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Joint Venture - ein lohnendes Konzept? Analyse und Definition des Kooperationskonzeptes in Abgrenzung zur Strategischen Allianz

Mit konkreten Beispielen

AutorLeonie Karner
VerlagGRIN Verlag
Erscheinungsjahr2015
Seitenanzahl85 Seiten
ISBN9783668112162
FormatPDF/ePUB
Kopierschutzkein Kopierschutz/DRM
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis34,99 EUR
Bachelorarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Jura - Zivilrecht / Handelsrecht, Gesellschaftsrecht, Kartellrecht, Wirtschaftsrecht, Note: 1,3, , Veranstaltung: Handels- und Gesellschaftsrecht, Sprache: Deutsch, Abstract: Gegenstand der Arbeit ist die Untersuchung des Joint Venture im Vergleich zur Strategischen Allianz. Die Arbeit ist damit dem Fachgebiet des Handels- und Gesellschaftsrechts zuzuordnen und wird sich mit unternehmerischen internationalen Joint Ventures befassen und diejenigen auf den Gebieten Forschung und Wissenschaft nur am Rande betrachten. Nachdem zunächst die Einordnung von Kooperationen als Form von Internationalisierungsstrukturen angesichts der Herausforderungen des globalen Marktes analysiert wird, beschäftigt sich die Arbeit mit den juristischen Grundlagen von Strategischer Allianz und Joint Venture. Hierbei werden die jeweiligen Erscheinungsformen, die Motive und die Vor- und Nachteile detailliert dargestellt. Aus den ermittelten wesentlichen Erfolgsfaktoren, belegt durch eine intensive Analyse von zwei Praxisbeispielen, können für die Überlegung zur Gründung eines Joint Ventures wertvolle Hinweise gegeben werden. Da jedes Joint Venture von unterschiedlichen Faktoren motiviert ist, lässt sich jedoch kein allgemeingültiges Konzept ableiten. Darum wurde auch auf die Darstellung eines verbindlichen Konzeptes, z. B. in Form eines Fragebogens, Muster-Checks oder ähnliches, verzichtet. Es werden lediglich Hinweise gegeben, unter Beachtung welcher Bedingungen sich ein Joint Venture erfolgreich gestalten lässt. Wesentliche Bedeutung für die Arbeit hatte die Herausarbeitung einer für die Rechtswissenschaften empfehlenswerten Definition eines 'Joint Venture'. Diese wurde in Anlehnung an bereits vorhandene wirtschaftswissenschaftliche Definitionen und in Abgrenzung zur Strategischen Allianz vorgenommen. Die Arbeit kommt zu folgendem Schluss: Wenn bei der Vertragsanbahnung und -abschluss die noch darzustellenden Erfolgsfaktoren Berücksichtigung gefunden haben, stellt ein Joint Venture eine durchaus lohnenswerte alternative Kooperationsform zur Strategischen Allianz dar. Der Erfolg lässt sich neben den eindeutigen, das heißt messbaren wirtschaftlichen Faktoren (z. B. Gewinn, Verlust, Return on Investment), aus Sicht der Rechtswissenschaft nur in eher weichen Faktoren formulieren, z. B.: • Geringer nachgängiger Regelungsbedarf; • Geringe bis keine juristische Auseinandersetzung; • Gelebtes Änderungs- und Nachtragsmanagement. Diese Arbeit wird versuchen die unterschiedlichen Sichtweisen zu kombinieren und daraus ein einheitliches Bild und klare Empfehlungen zu zeichnen bzw. abzuleiten.

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Leseprobe

A. Einleitung


 

Die vorliegende Arbeit ist im Rahmen des Studiengangs „IUS“ der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin zur Erlangung des Titels „Bachelor“ entstanden.

 

Gegenstand der Arbeit ist die Untersuchung des Joint Venture im Vergleich zur Strategischen Allianz. Die Arbeit ist damit dem Fachgebiet des Handels- und Gesellschaftsrechts zuzuordnen und wird sich mit unternehmerischen internationalen Joint Ventures befassen und diejenigen auf den Gebieten Forschung und Wissenschaft nur am Rande betrachten.

