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E-Book

Gebrauchsanweisung für Neuseeland

AutorJoscha Remus
VerlagPiper Verlag
Erscheinungsjahr2012
Seitenanzahl224 Seiten
ISBN9783492958233
FormatePUB
KopierschutzWasserzeichen
GerätePC/MAC/eReader/Tablet
Preis12,99 EUR
Wo man Weltmeister im Schafeschnellscheren kürt und beim Wild Food Festival die absurdesten Gerichte verspeist. Wo Bungeejumping und »Zorbing« erfunden wurden und ständig neue, nervenkitzelnde Sportarten dazukommen. Wo die Südhalbinsel so viel Regen verzeichnet, dass sie als das »Irland der Südsee« gilt. Wo demnächst Kinder in der Schule mit Erdbebensimulatoren üben sollen. Wo Peter Jackson Mittelerde fand und kleine Hobbits sich zu Hause fühlen. Der Autor erzählt vom Tanz der Maori, der Weltkarriere einer stachligen Frucht und einer Literaturszene, deren Stars fast ausschließlich Frauen sind. Davon, wie ein kleiner, buckliger, flugunfähiger Vogel zum Wappentier und zum Nationalsymbol wurde. Und von Hundertwassers stillem Örtchen am Ende der Welt.

Joscha Remus, geboren 1958 in der Südeifel, ist Reiseschriftsteller, Wissenschaftsjournalist, Gourmetautor und leidenschaftlicher Fotograf. Er veröffentlichte über zwanzig Bücher zum Thema Reisen. Seine Hörbuch-Reihe »wegwärts« wurde mit dem Deutschen Hörbuchpreis ausgezeichnet. Wenn er nicht gerade in Australien oder Neuseeland unterwegs ist, lebt Joscha Remus in Berlin, Südostasien oder Ozeanien. Von ihm erschienen bei Piper die erfolgreichen Bände »Gebrauchsanweisung für Australien« sowie die »Gebrauchsanweisung für Neuseeland«.

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Leseprobe
Godzone oder von der Schwierigkeit des Schwärmens New Zealand at its best: Ich liege in einem von Thermalquellen erwärmten Wasserbecken, hoch oben nahe der Welcome-Flat-Hut auf der neuseeländischen Südinsel. Von meiner Holzhütte sind es bis zu den Hot Pools nur ein paar Schritte durch den Dschungel, über einen schmalen Pfad, eine Art naturgegebener Fußbodenheizung. Vor mir eine in irisierendes Licht gehüllte, schneebedeckte alpine Bergkulisse mit Dreitausenderkette. Im Südlicht glänzen die Pflanzen um das Thermalbecken in beinahe unnatürlich satten Farben. An meinen Beinen und meinem Rücken perlen kleine Kohlesäurebläschen hoch, die mir, als läge ich in einem Champagnerbad, eine zärtliche Rückenmassage verpassen. Ich entspanne mich im warmen Wasser, umgeben von Riesenfarnen und wilden Orchideen, und schlürfe eisgekühlten Feijoa-Saft. Zwei kleine, freundlich turtelnde Robinssitzen auf einem Ast und wärmen ihr Gefieder im aufsteigenden Wasserdampf der Thermalquelle. Einige neugierige Kea-Vögel kommen an den Pool. Einer von ihnen hat eine zum Trocknen ausgelegte Wandersocke von der Veranda der nahen Hütte gestohlen, um sie zum Nestbau zu verwenden. Das Himmelsgewölbe über mir glänzt endlos lightskyblue. Ein lichtes Blau, das mich seit Tagen in Euphorie versetzt. God's own Country, nennen die Neuseeländer ihr Land, oder auch schlicht und verkürzt Godzone. Viele Kiwis sagen, Neuseeland sei nichts anderes als die Steigerung alles Wilden: wild, wilder, wilderness. Dabei sind von den ehemals flächendeckenden Wäldern nur noch ganze 25 Prozent erhalten geblieben, weshalb sich nun die Frage auftut, ob ich von Neuseeland einfach so schwärmen darf, so hemmungslos, wie ich das hier eben getan habe?   