Welchen rechtlichen Herausforderungen und logistischen Besonderheiten muss sich die Vertragsgestaltung in der Baulogistik aktuell stellen, wenn es um Planung und Ausführung geht? Welche Rolle kann die noch junge Disziplin in punkto Nachhaltigkeit und Ökobilanz übernehmen, schließlich steht das Bauwesen insgesamt vor einer gewaltigen Transformation und dafür weniger CO2-Emissionen zu verursachen. Anhand konkreter Vorhaben in Deutschland und der Schweiz zeigte die Akademie der Hochschule Biberach mit dem 1. Baulogistik Forum „Schlau am Bau“ auf, wie dieser Weg von der Tradition in die Moderne gelingen kann.
Dabei war es den Initiatoren Prof. Dr.-Ing. Michael Denzer, der in der Fakultät Bauingenieurwesen und Projektmanagement der Hochschule Biberach (HBC) die Stiftungsprofessur Baulogistik innehat, sowie seinem Kollege Dr.-Ing. André Richter von der Frankfurt Economics AG, ein Anliegen, eine Plattform für die Branche zu schaffen, bei der fachliche Informationen und der Austausch unter den Teilnehmenden und Referent*innen im Vordergrund stehen. „Die Baulogistik ist eine noch junge Fachdisziplin“, erläutert Denzer, „deshalb ist es wichtig, Pionierarbeit zu leisten und diejenigen weiter zu qualifizieren, die eine klassische Berufsausbildung haben und deren Erfahrungen auf weniger komplexe Bauvorhaben beruhen“.
Dass dieser Bedarf tatsächlich besteht, belegten die Teilnehmenden, die aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz anreisten; beruflich tätig sind sie in den verschiedenen Sparten des Bauens, in Bauunternehmen, bei Baulogistikdienstleistern, Baumaschinenhersteller oder Rechtanwaltskanzleien sowie als Bauherrenvertreter*innen, Infrastrukturanbieter*innen, Planer*innen und Architekt*innen.
Eröffnet wurde das Forum mit einem Impulsvortrag aus einer völlig anderen Branche, dem Verlagswesen. Referent Markus Braun (Springer Nature) zeigte auf, wie sich dieser Bereich vom Buch zur KI wandelt. Überraschende Parallelen zur Baubranche wurden dabei deutlich. So arbeitete der Vortrag klar heraus, dass das das eigene Unternehmen nur erfolgreich bleibt, wenn die einzelnen Geschäftsfelder auf die veränderten technischen Möglichkeiten angepasst werden.
Weitere Beiträge zu rechtlichen Fragestellungen, den Nachhaltigkeitseffekten durch die Baulogistik sowie erfolgreichen Praxisbeispielen folgten und es entstanden rege Diskussionen, aus denen sich bereits Themenvorschläge für kommende Jahr ableiten lassen, so Denzer. Der Termin für das 2. Baulogistik-Forum „Schlau am Bau“ steht bereits fest: am 14. März 2025 wird die Akademie der Hochschule Biberach erneut Branchenvertreter*innen und Baulogistikexpert*innen an den Campus einladen, um den Status Quo der Baulogistik zu beleuchten und vor allem die Chancen dieser wachsenden Disziplin.
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