 

Nachdem zunächst die Einordnung von Kooperationen als Form von Internationalisierungsstrukturen angesichts der Herausforderungen des globalen Marktes analysiert wird, beschäftigt sich die Arbeit mit den juristischen Grundlagen von Strategischer Allianz und Joint Venture. Hierbei werden die jeweiligen Erscheinungsformen, die Motive und die Vor- und Nachteile detailliert dargestellt. Aus den ermittelten wesentlichen Erfolgsfaktoren, belegt durch eine intensive Analyse von zwei Praxisbeispielen, können für die Überlegung zur Gründung eines Joint Ventures wertvolle Hinweise gegeben werden. Da jedes Joint Venture von unterschiedlichen Faktoren motiviert ist, lässt sich jedoch kein allgemeingültiges Konzept ableiten. Darum wurde auch auf die Darstellung eines verbindlichen Konzeptes, z. B. in Form eines Fragebogens, Muster-Checks oder ähnliches, verzichtet. Es werden lediglich Hinweise gegeben, unter Beachtung welcher Bedingungen sich ein Joint Venture erfolgreich gestalten lässt.

 

Wesentliche Bedeutung für die Arbeit hatte die Herausarbeitung einer für die Rechtswissenschaften empfehlenswerten Definition eines „Joint Venture“. Diese wurde in Anlehnung an bereits vorhandene wirtschaftswissenschaftliche Definitionen und in Abgrenzung zur Strategischen Allianz vorgenommen.

 

Die Arbeit kommt zu folgendem Schluss: Wenn bei der Vertragsanbahnung und –abschluss die noch darzustellenden Erfolgsfaktoren Berücksichtigung gefunden haben, stellt ein Joint Venture eine durchaus lohnenswerte alternative Kooperationsform zur Strategischen Allianz dar. Der Erfolg lässt sich neben den eindeutigen, das heißt messbaren wirtschaftlichen Faktoren (z. B. Gewinn, Verlust, Return on Investment), aus Sicht der Rechtswissenschaft nur in eher weichen Faktoren formulieren, z. B.:

 

Geringer nachgängiger Regelungsbedarf;

 

Geringe bis keine juristische Auseinandersetzung;

 

Gelebtes Änderungs- und Nachtragsmanagement.

 

Diese Arbeit wird versuchen die unterschiedlichen Sichtweisen zu kombinieren und daraus ein einheitliches Bild und klare Empfehlungen zu zeichnen bzw. abzuleiten.

 

I. Problemstellung


 

Auf Grund der stark voranschreitenden Globalisierung nimmt der Wettbewerb zwischen großen multinationalen Unternehmen auf den internationalen Märkten in hohem Maße zu. Sowohl für Unternehmen, die einen Zutritt in für sie völlig neue Märkte planen, als auch für Unternehmen, die bereits im Ausland tätig sind und ihre Marktposition ausbauen wollen, bietet eine internationale Kooperation die Möglichkeit ihre Unternehmensziele zu erreichen. Als Grund für die zunehmende Bedeutung von Kooperationen wird darum vor allem die Intensivierung des Wettbewerbs genannt[1]. Diese Bedeutung lässt sich an Hand verschiedener Faktoren wie Beschleunigung der Technologieentwicklung, Globalisierung von Märkten, Verkürzung von Produktlebenszyklen und erhöhten Fixkosten messen[2].

 

Bei den vorgenannten Kooperationen handelt es sich im üblichen Sprachgebrauch um die Zusammenarbeit zweier oder mehrerer vorerst rechtlich selbstständiger Unternehmen. Diese wollen durch eine gemeinsame Durchführung der Aufgaben und Teilung der Risiken und Kosten ihre Ziele gemeinsam effizienter erreichen[3]. Dabei stellt sich die Frage, welche Kooperationsform für sie am geeignetsten erscheint. Ist es günstiger unabhängig zu bleiben oder eine neue rechtlich selbstständige Einheit zu gründen? Wie intensiv soll die Zusammenarbeit sein? Ist die Kooperation zeitlich begrenzt?

 

Die von den Partnern angestrebte Kooperation soll für die beteiligten Unternehmen eine Win-Win Situation hervorbringen und die vorhandenen bzw. zu erwartenden Kosten und Risiken verhindern bzw. senken helfen. Die Kooperationspartner profitieren von den vorhandenen Branchenkenntnissen, kulturellen Kompetenzen und vom Know-How der jeweils anderen Partner. Die Erschließung neuer Märkte kann schneller und risikoärmer vollzogen werden, als es vielleicht im Alleingang möglich gewesen wäre.

 

Ziel dieser Arbeit wird es sein herauszuarbeiten, ob das Joint Venture als Kooperationsform zweier oder mehrerer Unternehmen lohnenswert und auf lange Sicht unter Betrachtung gesellschaftsrechtlicher Aspekte gewinnbringend ist, d. h. ob ein Joint Venture in der heutigen Zeit der fortgeschrittenen Globalisierung eine geeignete Kooperationsform für Unternehmen ist.

