Entwicklungen im VoIP-Telefonbereich – das Experteninterview mit Florian Dieterle

Der VoIP-Telefonbereich hat sich seit den 90er Jahren rasant entwickelt und schon längst einen technischen Standard erreicht, der den Geschäfts- und Privatmarkt erobert. Über die Änderungen und Entwicklungen im VoIP-Bereich sprach Ventengo (www.ventengo.de) diesmal mit Florian Dieterle, Key Account Manager der Aastra Deutschland GmbH.

Herr Dieterle, können Sie sich vorstellen, dass die Internet-Telefonie in naher Zukunft den Festnetzanschluss vollständig ersetzen kann?

Wir befinden uns mitten in einer Entwicklung Richtung IP, die nicht mehr aufzuhalten ist. Die Relationen werden sich in den kommenden Jahren weiter verschieben zugunsten von VoIP. Dass jedoch die Festnetzanschlüsse bald verschwinden, glaube ich nicht. Sie haben zumindest mittelfristig noch eine Existenzberechtigung, da im Mittelstand vielfach noch nicht die notwendige Infrastruktur für IP-Anlagen vorhanden ist. Die Investitionen in die Infrastruktur werden jedoch anhalten, auch in ländlichen Regionen wird die Versorgung besser. Irgendwann ist die Entwicklung dann so weit vorangeschritten, dass Festnetzanschlüsse vermutlich nicht mehr gebraucht werden.

Oft wird ja damit geworben, dass das Telefonieren über VoIP hilft Kosten zu sparen. Ist dies Ihrer Meinung nach der entscheidende Vorteil, den die Internet-Telefonie mit sich bringt?

Kosten sparen ist eines der Hauptargumente, das immer wieder in der Diskussion herangezogen wird. Aber es gibt weitere Vorteile IP-basierter Kommunikationsserver. Beispielsweise stehen sie für die komplette Integration in die IT-Landschaft. Es gibt nur noch ein Netz für alle Kommunikationsdienste, sowohl für Daten als auch Sprache. Damit verbunden profitieren die Nutzer von allen Vorteilen, die eine solche Kombination mit sich bringt. Es muss beispielsweise nur noch eine Infrastruktur gewartet und administriert werden. Vorteile gibt es aber auch im Bereich der Applikationen. Anwendungen werden nun möglich, die vorher gar nicht oder nur eingeschränkt möglich waren, beispielsweise die Videokommunikation.

Wie sieht es mit dem Service der VoIP-Anbieter aus? Oftmals stehen Kunden vor dem Problem, dass sie nicht wissen, wie sie die Technik richtig anwenden können. Hat sich dies im Laufe der Zeit verbessert oder ist teilweise immer noch eine Servicelücke vorhanden?

Ob der Nutzer über VoIP oder über einen Festnetzanschluss telefoniert, sollte für ihn in der Handhabung keinen Unterschied machen. Hat er mit der Umstellung zusätzliche Applikationen, die er vorher nicht hatte – beispielsweise CTI oder Presence – so sollten diese Anwendungen für ihn intuitiv bedienbar sein und keine großen Schwierigkeiten bei der Bedienung hervorrufen.

Die IT-Abteilung des anwendenden Unternehmens wiederrum, die im Alltag das ITK-System administriert, muss bei Fragen einen festen Ansprechpartner haben, der ihn fachlich sicher berät. Aastra bietet seine Produkte ausschließlich über ausgewählte Vertriebspartner an. Alle Aastra-Partner durchlaufen einen Qualifizierungsprozess, an dessen Ende eine Zertifizierung steht. So können wir sichergehen, dass unsere Endkunden optimal beraten und betreut werden.

Welche technischen Neuerungen können wir in der Zukunft im VoIP-Bereich erwarten? Welche Rolle spielt dabei der UMTS-Nachfolger LTE?

Es werden sich in den kommenden Jahren die Trends verstärken, die wir aktuell bereits beobachten können. Das sind zum einen die Videokommunikation und zum anderen die Mobilität. Beide Trends werden sich immer stärker auch in Kombination miteinander durchsetzen. Für die Videokommunikation – ob mobil oder nicht – sind breitbandigere Anschlüsse wichtige Voraussetzung. Entsprechend groß ist die Rolle des Mobilfunkstandards LTE, vor allem in Regionen, die bislang über keine breitbandigen Internetzugänge verfügen.

Immer mehr Verbraucher nutzen Smartphones oder Tablets, so zeichnet sich auch der Trend der mobilen Internetnutzung ab. Sehen Sie dies als Chance für den VoIP Bereich an?

Dieser Trendist bereits voll da, wird sich in den kommenden Jahren aber noch ausdehnen. Auch Anwendungen, die bislang spezielle Hardware erforderten, gibt es verstärkt als Apps für Smartphones & Co. Aktuelles Beispiel ist die Videotelefonie: Aastra hat bei der Einführung des Videokommunikationssystems BluStar von Anfang an auch auf mobile Devices gesetzt. Wir haben 2012 ein Video-Ecosystem vorgestellt, in dem neben spezieller Hardware auch Applikationen beispielsweise für das iPad und iPhone enthalten sind. Mobilität ist also ein wichtiger Aspekt im Bereich VoIP und wird in Zukunft noch bedeutender werden.

Vielen Dank, Herr Dieterle, für das Interview und Ihre Einschätzungen.

Über Florian Dieterle:

Florian Dieterle arbeitet als Key Account Manager bei der Aastra Deutschland GmbH, die global Unternehmen dabei unterstützt effektiv zu kommunizieren und über Distanzen hinweg zu arbeiten. Kunden sind dabei keine geringeren als die RTL Television Group, die Carlsberg Gruppe oder zum Beispiel Strellson.

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