt von Berichten, Analysen und Prognosen über die steigenden Ölpreise. Nach wenigen Tagen schien für die Experten die Antwort gefunden: Die Schwellenländer Ost- und Südasiens, insbesondere Indien und China wurden für diesen Preisschub verantwortlich gemacht.

Nachdem man jahrelang nur das wachsende chinesische BIP vor Augen hatte, schien diese Erklärung auch nahe zu liegen, doch übersahen viele Kommentatoren Faktoren wie Spekulationen am Kapitalmarkt, ein Nachlassen der Produktion oder versuchte Preispolitik durch die OPEC.

Tatsächlich betrug der chinesische Ölverbrauch, für 1,4 Mrd. Menschen, 2003 gerade einmal 7,6% des weltweiten Konsums (Indien 3,1%), während Japan mit 110 Millionen Einwohnern 6,8% und die USA mit 260 Millionen 25,1% bestritten.

Das Entscheidende dabei ist jedoch, dass der chinesische Rohölkonsum innerhalb eines Jahres um 11,5% gestiegen war und trotz einer leichten Abkühlung des chinesischen Wirtschaftswachstums, nicht mit einem starken Nachlassen des Erdölbedarfs zu rechnen ist.

Dieser ganze Prozess, mit seinen weltweiten Auswirkungen, ist nur eines – wenn auch ein sehr deutliches Symptom – dass sich die Machtverteilung auf der Erde in einer Umbruchsphase befindet. Mit der Rückkehr des bevölkerungsreichsten Landes in die Weltpolitik und Weltwirtschaft vollzieht sich ein Umbruch, welcher in seiner Tiefe und seiner Entwicklung die Rahmenbedingungen für die nächsten 100 Jahre vorgeben kann.

Da der Wiederaufstieg Chinas ohne eine starke Wirtschaft undenkbar ist und eine moderne Wirtschaft auch heute noch von einem starken Ölkonsum gekennzeichnet ist, wird die Beschaffung und Sicherung dieser Ressource für das Reich der Mitte von entscheidender Bedeutung sein.

Da andererseits die Ölvorkommen unter den Großmächten (und den ihnen nahe stehenden Konzernen) schon aufgeteilt sind, ist China durch seinen Aufstieg dazu gezwungen, die bestehenden Machtverhältnisse in Frage zu stellen und in fremde Interessenssphären vorzustoßen.

Inwieweit das bereits der Fall ist und welche Chancen und Probleme sich daraus ergeben, dieser Analyse dient der Zweck dieser Arbeit.

Allein schon wegen der Bedeutung der Thematik für die betroffenen Länder ist es verständlich, dass die Ansichten zu diesem Thema, je nach der politischen Ansicht, scharf voneinander abweichen.

Um deshalb eine möglichst objektive Analyse zu erstellen, wurde bei der Arbeit Wert darauf gelegt, die verschiedenen Standpunkte der Akteure anhand ihrer eigenen Äußerungen durch Primärquellen zu sichten und herauszuarbeiten.

Gang der Untersuchung:

Der Frage nach den Problemen des wachsenden chinesischen Rohölbedarfs für die Außenwirtschafts- und Sicherheitspolitik stelle ich folgende These voran: „Der steigende chinesische Importbedarf an Öl zwingt die Volksrepublik zunehmend in fremde Einflusssphären vorzudringen.“ Ich werde diese These und die sich aus ihr ergebenden Konsequenzen anhand des neorealistischen Theoriegebäudes untersuchen, welches zur besseren Operationalisierung um den Hegemonie- und Macht-, bzw. Gleichgewichtsansatz ergänzt wird. Zusätzlich werde ich untersuchen, inwieweit die VR China eine „Macht des Wandels“ ist und was dies im Bezug auf ihr Verhältnis zu den bestehenden Großmächten bedeutet. Als wirtschaftstheoretischen Rahmen der gesamten Untersuchung werde ich den „Grenzen des Wachstums Ansatz“ setzen.

Inhaltsverzeichnis
Der Autor4
Inhaltsverzeichnis6
Abbildungsverzeichnis8
Tabellenverzeichnis8
Abkürzungsverzeichnis9
Vorwort10
1. These und theoretische Einordnung12
1.1. Der Neorealismus13
1.2. Hegemonie und Machtgleichgewicht18
1.3. Die „Mächte des Wandels und des Beharrens“19
1.4. Die Grenzen des wirtschaftlichen Wachstums21
2. Die Entwicklung des chinesischen Energiesektors und aktuelleHerausforderungen24
2.1. Historische Entwicklung der Ölproduktion: Vom Exporteur zum Importeur24
2.2. Öl als Teil der chinesischen Energieversorgung28
2.3. Die wichtigsten Akteure und die Struktur des chinesischen Erdölmarktes33
2.4. Die „Peakproblematik“ und die Frage kontinuierlich hoher Ölpreise als geostrategisches und ökonomisches Problem unter Berücksichtigung der großeninternationalen Ölkonzerne35
3. Die VR China als geostrategischer Akteur40
3.1. Chinas Ziele40
3.2. Die Deckung des Ölbedarfs und seine Auswirkung auf die geopolitische Situation Chinas50
3.3. Die wichtigsten geopolitischen Konkurrenten Chinas69
3.4. Zwischenfazit78
4. Ausblick82
4.1. Dominanz von Großmächten und deren strategischer Sicherheitspolitik im internationalen System82
4.2. Die Großmachtssysteme im Bereich der internationalen Energiepolitik82
4.3. Die Politik der USA als wichtigster Faktor bei der Entwicklung der chinesischamerikanischenBeziehungen86
4.4. Die Handlungsmöglichkeiten Chinas87
4.5. Die Auswirkungen des steigenden chinesischen Rohölbedarfs auf den Weltölmarkt88
Literatur92
Reihe China98

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