Von einem meiner anderen Lieblingsorte, von Istanbul nämlich, kann und darf ich ganz ohne Probleme schwärmen. Im Schreiben, im Erzählen, in Bildern, niemand stört sich daran. Auch anderen Autoren fällt es leicht, wahre Lobeshymnen auf Istanbul zu singen, selbst wenn ab und an eine Dunstglocke aus Abgasen über der Stadt hängt - die verzieht sich ja wieder, und dann verschmelzen am nächsten Tag beim Blick von der Galatabrücke die Bäume und Minarette, die Moscheen und Hügel miteinander und erscheinen im Kontrast zur untergehenden Sonne als rot illuminierter orientalischer Scherenschnitt. Die in Flammen gesetzte Begrenzung einer unglaublichen Stadt. Ich sitze mit dem Schriftsteller Feridun Zaimoglu zwischen seinen Gartenzwergen in seiner Kieler Wohnung. Wir fluchen und schimpfen wie die Weltmeister über die politische Verlogenheit und Feigheit überall, aber irgendwann ist es uns eine doppelte Freude, über Istanbul zu schwärmen. Einfach hemmungslos zu schwärmen. Zwei Romantiker, denen es völlig egal ist, wenn vor lauter Schwärmen gewissermaßen das Rosenöl aus ihren Worten auf den Teppich tropft. Rechtfertigen können wir die Hymnen auf Istanbul immer mit unserem leichten Hang zur orientalischen Lebensart und deren Tendenz zur charmanten Übertreibung.   Schwärmt man aber von Neuseeland, macht sich, insbesondere bei Menschen, die dieses Land gut kennen, schnell eine eigenartige Unruhe breit. Nicht nur, dass einem die Bilder allzu schnell ins Kitschige und Klischeehafte abzugleiten drohen. Vieles scheint übertrieben und unglaubwürdig. Selbst eingefleischte Neuseeländer rümpfen die Nase, wenn sie ein Hochglanzbild der Fjordlandschaft des Milford Sound sehen, mit dem unwirklich pyramidenartig aus dem kristallklaren Wasser wachsenden Zauberberg namens Mitre Peak. Von einem Weltwunder, wie es das staatliche Touristikamt tut, wagt kaum ein junger Neuseeländer zu sprechen, da man weiß, dieser Anblick ist, aufgrund von stetem Dunst über dem Fjord, an höchstens fünfzig Tagen im Jahr zu haben. Deutsche Neuseelandautoren kleben bereits Warnhinweise vorn aufs Cover ihrer Bücher: »Fast ohne öde Landschaftsbeschreibungen«, heißt es da. Andere warnen eindringlich vor dem leichtfertigen Gebrauch des Wortes Paradies. Verständlich, denn die inflationäre Beschreibung Neuseelands als paradiesisch schreit regelrecht nach einem realistischen Korrektiv, in dem dann die häusliche Gewalt und die Erdbebengefahr nicht fehlen dürften. Und spätestens seit die kitschigen Neuseelandklischees auch in deutsche Wohnzimmer schwappen, wenn nämlich das Fernsehtraumschiff Neuseeland entdeckt und Kapitän Jakob Paulsen alias Siegfried Rauch seine weiße Kopfpracht zu seichten Südseeklängen pittoresk vor die prächtige Südalpengletscher-Fjord-Kulisse hält - kleines Lämmlein im Arm einer Schauspielerin darf nicht fehlen -, möchte man die pathetische Beschreibung der Natur sofort einstellen. Zu viel des Schönen, Wahren, Guten. »Das schönste Ende der Welt«, »Das letzte Paradies«, »Gottes eigenes Land«. Frage: Wirken die Urlaubsbilder der heimkehrenden Neuseelandreisenden nicht meist wie nachträglich mit Photoshop bearbeitet und aufgepeppt?   Ich selbst brauche immer wieder den Abstand zu Neuseeland. Nicht etwa, weil dieses Land mich mit seiner Schönheit erschlagen würde, sondern weil ich mir die Sehnsucht erhalten und mir mein Schwärmen bewahren möchte. Es gibt viele gute Wohlfühlgründe, um ans andere Ende der Welt zu reisen. Neuseeland ist ein Land, in dem es für manche Kinder völlig normal ist, mit einer Horde wilder Delfine im Wasser zu spielen oder in der Schule zwischen Kursen wie Unterwasserpolo und Drachenbootrennen wählen zu können. Ich zumindest hätte mir so etwas als Kind gewünscht. Jedes Buch über Neuseeland ist immer auch ein Buch über unsere Sehnsüchte, unsere geheimen fernen Wünsche, unsere innere Flucht vor dem Alltäglichen. Neuseeland scheint mit seiner atemberaubenden, aber eben auch sehr fremdartigen Naturkulisse wie geschaffen für