Das Leben nach der Zigarette

Wer es schafft, mit dem Rauchen aufzuhören, ist glücklicher mit dem Leben und zufriedener mit seiner Gesundheit

New York / Heidelberg, 13. Dezember 2011

Ein Leben ohne Zigaretten ist keineswegs finster und trostlos. Wer es geschafft hat, der Zigarette abzuschwören, ist mit sich und dem Leben zufriedener und erfreut sich einer besseren Gesundheit. Dies ist das Ergebnis einer Studie von Dr. Megan Piper und Kollegen von der medizinischen Fakultät der University of Wisconsin, USA. Die Wissenschaftler haben Ex-Raucher befragt, ob und wie sich die Veränderung nach einem bzw. nach drei Jahren in ihrem psychischen Wohlbefinden bemerkbar gemacht hat. Die Studie erscheint nun online im Springer-Journal Annals of Behavioral Medicine.

Dass der Verzicht auf das Rauchen den Gesundheitszustand verbessert und Leben retten kann, steht außer Frage. Nicht so klar war, inwieweit auch die Lebensqualität des Ex-Rauchers davon profitiert.

Raucher glauben oft, sie müssten mit dem Verzicht auf Zigaretten auch eine gewisse Lebensqualität einbüßen. Ärzte könnten Raucher jedoch besser zum Aufhören motivieren, wenn sie ihnen ganz andere, positive Erfahrungen wie etwa ein gesteigertes Wohlbefinden als Anreiz mit auf den Weg geben könnten.

An der Studie von Dr. Megan Piper und ihrem Team nahmen 1.504 Raucher teil, die aufhören wollten zu rauchen. Erfasst wurden Angaben zur Lebensqualität insgesamt, zum Gesundheitszustand, positive wie auch negative Emotionen, die Zufriedenheit im Beziehungsbereich und das Auftreten von Stressfaktoren. Ein Jahr bzw. drei Jahre später wurden sie erneut nach Zigarettenkonsum und Lebensqualität befragt.

Die Beurteilung der Lebensqualität basierte auf Angaben zum Gesundheitszustand, Selbsteinschätzung, Lebenseinstellung, Lebensstandard, Arbeitssituation, Freizeit, Weiterbildung, Kreativität, Sozialfürsorge, Partnerschaft, Freundschaften, Beziehung zu Kindern und Verwandten, zum Zuhause, Wohnumfeld und Gemeinschaft.

Raucher befürchten oft, dass sich mit dem Verzicht auf Zigaretten auch ihre Lebensqualität mindern könnte. Die Autoren der Studie stellten hingegen fest, dass langfristig das Gegenteil der Fall ist, es also keineswegs zu einer Verschlechterung, sondern eher zu einer spürbaren Verbesserung der Lebensqualität kommt. Im Vergleich zu denen, die weiterrauchten, schnitten die Ex-Raucher deutlich besser ab, was die gesamte Lebensqualität, den Gesundheitszustand und das positive Lebensgefühl anbelangte. Dies galt ein Jahr und auch drei Jahre nach dem Verzicht auf Zigaretten. In der Befragung nach drei Jahren gaben sie sogar an, weniger Stressfaktoren zu empfinden.

Die Autoren: „Unsere Studie zeigt deutlich, dass das Aufhören mit dem Rauchen das Wohlbefinden steigert. Raucher glauben vielleicht, dass der Verzicht auf die Zigarette ihre Lebensqualität mindern könnte: sie denken, sie müssten sich von liebgewordenen Gewohnheiten lösen, es könnte Einfluss auf ihre Beziehungen haben, sie müssten auf Genuss verzichten und mit dem Rauchen würde ihnen etwas fehlen, um den Alltag zu bewältigen. Die Ergebnisse zeigen aber ganz klar: Langfristig ist der Mensch ohne Zigarette glücklicher als mit.“

Quelle
Piper ME et al (2011). Smoking cessation and quality of life: changes in life satisfaction over three years following a quit attempt. Annals of Behavioral Medicine. DOI 10.1007/s12160-011-9329-2

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