Info-Reihe: „Aktuelles aus der Complementärmedizin“

Complementärmedizinische Betrachtung der Zahnheilkunde
Zähne, Zahnstellungen und ihre Verbindung zur Wirbelsäule

Zustand, Lage und Form der Zähne lassen Rückschlüsse auf den gesamten Organismus sowie den emotionalen Zustand eines Menschen zu. Die Zahnstellung steht auch in Verbindung mit der Wirbelsäule.
Besonders der Zahnsanierung kommt eine zentrale Rolle in der complementären Medizin zu. Unverträglichkeiten von Dental-Metallen sind z.B. oft mit einer Vielfalt von Beschwerdebildern verbunden. Die Symptomatik reicht dabei von allgemeinem Unwohlsein über Müdigkeit, Konzentrationslosigkeit und Kopfschmerzen, häufig wiederkehrenden Infektionen und Allergien bis hin zu Autoimmun- und psychischen Erkrankungen. Eine sichtbare lokale Unverträglichkeitsreaktion in der Mundhöhle bleibt allerdings in den meisten Fällen aus. Doch auch Schiefstellungen zeigen ihre Auswirkungen. Darüber berichten Dr. med. dent. Rainard Scheele, Dr. med. dent. Brigitte Losert-Brugger und Siegfried Duscha in CO’MED 01/07 in ihrem Beitrag Zahn- und Gesichtschmerzen, ein ganzheitlicher Diagnose und Therapieansatz:

Wenn der Unterkiefer schief steht …

Bei einer craniomandibulären Dysfunktion steht der Unterkiefer zum Kopf, speziell zum Oberkiefer, in einer falschen Position oder Verbindung über das Kiefergelenk. Klinische Zeichen solcher Dysfunktionen können z. B. eng stehende Zähne, Zahnfleischrückgang, stark abgenutzte Zähne, Schmelzfrakturen, Knirschfacetten sein.

Es ist wissenschaftlich erwiesen, das eine falsche Okklusion der Zähne und eine Kieferfehlstellung zu einer kompensatorischen Fehlstellung des Haltungsgefüges in der Wirbelsäule führt. Unser Körper ist über Muskelzüge, Bänder, Sehnen und Faszien von Kopf bis Fuß regulativ verbunden. Eine Kieferfehlstellung kann eine Verschiebung der Wirbelkörper über muskuläre Assymetrie bewirken. Diese kann zu einem Schulterschiefstand und, fortgeleitet über die Wirbelsäule, zu einer Beckenrotation mit funktioneller Beinlängendifferenz führen. Umgekehrt kann z. B. ein verkürztes Bein oder ein pathologischer Fuß seine Störungen nach oben regulativ weiterleiten und eine Kieferfehlstellung induzieren und sogar indirekt „Zahnschmerzen“ als Symptom zeigen.

Die amerikanische Manualtherapeutin Jannet Travell hat diese Art der Schmerzprojektion von verspannten Körper- und Kiefermuskeln in die Zähne beschrieben. So können z. B. Verspannungen in der Hals- und Schultermuskulatur Zahnschmerzen vortäuschen, weil die Schmerzen der Muskulatur und der Zähne dem Gehirn über die gleiche Nervenleitung mitgeteilt werden. Die Ursache des vermeintlichen Zahnschmerzes liegt nicht im Zahnorgan selbst, sondern in einer verspannten Muskulatur, die Schmerzsignale aussendet.

Travell erklärte dies mit der Ausbildung von Triggerpunkten, die durch unphysiologische Überlastungen kleine verspannte Areale oder verkrampfte Knotenpunkte im Muskel darstellen. Die Triggerpunkte strangulieren durch Spasmus ihre eigene Ver- und Entsorgung, so dass daraus schließlich eine nicht mehr lösbare schlechte Stoffwechsellage entsteht. Die Schlackeprodukte erzeugen wie bei einem Muskelkater Schmerzen, die über die Nerven an das Gehirn geleitet werden und dort fälschlicherweise subjektiv als Zahnschmerz interpretiert werden (Schmerzprojektion). Ist also z. B. die Halsmuskulatur verspannt, können diese Triggerpunkte Schmerzen an den Backenzähnen vortäuschen.

Schwierig wird das Aufspüren der möglichen Ursachen erst recht dann, wenn der schmerzende Zahn z. B. eine tiefe Füllung oder Karies aufweist. Es ist durchaus möglich, dass sich im Zahn eine Entzündung des Zahnnerven (Pulpitis) eingestellt hat, die entsprechend behandelt werden muss. Wenn jedoch nach zahnspezifischer Behandlung der Schmerz parodox unverändert bestehen bleibt, sollte eine neuromuskuläre Störung in die Differentialdiagnose mit einbezogen werden.