diese Projektionen. Wer dieses Land jedoch mit etwas Abstand betrachtet, wird wesentlich mehr entdecken. Wie leicht könnte einem Neuseeland zu einem reinen Kuriositätenkabinett geraten, mit all seinen seltsamen Käuzen, ungewöhnlichen Menschen, schrägen Vögeln, mit all den Gestrandeten, Außenseitern und raubeinigen Gestalten. Was soll man halten von einem Land, in dem neun Monate nach einem gewonnenen Rugbyländerspiel die Geburtenrate sprunghaft steigt und nach einem verlorenen Rugbyspiel die Börse abstürzt? In dem Sportarten erfunden werden wie Golf Cross, eine Mischung aus Golf und Rugby? In dem es tätowierte Weihnachtsmänner gibt und wo sich die Leute vor lauter Höflichkeit entschuldigen, wenn man sie aus Versehen anrempelt? Die Diskrepanz zwischen den schönen Abziehbildern Neuseelands, dieser kitschigen Fototapete mit Bergkulisse vor Palmen mit Schaf, und der insbesondere für die indigene Bevölkerung, die Maori, nicht immer ganz so lieblichen Realität hat der Regisseur Lee Tamahori in der Eröffnungssequenz seines Films »Once were warriors« eingefangen. Die Kamera weilt auf einer schneebedeckten Berglandschaft, einer bukolischen, farbenfrohen Traumkulisse, wie wir sie von zahlreichen Bildern des Landes schon kennen. Dann schwenkt die Kamera nach links auf eine viel befahrene, mehrspurige Autobahntrasse und auf die Maori, die unter dieser Trasse hausen. Das wunderbare Neuseelandbild, das wir zu Beginn des Films gesehen haben, entpuppt sich als ein riesiges Werbeplakat für die Naturschönheiten Neuseelands, das neben der grauen Autobahn steht. Ich möchte mir das Schwärmen nicht nehmen lassen, auch wenn ich weiß, dass Neuseeland einige Seiten hat, die weit entfernt vom Ideal des öko-grünen Paradieses sind. Aber zu vieles hier ist tatsächlich wunderschön - für mich immer wieder beeindruckend zum Beispiel ist das neuseeländische Licht. Steht man auf der Südinsel auf einem Berg und schaut in die Ferne, so muss einem dieses besondere Leuchten auffallen, das durch eine völlig klare Luft auf die Erde und Pflanzen, auf die Seen und Gletscher fällt. Längst haben Fotografen und Filmemacher dieses besondere Licht entdeckt und schwärmen von der Weite, die es in seinem Dialog mit der Landschaft erschafft. Als die europäischen Maler, die im 18. Jahrhundert nach Neuseeland kamen und die dortige Landschaft festzuhalten versuchten, mit ihren Gemälden nach England und Schottland zurückkehrten, glaubte ihnen niemand, dass es in Neuseeland, am anderen Ende der Welt, ein derart unglaubliches Licht geben könnte. Im staubbedeckten Europa, auf der fernen Nordhalbkugel, zur Zeit der tiefsten Industrialisierung konnte sich niemand ein solches Leuchten auch nur vorstellen. Die Luft über Neuseeland ist weitgehend staubfrei, weil es keine großen Industrien im Land gibt und die Meereswinde den wenigen Staub sofort wieder hinaus auf den Pazifik oder die Tasmanische See tragen. Auch heute sind die Bilder der ersten britischen Maler noch Grund genug, dem Licht Neuseelands nachzufolgen und seinen Glanz zu erforschen. Und natürlich darf man schwärmen von dieser Landschaft, ihrem Licht und der unglaublichen Luft, die so klar ist, dass einem selbst ein dreihundert Kilometer entfernter Mount Cook zum Greifen nah erscheint. Eine Luft, die so klar ist, dass es im Mackenzie-Becken im Zentrum der Südinsel Neuseelands seit Juni 2012 sogar einen internationalen Naturschutzpark für den Sternenhimmel gibt. Ein geschützter Himmelspark für Astrofans und Sternengucker: Auch das ist Neuseeland. (Tipp: Besuchen Sie das Mount John University Observatory unweit des Lake Tehapo, und genießen Sie die sternenklaren Nächte und den Ausblick auf Abermillionen von funkelnden Sternen.)   