 

Bislang existiert, soweit in der Literatur ersichtlich, keine einheitliche Definition für die Kooperationsform des Joint Ventures. Es bestehen jedoch zahlreiche Ansätze verschiedener Definitionsversuche. An Hand der Herausarbeitung der Motive wird ein weiteres Ziel dieser Arbeit sein, mit Hilfe der Abgrenzung zur Strategischen Allianz, eine mögliche auf dieser Arbeit basierende Definition für das Joint Venture zu formulieren.

 

II. Aufbau dieser Arbeit


 

Am Anfang dieser Arbeit, Kapitel B, wird kurz auf die immer weiter voran schreitende Globalisierung und der damit verbundenen Internationalisierung der Wirtschaft eingegangen. Anschließend werden verschiedene Markteintrittsformen vorgestellt und beschrieben wie man Kooperationsformen innerhalb verschiedener Internationalisierungsstrategien einordnen kann.

 

Nach dem Überblick der Internationalisierungsstrukturen wird sich die Arbeit in Kapitel C zunächst mit der Kooperationsform der Strategischen Allianz auseinandersetzen, sie begrifflich einordnen und zu anderen Kooperationsformen abgrenzen. Neben dem Aufzeigen der gesellschaftsrechtlichen Grundlagen wird sie sich ebenso mit den Vor- und Nachteilen beschäftigen. Es werden die Fragen behandelt: Was sind die möglichen Ziele einer Allianz? Welche Probleme bei der Gründung und der Realisierung können auftreten?

 

Im darauffolgenden Kapitel D setzt sich die Arbeit intensiv mit der Kooperationsform Joint Venture auseinander. Es werden unterschiedliche begriffliche Interpretationen dargestellt und abschließend beurteilt. Ebenso wie die Strategische Allianz wird das Joint Venture unter gesellschaftsrechtlichen Aspekten eingeordnet und dabei die vertraglichen Grundlagen benannt. Anschließend werden verschiedenen Erscheinungsformen eines Joint Ventures vorgestellt und verstärkt auf die Motive einer Gründung eingegangen. Das Kapitel schließt mit einer Darstellung bekannter möglicher Nachteile und Risiken. Ebenso wird das Problem der richtigen Partnerwahl in diesem Zusammenhang abgebildet und wichtige Ansatzpunkte geliefert, die bei der Suche eines geeigneten Partners Beachtung finden sollten.

 

Im Kapitel E wird eine Abgrenzung dieser beiden Kooperationsformen vorgenommen und die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der genannten Kooperationsformen ermittelt. Schließlich wird am Ende dieses Abschnittes eine Definition für die Kooperationsform „Joint Venture“ formuliert.

 

Gemäß der erfolgten Abgrenzung und der Definition eines Joint Ventures werden im Kapitel F die Erfolgsfaktoren, welche durch die Partner zu beachten sind, dargestellt und folgende Fragen beantwortet: Was macht einen Joint Venture erfolgreich? Was lässt einen Joint Venture scheitern? Nachdem zunächst der Erfolgsbegriff beschrieben wird, erfolgt eine differenzierte Darstellung zwischen internen und externen Faktoren des Erfolges einer Kooperation.

 

Abschließend analysiert diese Arbeit zwei konkrete Praxisbeispiele. Ein Beispiel aus der Energiewirtschaft betrifft die WINGAS GmbH & Co. KG. Es wird herausgearbeitet, warum sie eines der erfolgreichsten Joint Ventures auf dem heutigen Markt darstellt. Dazu werden die zuvor herausgearbeiteten Erfolgsfaktoren auf das Praxisbeispiel angewendet und aus der Sicht der Muttergesellschaften der beiden Kooperationspartner, GAZPROM und BASF, analysiert.

 

Das zweite Praxisbeispiel untersucht das Scheitern eines Joint Ventures und betrifft die Kooperation zwischen dem Unternehmen Fujitsu Technology Solution GmbH und dem deutschen Unternehmen Siemens AG. Es werden die möglichen Ursachen für das Scheitern benannt sowie deren Übereinstimmung mit den vorher formulierten allgemeinen Risiken aus dieser Art der Kooperation verglichen.

 

Im Fazit dieser Arbeit wird die im Titel dieser Arbeit aufgeworfene Frage nach der Sinnhaftigkeit dieser Kooperationsform beantwortet.

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