Tipp: Weitere interessante Ausgaben zum Schwerpunktthema Zahnheilkunde sind CO’MED 01/07, 01/06, 01/05.
In der Edition CO’MED sind folgende Bücher zum Thema Zahnheilkunde erschienen:

Dr. Dietrich Volkmer
Schmerztherapie
und Biologische Zahn-Heilkunde

Wichtig für eine erfolgreiche Zahnbehandlung ist die Zusammenarbeit zwischen der Klinischen Zahnmedizin und der empirischen Complementärmedizin. Der Autor weist auf alternative Therapieverfahren hin. Einführend geht er auf die Entstehung verschiedener Schmerzphänomene ein und unterscheidet hierbei zwischen akutem und chronischem Schmerz. Verschiedene Diagnosesysteme werden vorgestellt, wie die Elektroakupunktur nach Voll, das Vega-Testverfahren und die Kinesiologie. Sanfte Behandlungsmethoden beeinschließen die Homöopathie, die Nosodentherapie, Organpräparate, Farbtherapie, Bioresonanztherapie und Lymphdrainage. Ernährungshinweise runden das Kapitel ab. Was bedeutet eine Wurzelbehandlung unter ganzheitlicher Betrachtung?

Edition CO’MED, Hochheim, ISBN 3-9805739-6-6

Dr. med. dent. Dietrich Volkmer
Homöopathie – Die sanfte Zahnheilkunde

Das praktische Arbeitsbuch unterscheidet sich von der großen Anzahl gängiger
Werke dadurch, dass Themen abgehandelt werden, die anderswo fehlen. So versucht der Autor, die schwierige Frage des Wirkungsprinzips der Homöopathie sowohl dem Anfänger als auch dem Fortgeschrittenen nahe zu bringen. Er hat den Mut, heikle Betrachtungen wie Einzelmittel- oder Komplexmittelhomöopathie oder die Grenzen der Homöopathie unter die Lupe zu nehmen. Im zweiten Teil befasst er sich in erster Linie mit der Verknüpfung von Zahnheilkunde und Homöopathie – ein bisher unterrepräsentiertes Thema, das jedoch im Interesse einer sanften Heilkunde immer wichtiger wird.

Edition CO’MED, Hochheim, ISBN: 3-934 672-02-7
ISBN 13: 978-3-934 672-02-4

Der CO’MED Verlag

Das Verlagsunternehmen fühlt sich dem Leitgedanken „Medizin und Bewusstsein“ zum Wohle aller – im Sinne der Ganzheitlichkeit verpflichtet. Dieser spiegelt sich im gesamten Spektrum seiner qualitativ hochwertigen Publikationen zum Thema Medizin und Bewusstsein wider:

Das CO’MED Fachmagazin ist eines der führenden Fachblätter im Bereich der Complementär-Medizin und richtet sich vornehmlich an complementär-medizinisch arbeitende Ärzte, Zahnärzte und Heilpraktiker.

In Ergänzung erscheinen unter dem Leitfaden „Medizin und Bewusstsein“ regelmäßig sowohl fach- als auch laienspezifische Buchtitel in der Edition CO’MED. Derzeit sind nahezu 30 Titel erhältlich. Für 2008 sind ca. 10 Neuerscheinungen geplant. Informieren Sie sich unter www.comedverlag.de

Das Online-Portal www.comedweb.de führt Patienten, Therapeuten und Anbieter zusammen. Als Knotenpunkt steht es im Zentrum aller anderen Aktivitäten des CO’MED-Verlags. Für die zweite Jahreshälfte 2008 sind dort spannende Veränderungen geplant.

Abgerundet wird das Verlagsangebot durch die Möglichkeit des persönlichen Kontakts. Alljährlich bietet der beliebte CO’MED Congress dem interessierten Publikum ein hochkarätiges Vortragsprogramm renommierter Referenten der Complementär-Medizin. An die Veranstaltung angeschlossen ist eine Fachausstellung. Congresstermin für 2008: 11./12. Oktober im Steigenberger Bad Homburg

Persönlich kennen lernen können Sie uns
auf der Paracelsusmesse, vom 8. – 10. 2. 08
auf der Interbiologica, vom 15. – 16. 3. 08

Wir freuen uns auf Ihren Besuch.

Lesen Sie weiter im nächsten Teil der Serie: „Aktuelles aus der Complementärmedizin“

Bisher erschienen sind:

Ganzheitliche Wege zum gesunden Menschen
Complementärmedizin auf neuestem Entwicklungsstand

Der CO`MED Verlag

Moderne Zivilisationskrankheiten
Schwermetalle und Entgiftung

Neu in der Edition CO’MED das brandaktuelle Buch:
Schwermetalle – Ursache für Zivilisationskrankheiten

Kann Brot Gift für den Körper sein?
Warum so viele Menschen zunehmend unter Glutenintoleranz leiden …

Licht und Farbe
Schlüssel zur Seele und Heilung
Frauenheilkunde aus complementärmedizinischer Sicht
Antibabypille und Hormontherapie – Nur ein Krebsrisiko?