out now with a redesign by Mike Meiré

#Während die Medien sich derzeit mit 68 auseinandersetzen, beschäftigt sich Arch+ mit den Medien jener Zeit, um anlässlich seines 40-jährigen Bestehens den Medienverbund Architektur-Medien zu hinterfragen.

Das Heft besitzt entsprechend der Ausstellung auf der documenta 12 drei Schwerpunkte:
The Making of Your Magazines
Die Radikale Architektur der kleinen Zeitschriften 196X-197X
Interview-Marathon mit Rem Koolhaas
und Hans Ulrich Obrist

For English abstract see below.

ARCH+ 186/187 mit einem Redesign von Mike Meiré erschienen

Neulich auf einer Podiumsdiskussion in Berlin. Auf die Frage angesprochen, was der Beitrag der Architektur sein kann in einer von Ungleichheit und Ausgrenzung gekennzeichneten Urbanisierungswelle, die die Welt derzeit radikal transformiert, gipfelte Hans Kollhoffs Antwort in einem wütenden Lamento über die schlechte Steinqualität aus chinesischer Produktion, die den Weltmarkt beherrsche. Nur mit Hilfe einer guten, sprich deutschen und teuren Steinqualität lasse sich die Identität unserer europäischen Stadt retten. Die Borniertheit dieses Gedankenganges wird noch zusätzlich damit auf die Spitze getrieben, dass Kollhoff alle anderen, die sich nicht an die „Wahrheit“ der Architektur halten, im besten Fall „misguided“ oder gleich „stupid“ nannte. Diese Art von Wahrheitsdiskurs drückt eine Geisteshaltung aus, die nicht neu ist, sondern geradezu symptomatisch für ein „Land ohne Avantgarde“, wie Thilo Hilpert seine Auseinandersetzung mit dem Fehlen eines progressiven deutschen Architekturdiskurses seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges polemisch übertitelt hat. Es ist ein Verhaltensmuster, das dafür sorgt, dass seit einiger Zeit kaum vernehmliche architektonische Impulse von Deutschland ausgehen. Mittelmaß und Rückwärtsgewandtheit halten sich die Waage. „Aber dafür können wir Details.“ Und: „Wir sind realistisch.“ Dieser instrumentelle Reflex, verkauft als Qualitätsmerkmal Made in Germany, der jegliches Experiment als nicht kalkulierbares Risiko im Keim erstickt, erschallt regelmäßig als Echo zur Rechtfertigung der faktischen Beschränkungen (und der eigenen Beschränkheit).

Leseproben als Download
Editorial über Radikalitätsdefizite
Thilo Hilpert über das Land ohne Avantgarde

Im Sommer 2007 war Arch+ zur Teilnahme am Zeitschriftenprojekt der documenta 12 eingeladen. In diesem Rahmen haben wir das Projekt „The Making of Your Magazines“ initiiert, um uns mit Architekturmedien auseinanderzusetzen. Arch+ hat diesen Rück- und Ausblick dazu genutzt, um anhand eines neuen Designs die inhaltliche Frage auch formal zu beantworten. Die Art Direktion übernahm Mike Meiré, der konzeptionell an die Anfangszeit von Arch+ anknüpfte, was sich auch in der Rückkehr zum + im Logo widerspiegelt.

Mehr zum Redesign erfahren Sie im Gespräch mit Mike Meiré:
Von triebgesteuerten Überzeugungstätern, Nerds und Pornografie

Mehr auf archplus.net

English abstract
ARCH+ 186/187 out now with a redesign by Mike Meiré
with
The Making of Your Magazines/documenta 12
Clip/Stamp/Fold. The Radical Architecture of Little Magazines 196X-197X
Interview Marathon by Rem Koolhaas and Hans Ulrich Obrist

While the media is dealing with 1968 extensively at the moment Arch+ is looking at the media (of that time). In 2007 Arch+ was invited to take part in documenta 12 magazines. In this context Arch+ initiated the project „The Making of Your Magazines“ in order to reflect on the media complex architecture–media. The exhibition „Clip/Stamp/Fold. The Radical Architekture of Little Magazines 196X-197X“ by Beatriz Colomina and her team shows that the lack of radicality in contemporary architecture especially in Germany could be seen as a lack of radical discourse. The vibrant discourse during the 60s and 70s was supported by an unprecedented explosion of independent little magazines around the world.

Arch+ has used this retrospective in order to formulate its own position resulting in a redesign by the well known art director Mike Meiré.
www.archplus.net

Reminder: vlow!08
Konferenz, Open Space, Award
25. bis 27. April 2008, Festspielhaus Bregenz

Programm unter:
www.creativeindustries.tv