nicht jeder Igel ist hilfebedürftigDeutsches Tierschutzbüro gibt Tipps für Igelfreunde

Junge, alte oder schwache Igel sind im Winter auf menschliche Hilfe angewiesen. Doch, so warnt das Deutsche Tierschutzbüro e.V., nicht jeder Igel, den man jetzt tagsüber beobachtet, ist hilfsbedürftig. Tierfreunde sollten sich daher umfassend informieren, bevor sie ein Tier einfangen, sonst können sie ihm eher schaden als helfen.
In der kalten Jahreszeit halten Igel in einem kugelförmigen Nest einen mehrmonatigen Winterschlaf. Die Männchen, je nach Witterung, ab Anfang Oktober, die Weibchen und die Jungtiere erst später, wenn sie sich den nötigen Winterspeck angefressen haben. Manche Igel, die bei Wintereinbruch noch sehr jung, krank, schwach, alt oder verletzt sind, sind auf menschliche Hilfe angewiesen, um den Winter zu überleben. Doch, so warnt das Deutsche Tierschutzbüro e.V., nicht jeder Igel, der jetzt noch unterwegs ist, braucht Hilfe.

„Niemand sollte einen Igel einfach einfangen“, so Stefan Klippstein, gelernter Tierpfleger und Sprecher des Deutschen Tierschutzbüros e.V., „Igel sind Wildtiere. Sie merken nicht, dass man ihnen helfen möchte, sondern sind gestresst und verängstigt.“ Auch nach dem Naturschutzrecht ist das Einfangen eines Igels nur erlaubt, wenn er nachweislich auf Hilfe angewiesen ist.

Hilfsbedürftig sind verwaiste Igelsäuglinge, die sich tagsüber außerhalb des Nests befinden und noch geschlossene Augen und Ohren haben. Das Deutsche Tierschutzbüro e.V. rät Tierfreunden dazu, die Tiere erst zu beobachten, ob sie wirklich verwaist und hilflos sind, bevor sie eingreifen.

Ebenfalls auf menschliche Hilfe angewiesen sind verletzte Igel, die deutlich erkennbare Wunden haben oder humpeln. Zumeist deuten schon Fundort und -umstände, z. B. eine Straße oder Baugrube, darauf hin, dass dem Tier etwas zugestoßen ist.

Kranke Igel erkennt man daran, dass sie sich kaum einrollen, apathisch und mager sind und tagsüber unterwegs sind.
Doch nicht jeder Igel, der tagsüber unterwegs ist, ist krank, warnt Klippstein. „Oft werden Igelnester bei Baumaßnahmen, dem Umschichten von Holzstapeln oder Entfernen von Laub- und Reisighaufen zerstört. Dann ist auch ein gesunder Igel gezwungen, sich einen neuen Unterschlupf zu suchen.“
Ein Alarmzeichen ist allerdings, wenn ein Igel nach Wintereinbruch, also bei Frost oder Schnee umherirrt. „Das sind dann zumeist Tiere, die sich kein Fettpolster anfressen konnten und tatsächlich auf Hilfe angewiesen sind“, so Klippstein.

Das Deutsche Tierschutzbüro e.V. rät allen Tierfreunden, die einen Igel in Not finden, dringend davon ab, das Tier selber zu pflegen. „Tierliebe alleine genügt nicht“, so Klippstein, „das Tier braucht eine fachkundige Betreuung. Es muss unbedingt zu einem Tierarzt oder in eine spezialisierte und anerkannte Igelauffangstation gebracht werden.“ Adressen von Anlaufstellen in ihrer Nähe finden Igelfreunde im Internet oder können diese beim Deutschen Tierschutzbüro e.V. erfragen.

Deutsches Tierschutzbüro e.V. – Wir geben Tieren eine Stimme!

Reduziert auf ihre Funktion als Nahrungsmittellieferant, Messinstrument oder lebende Zielscheibe leiden in Deutschland Millionen Tiere. Unzureichende Rechtsvorschriften und mangelhafter Vollzug führen dazu, dass für jeden Laien offensichtlich, Tierquälerei, ob in der industriellen Massentierhaltung oder in Tierversuchslaboren, Alltag und zudem vollkommen legal ist. Auch grausame und überholte Traditionen wie die Hobbyjagd oder das betäubungslose Schächten haben hierzulande bis heute Bestand.
Das Deutsche Tierschutzbüro e.V. kämpft gegen diese alltägliche Tierqual. Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht den Tieren ein Anwalt zu sein, ihnen eine Stimme zu geben und für ihre Rechte zu streiten.
Wir dokumentieren Tierquälerei und machen sie öffentlich, üben mit spektakulären Aktionen und intensiver Medienarbeit Druck auf die verantwortlichen Politiker aus und greift direkt ein, um Tierleben zu retten.
Mit unseren Informations- und Aufklärungskampagnen versuchen wir gerade die Menschen zu erreichen, die sich bislang nur wenig Gedanken über Tierschutz oder die Herkunft tierischer Produkte gemacht haben. Denn nur wenn die Mehrheit der Verbraucher und Wähler sich gegen tierquälerisch erzeugte Produkte entscheidet und bessere Gesetze und strengere Kontrollen fordert, wird sich die Situation der Tiere ändern.
Dass dies schon bald der Fall ist, daran arbeiten wir täglich. Unser Ziel ist es, dass Tierheime und Gnadenhöfe irgendwann leer stehen und unsere Arbeit überflüssig wird.

Kontakt:
Deutsches Tierschutzbüro e.V.
Stefan Klippstein
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