Tierischer Empfang Nach einem langen Flug aus dunklen deutschen Winternächten zeigt mir Neuseeland sein freundliches Gesicht in Form einer feuchten Hundeschnauze. Was gibt es Schöneres, als am Flughafen von Auckland, der Eingangstür zu meinem zweiten Zuhause, standesgemäß von einem fröhlichen Hund begrüßt zu werden? Viele Besucher werden die Beagles, die an neuseeländischen Airports ihre Dienste tun, nicht sonderlich beachten. Wer aus Europa kommt, hat einen mehr als zwanzigstündigen Flug hinter sich und womöglich andere Dinge im Kopf als ausgerechnet Hunde. Mich jedoch erinnert der Empfang der sogenannten Bio-Security Dogs an die Begrüßungsrituale, die es früher, in meiner Kindheit, bei mir zu Hause gegeben hat. Benjamin, genannt Benny, der kleinste Welpe in einem unerwarteten Wurf einer verrückten Promenadenmischung von Hundemutter, die meine Eltern aus dem Hafen von Tarragona mitgebracht hatten, war immer der Erste, der mich herzlich an der Haustür begrüßte. Natürlich hatten wir in meinem früheren Eifelleben auch Schafe: Berry und Lämmy, die beiden vierbeinigen Rasenmäher auf der Wiese hinter unserem Haus, haben mich sozusagen schon frühzeitig auf mein späteres Dasein als Neuseelandfan vorbereitet. Und da ich all diese Tiere hemmungslos mit meiner Kinderliebe überschüttet habe, darf es nicht verwundern, wenn ich es zu schätzen weiß, auch an meiner neuseeländischen »Haustür« von Hunden empfangen zu werden.   Eine derartige Begrüßung zum Beispiel erwartet mich gleich hinter dem Gate in Auckland, wo ich sofort auch die schönen Maori-Schnitzereien wiedererkenne und die kaum vernehmbare Begrüßungsmusik der Maori, die Whaiata, die ganz leise aus den Flughafenlautsprechern erklingt. Wäre man prominent und hieße Nelson Mandela oder David Beckham, hätte man in Neuseeland, bevor man von den Hunden empfangen wird, übrigens noch ein Anrecht auf einen offiziellen Powhiri, eine herzliche und stimmgewaltige Maori-Begrüßung mit allem Drum und Dran inklusive Nasenküssen. Als Normalsterblicher schreitet man ungeküsst voran und sieht auf einem warnenden Plakat in der Empfangshalle des Flughafens, worauf es die kleinen neuseeländischen vierbeinigen Freunde abgesehen haben. Das Bild zeigt die Röntgenaufnahme einer Familie mit Gepäck, und auf der ansonsten schwarz-weißen Aufnahme leuchten allein ein Apfel, eine Orange, eine Banane und der warnende Spruch in grellen Farben:   Last point before we get you.   Die letzte Chance, einen angebissenen Apfel noch auf der Toilette verschwinden zu lassen, bevor die Kontrolle der Bio-Security einen erwischt. Neuseeland muss dringend vor der Einreise unerwünschter Gäste geschützt werden, da bereits kleinste Sporen, Fruchtfliegen oder Motten die endogenen Pflanzen und Tiere des Landes nachhaltig schädigen könnten. Im Jahr 2009 zum Beispiel kam es durch eingeschleppte Larveneier der Asian Gypsie Moth zu einem fürchterlichen Mottenbefall auf der Nordinsel, was nicht rechtzeitig entdeckt wurde und seinerzeit ganz Auckland monatelang in Atem hielt. In den letzten Jahren kämpften die Hunde von der Bio-Sicherheit vor allem gegen Fruchtfliegen. Das empfindliche ökologische Gleichgewicht der Arche Neuseeland, die wie zwei große Stücke Treibholz in der Südsee schwimmt, ist auf die sensiblen Detektornasen der Beagles angewiesen. Die kastanienbraune, dreijährige Hündin Zeta ist der Star des Detector Dog Team am Flughafen von Auckland. Zetas hoch spezialisierte Nase findet alles, vom kleinen Pflanzenrest, der in Form einer vertrockneten Rose ins Land möchte, über Fisch und Fleisch bis hin zu Gemüse und Eiern. Beim Geruch von Knoblauch schlägt Zetas Hundeherz besonders schnell, denn Knoblauch ist ihr Lieblingsgeruch. So steht es auf Zetas eigener Businesscard.   