(pressebox) Köln, 18.02.2009, Der Deutsche Journalisten-Verband hat die rund 70 Redakteurinnen und Redakteure der Wirtschaftsmagazine Capital und Impulse am Standort Köln heute zum Streik aufgerufen. Mit der für einen halben Tag geplanten Arbeitsniederlegung reagieren die Kölner Redaktionen auf die schleppenden Verhandlungen über einen Sozialplan und die unzureichenden Angebote der Geschäftsführung von Gruner+Jahr. Die Redakteure von Capital und Impulse haben im Januar ihre Kündigungen erhalten und sollen zum 31. März freigestellt werden. Mit Datum vom 30. Januar haben die Gewerkschaften DJV NRW und ver.di NRW die Geschäftsführung zu Verhandlungen über einen Tarifsozialplan aufgefordert, was bislang ohne Ergebnis blieb.“Abfindungen in Höhe von durchschnittlich acht Monatsgehältern sind angesichts der schwierigen Arbeitsmarktlage am Standort Köln nicht hinnehmbar“, kritisierte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken das letzte Angebot des Arbeitgebers. Zahlreiche G+J-Redakteure seien über 40 und erst seit weniger als 10 Jahren bei Capital oder Impulse beschäftigt. „Für den Versuch, die Mitarbeiter zu Dumping-Konditionen los zu werden, gibt es keine wirtschaftliche Notwendigkeit bei Gruner+Jahr.“ Der DJV-Vorsitzende kritisierte die Hinhaltetaktik der Geschäftsführung, die sich zügigen Sozialplanverhandlungen bisher verweigere. Er begrüßte daher den heutigen Streik als „leider unumgängliches Mittel, um die Geschäftsleitung zu einem verbesserten Angebot zu bewegen“. Als verhandlungsfähige Offerte bezeichnete Konken ein Bruttogehalt pro Beschäftigungsjahr sowie einen altersabhängigen Sockelbetrag. Anders sei es für die Betroffenen nicht möglich, die Durststrecke bis zu einem neuen Job zu überbrücken.

Die beiden Wirtschaftsmagazine sollen nach den Plänen der Geschäftsleitung künftig von einer Hamburger Zentralredaktion erstellt werden, die auch für Börse online und die Financial Times Deutschland arbeitet. In der Zentralredaktion werden rund 60 Redakteure weniger arbeiten als bisher bei allen vier Titeln zusammen. Nur die wenigsten der bisher Beschäftigten haben die Möglichkeit erhalten, in der neuen Zentralredaktion zu arbeiten. Die Redaktion gehört nicht dem Tarifvertrag an.
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