„Wir zeigen‘s euch“
28 Bildhauer aus ganz Baden-Württemberg zeigen eine beachtenswerte Gesamtschau zum 40-jährigen Verbandsjubiläum des Bundes freischaffender Bildhauer Baden-Württemberg

Am Karlsruher Rondellplatz im Gebäude des Regierungspräsidium Karlsruhe ist seit 11.05.12 eine beeindruckende, von Barbara Jäger und OMI Riesterer kuratierte Werkschau des Bundes freischaffender Bildhauer Baden-Württemberg e.V. (BfB) zu sehen. Diese Ausstellung wurde am 10. Mai durch den Abteilungspräsidenten Peter Zeisberger als Gastgeber eröffnet. Tilmann Wolf, Vorsitzender des BfB, sprach zum 40-jährigen Jubiläum des Verbands und Simone M. Dietz spannte in brillanter freier Rede einen Bogen über das breit gefächerte Schaffen der 28 ausstellenden Künstler. Simone M. Dietz wird ferner am Donnerstag, den 24. Mai um 18 Uhr eine Führung durch die Ausstellung leiten.

Zeisberger betonte in seiner Rede die Rolle des Landes Baden-Württemberg, das vertreten durch Regierungspräsidien und andere Behörden die Kunst im Lande durch das Ausrichten von Ausstellungen und den Ankauf von Kunstwerken fördert. Ferner wurde der BfB vor nun genau 40 Jahren als Kontaktstelle Bildhauer im Regierungspräsidium Karlsruhe gegründet. Seither hat er eine lebendige Geschichte durchlebt und mit zahlreichen Ausstellungen und Symposien gefüllt.
In einem Rückblick vertiefte Tilmann Wolf den Blick auf die Geschichte des BfB. Vor allem sei der BfB ein Teil der Vielfalt, auf die das Land Baden-Württemberg in vielerlei Hinsicht zu recht stolz sei wie auch jetzt zu dessen 60-jährigen Jubiläum immer wieder betont wird. In dieser Vielfalt liegt das Besondere des BfB, denn er ist, seiner Gründungsidee folgend, nicht auf einen Stil, ein Thema oder eine Botschaft festgelegt, sondern ein Fenster zum gesamten professionellen bildhauerischen Schaffen in Baden-Württemberg.
Die meisterlich strukturierte künstlerische Einführung von Simone M. Dietz stellte den Menschen in den Mittelpunkt ihrer Betrachtung: Direkt aus dem Leben gegriffen z.B. bei den Figuren von Birgit Feil (Stuttgart) und Silvia Siemes (Beuren), augenzwinkernd in eine teilweise skurrile Umgebung gestellt bei Andreas Futter (Schwäbisch Gmünd) und meisterlich portraitiert bei Hans Neuwirth (Gingen an der Fils), als klassische Figurenensembles in Bronzeguss von Manfred Welzel (Stuttgart), bruchstückhaft und fragil in den Arbeiten in Draht und Ton von Michaela A. Fischer (Ilsfeld), symbolhaft reduziert und im Spannungsfeld zwischen Statik und Dynamik bei den Terrakotta-Figuren von Roswitha Zimmerle-Walenthin (Hemmingen). Birgit Rehfeld (Ostfildern) geht den Schritt vom kubisch reduzierten Menschen zur freien Form. Der Mensch ist symbolisiert in organischen Formen, die Verborgenes im Inneren nur begrenzten Einblicken frei geben in den Arbeiten von Heike Endemann (Radolfzell). abstrahiert in organische Formen, formästhetisch bei den Porzellanarbeiten von Aisaku Suzuki (Breisach) oder torsohaft verschmolzen mit dem unbearbeiteten Stein bei Christoph Traub (Schorndorf), tanzend aufstrebend als schwingend filigrane Stelen bei Frank Teufel (Tuttlingen).
Archtektural – der gestaltende Eingriff des des Menschen wird sichtbar bei den Würfelformen von OMI Riesterer Karlsruhe), in den frei arrangierten Steinensembles aus kubischen und linsenförmigen Elementen von Alois Landmann (Merdingen) wie auch in den mit runden Öffnungen aufgebrochenen kantigen Hohlformen von Barbra Jäger (Karlsruhe). Zahlreiche weitere Arbeiten bewegen sich in diesem aufgespannten Spektrum. Sie sind von den Künstlern Prof. Karl-Henning Seemann (Löchgau), Jörg Bollin (Freiburg), Guillermo De Lucca (Hildizhausen), Thomas Dittus (Herrenberg), Jörg Failmezger (Pleidelsheim), Hans Ginter (Stuttgart), Uli Gsell (Ostfildern), Dieter Kränzlein (Bietigheim-Bissingen), Ulrich Sälzle (Forchheim), Michael Schützenberger (Waiblingen), Claudia Dietz (Eberdingen), Christel Friedmann (Asperg) und Bernd Zimmer (Ludwigsburg).

Die Ausstellung ist bis zum 17. Juni Dienstags bis Sonntags von 11 bis 18 Uhr zu sehen.

Vorsitzender:
Tilmann Wolf

Glockenweg 13
71706 Markgröningen