Auch auf den anderen internationalen Flughäfen von Neuseeland gibt es Hunde, die den Reisenden bei seiner Ankunft mit der Nase abscannen. In Christchurch zum Beispiel verrichten Zane und Jet ihre Dienste, indem sie als vierbeinige Spione im Dienste ihrer Majestät chinesische Hühnerreste oder unverpackte spanische Tortillachips entdecken und damit ganz Neuseeland vor dem biologischen Super-GAU retten. Anders als aktive Zollhunde, die hinter den Kulissen Koffer beschnüffeln und bei Erfolg auch bellen, scharren oder knurren dürfen, werden sämtliche Hunde von der Bio-Security zu passiv reagierenden Hunden ausgebildet. Das heißt, wenn sie einen Nahrungs- oder Pflanzenrest erschnüffeln, setzen sie sich einfach brav neben den Koffer und warten auf ihre Belohnung in Form eines kleinen Hundebiscuits. Ich habe mich immer gefragt, wie diese Hunde Obstsorten oder Pilze erschnüffeln können, wie zum Beispiel eine chinesische Morchel, deren Geruch ihnen ja völlig fremd ist, weil sie niemals dafür ausgebildet worden sind. Die Antwort lautet: Hunde können generalisieren. Einmal auf eine Banane, eine Kiwi, einen Apfel oder auf Lamm- und Rindfleisch geschult und mit einem kleinen Snack belohnt, machen sie sich begeistert auf die Suche nach anderem, ihnen völlig unbekanntem Obst und Fleisch. Wendy Schwalger, die diese Hunde als dog handler am Flughafen von Christchurch seit mehr als vierzehn Jahren ausbildet, kann selbst kaum glauben, zu was so eine Beagle-Hundenase alles in der Lage ist. So hat es ihre achtjährige Hündin Jet sogar fertiggebracht, ungeschlüpfte Küken in Enteneiern in einem chinesischen Koffer zu erschnüffeln.   Als ich Wendy Schwalger im Frühjahr 2012 treffe, sitzt ihre beste Hundenase ihr zu Füßen: die berühmte Zane, die einmal ein getrocknetes Blatt gefunden hat, das sich als Lesezeichen in einen Container voller Bücher verirrt hatte. Zane konnte am Flughafen von Christchurch sogar einen winzigen Schnips Zitronenscheibe an der Einreise nach Neuseeland hindern, indem sie den potenziellen Übeltäter in einer verschlossenen Thermoskanne mit heißem Grüntee erschnüffelte. Wer Nahrungsmittel und Pflanzen an der Grenze Neuseelands nicht richtig deklariert, muss indessen mit empfindlichen Strafen rechnen. Das gilt auch für ökologisch angebaute deutsche Äpfel oder Bio-Knabbernüsse. Man sollte einfach alles angeben, dann erspart man sich unnötige Schweißausbrüche, viel Ärger und spart noch Geld obendrein, denn selbst der Schmuggel eines einzigen Apfels kann teuer zu stehen kommen. Auch Prominente wie Hilary Swank müssen übrigens zahlen. Als die Oscargewinnerin sich weigerte, einen Apfel und eine Orange zu deklarieren, musste sie dafür 200 Dollar Strafe und die anschließenden Gerichtskosten berappen. Alles, was fremde Samen, Sporen, Pilze oder kontaminiertes Wasser enthalten könnte, wie Campingartikel, Sportschuhe und Outdoorsachen, ist an der Grenze anzugeben. Man könnte zuvor ja durch einen Dschungel gestapft sein und ein unerwünschtes Larvenei an der Sohle kleben haben. Die Schuhe müssen auf jeden Fall ins Dekontaminierungsbad, nicht nur am Flughafen, sondern auch bevor man das Naturschutzgebiet Zealandia bei Wellington betritt. Man kann diese Einreiseprozedur verfluchen oder aber mit Humor nehmen, wie dies ein englischer Reisejournalist tat, der aus den sumpfigen Regenwäldern von Borneo und Sumatra nach Neuseeland reiste: »Ich habe meine Schuhe noch niemals so blitzeblank wiederbekommen wie nach dem Bio-Security-Check. Die sahen aus wie neu.«
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