Frankfurt am Main (ots) # German Entertainment and Media Outlook: Branchenumsatz in
Deutschland wächst 2008 nur noch um 1,4 Prozent / Prognose bis
2012 gesenkt / Internet-Werbung und Videospiele stützen
Erlösentwicklung

Die globale Finanzkrise bremst das Wachstum der Medienbranche in
Deutschland spürbar. Für das laufende Jahr prognostiziert die
Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers
(PwC) im „German Entertainment and Media Outlook: 2008 – 2012“ nur
noch einen Erlöszuwachs von 1,4 Prozent auf gut 56,8 Milliarden Euro,
nachdem der Umsatz 2007 noch um 2,5 Prozent und im WM-Jahr 2006 sogar
um 4,1 Prozent zugelegt hatte. „Während die Verbraucherausgaben
weiter moderat steigen, leidet die Medienbranche unter der Abkühlung
der Werbekonjunktur. Für das laufende Jahr erwarten wir noch einen
Anstieg der Werbeeinnahmen um zwei Prozent, im kommenden Jahr dürften
die Erlöse jedoch leicht um ein Prozent sinken“, erwartet Frank
Mackenroth, Partner und Leiter der Branchengruppe Entertainment &
Media bei PwC.

Auch die mittelfristigen Perspektiven der Branche sind eingetrübt.
Bis 2012 dürfte der Gesamterlös in Deutschland um jährlich 2,0
Prozent auf rund 61,9 Milliarden Euro zulegen und damit weniger stark
wachsen als bislang prognostiziert. Dabei steigen die Werbeeinnahmen
um voraussichtlich 2,2 Prozent pro Jahr auf gut 15,6 Milliarden Euro
und die Verbraucherausgaben um 2,0 Prozent auf annähernd 46,3
Milliarden Euro.

Internet und Videospiele stützen Wachstum

Überdurchschnittlich starke Umsatzsteigerungen sind nach wie vor
in den Branchensegmenten Internet und Videospiele zu erwarten. Bis
2012 dürften die Erlöse der Online-Medien vor allem dank stark
steigender Werbeeinnahmen um durchschnittlich 4,9 Prozent auf über 11
Milliarden Euro wachsen. Die Verbraucherausgaben für den stationären
Internetzugang werden demgegenüber eher moderat um 3,4 Prozent pro
Jahr auf knapp 9,5 Milliarden Euro zulegen, nachdem zwischen 2003 und
2006 noch zweistellige Zuwachsraten die Regel waren. „Der Markt für
Breitband-Internetanschlüsse ist annähernd gesättigt. Neue Kunden
müssen immer häufiger von der Konkurrenz abgeworben werden, wodurch
die Preise unter Druck geraten“, so Mackenroth.

Wachstumspotenzial bietet vor allem das mobile Internet. Obwohl
schnelle Mobilfunkstandards wie UMTS und HSDPA zumindest in den
Ballungsgebieten mittlerweile fast flächendeckend zur Verfügung
stehen, nutzen Verbraucher die neuen Möglichkeiten bislang nur sehr
zögerlich. „Hohe Kosten, undurchschaubare Abrechnungsmodelle und
kompliziert zu bedienende Endgeräte haben viele Konsumenten davor
zurückschrecken lassen, auch unterwegs online zu sein. Erst Apple hat
mit dem iPhone demonstriert, dass es einen Massenmarkt für das mobile
Internet gibt, wenn das Gesamtpaket stimmt“, kommentiert Mackenroth.
Mittlerweile holt die Konkurrenz von Nokia bis Google – in Allianz
mit den Mobilfunknetzbetreibern – auf. Konkrete Prognosen lassen sich
derzeit zwar kaum abgeben, die mobile Internetnutzung dürfte sich
aber in wenigen Jahren durchgesetzt haben.

