Bei Bewegungsjagden im Wald treiben meist viele Dutzende Helfer mit ihren Hunden großräumig das Wild aus den Einständen den auf Hochsitzen oder vorgesehenen Platzierungen wartenden Jägern zu. Diese Art der Jagd, auch Drückjagd genannt, hat das Ziel innerhalb kurzer Zeit möglichst viele Wildtiere zu töten und dadurch u.a. den Verbiss insbesondere von jungen Pflanzen zu reduzieren. Durch die erhebliche Beunruhigung des gesamten Wildes einer betreffenden Region wird allerdings häufig das Gegenteil erreicht.

Unabhängig von der Witterung stellen große Säugetiere wie das Rehwild, Hirsche und Wildschweine ab Januar ihren Verdauungsapparat auf einen „Energiesparmodus“ um. Das hat die Natur so vorgesehen, um im Winter das karge Nahrungsangebot zu kompensieren. Die Stoffwechselaktivität wird reduziert, Körpertemperatur und Pulsfrequenz werden abgesenkt. Die Tiere nehmen dann wenig Nahrung auf und reduzieren entsprechend den Energieverbrauch.

Störungen des in der Winterruhe befindlichen Wildes durch großräumige Jagden in den ersten Monaten des Jahres können fatale Folgen haben – für das Wild wie für den Waldbesitzer. So bestätigt unter anderem der Arbeitskreis Wildtiere und Jagd der Tierärztlichen Vereinigung für Tierschutz, dass sich durch energiezehrende Fluchten die Energiebilanz der Tiere verschlechtert und durch zusätzliche Nahrungsaufnahme ausgeglichen werden muss. Daraus ergibt sich ein direkter Zusammenhang zwischen Jagd und Verbiss- oder Schälschäden. Stressende Jagden nach der Umstellung der Verdauung im Januar bewirken trotz der Dezimierung der Anzahl der Wildtiere drastisch steigende Schäden im Wald.

Kommen Schneelagen hinzu, treten – insbesondere wenn der Schnee verharscht ist – häufig Verletzungen an den Läufen des Wildes und der beteiligten Hunde auf. Zumindest für das Wildtier ist damit eine weitere Gefahr für sein Leben gegeben.

„Es gibt zwei wesentliche Faktoren, mit welchen einem übermäßigen Schaden durch Wildverbiss vorgebeugt werden kann“, erläutert Lovis Kauertz von Wildtierschutz Deutschland, „kurzfristig durch die Reduzierung eines hohen Jagddruckes im Herbst und im Frühjahr inklusive des vollkommenen Verzichtes auf großräumige Jagden ab Januar und langfristig durch das Verbot jeglicher Fütterung außerhalb von amtlich bestätigten Notzeiten.“ Der immense ganzjährige Eintrag von Futtermitteln durch Jäger sei ein wesentlicher Faktor für den seit Jahrzehnten relativ hohen Bestand an Rehen und Wildschweinen in Deutschland.

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