Für die Video- und Computerspielindustrie prognostiziert PwC ein
Umsatzwachstum von durchschnittlich 7,1 Prozent auf gut 2,2
Milliarden Euro im Jahr 2012. Besonders dynamisch dürften sich die
Einnahmen aus Online-Spielen (plus 14,6 Prozent auf 227 Millionen
Euro) und mobilen Spielen (plus 12,1 Prozent auf 159 Millionen Euro)
entwickeln. Im laufenden Jahr 2008 geben die Deutschen
voraussichtlich erstmals mehr Geld für Videospiele (gut 1,8
Milliarden Euro) als für CDs und Musikdownloads aus.

Online-Werbung gewinnt Marktanteile

Die Werbeeinnahmen wachsen in den kommenden fünf Jahren zwar
voraussichtlich stabil um durchschnittlich 2,2 Prozent, doch sind die
Mediensegmente in stark unterschiedlichem Maße an dieser Entwicklung
beteiligt. Während die Werbeeinnahmen der Online-Medien bis 2012 um
jährlich 17,6 Prozent auf annähernd 1,6 Milliarden Euro steigen
dürften, prognostiziert PwC für die Zeitungswerbung lediglich ein
Plus von 0,7 Prozent auf gut fünf Milliarden Euro, die Werbeeinnahmen
der Fernsehsender werden um jährlich 1,2 Prozent auf gut 4,4
Milliarden Euro zulegen.

Damit steigt der Marktanteil der Online-Medien an den gesamten
Werbeerlösen bis 2012 von derzeit gut sechs auf annähernd zehn
Prozent, während mit Ausnahme der Außenwerbung alle anderen Medien
leichte Einbußen am Marktanteil verzeichnen.

Bücher bleiben vorn

Gemessen an den Verbraucherausgaben bleiben Bücher in Deutschland
das wichtigste Medium. Mit einem Umsatz von geschätzt knapp 10,1
Milliarden Euro liegt die Buchbranche 2012 noch vor dem Internet
(knapp 9,5 Milliarden Euro) und dem Fernsehen (gut 9,1 Milliarden
Euro).

Die Ausgaben der Konsumenten für den TV-Empfang steigen in den
kommenden fünf Jahren voraussichtlich um durchschnittlich 3,6 Prozent
auf fast 4,4 Milliarden Euro (ohne öffentlich-rechtliche
Rundfunkgebühren). Ein Großteil dieser Summe entfällt auf den
Kabelempfang, der 2012 in schätzungsweise 16,8 Millionen Haushalten
vorhanden sein wird. Demgegenüber spielt das Internet-Fernsehen
(IPTV) mit voraussichtlich rund zwei Millionen Nutzerhaushalten im
Jahr 2012 auch künftig eine untergeordnete Rolle. Die Zahl der
Haushalte mit einem TV-Abonnement dürfte bis 2012 um durchschnittlich
1,1 Prozent auf 19,9 Millionen steigen.

Die Musikindustrie ist die einzige Branche, die in den kommenden
fünf Jahren mit sinkenden Erlösen rechnen muss. Der Umsatz wird von
derzeit gut 1,6 Milliarden Euro knapp unter diese Marke fallen. Die
Talsohle dürfte die Branche allerdings im Jahr 2010 mit einem Umsatz
von 1,57 Milliarden Euro erreichen, bevor die Erlöse wieder leicht
ansteigen.

Hinweis für die Redaktion:

Die PricewaterhouseCoopers AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft ist
in Deutschland mit 8.870 Mitarbeitern und einem Umsatzvolumen von
rund 1,47 Milliarden Euro eine der führenden Wirtschaftsprüfungs- und
Beratungsgesellschaften. An 28 Standorten arbeiten Experten für
nationale und internationale Mandanten jeder Größe. PwC bietet
Dienstleistungen an in den Bereichen Wirtschaftsprüfung und
prüfungsnahe Dienstleistungen (Assurance), Steuerberatung (Tax) sowie
in den Bereichen Transaktions-, Prozess- und Krisenberatung
(Advisory).

Originaltext: PwC PriceWaterhouseCoopers
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