Moderne stationäre Läden müssen sich heute gegen breite Konkurrenz durchsetzen, zu der unter anderem auch Onlineshops zählen. Der wirtschaftliche Erfolg eines Ladens wird zu einem wesentlichen Teil durch einen gut konzipierten Ladenbau bestimmt.

Ein gegenwärtiger Trend im Ladenbau kann beispielsweise mit dem Begriff der Nachhaltigkeit beschrieben werden. Beim Verbraucher sind in diesem Zusammenhang Konzepte beliebt, die einen Laden sozusagen zu einem Green-Store werden lassen; ausgedrückt werden kann der mit einem Green-Store verbundene ökologische Gedanke etwa durch die Verwendung umweltschonender, nicht schadstoffhaltiger Materialien beim Ladenbau.
Dies sollte der gut konzipierte Ladenbau berücksichtigen:

Aus farbpsychologischer Sicht verbinden Konsumenten vor allem die Farben Grün und Braun mit ökologischen Standards. Der moderne Ladenbau kann sich diese Tatsache beispielsweise zunutze machen, indem Ladenbereiche, in denen der ökologische Aspekt für Kunden besonders relevant ist (wie beispielsweise in Lebensmittelbereichen), in entsprechenden Farben gehalten wird.
Auch weitere farbpsychologische Effekte können durch das Setzen farblicher Akzente in Läden genutzt werden; nach Verkaufsintention gewählte Farben können beim Konsumenten Empfindungen oder Wünsche anregen, die häufig die spontane Kaufbereitschaft steigern. Eine ähnliche verkaufsfördernde Wirkung ist auch durch den gezielten Einsatz von Gerüchen im Laden zu erreichen – während Kaffeeduft etwa Kaffeetrinker zum Kauf animieren kann, spricht der Geruch von Pflegeprodukten beispielsweise Käufer im Parfümeriebereich an.
Das emotionale Wohlbefinden von Kunden kann durch die Wahl geeigneter Beleuchtungselemente gefördert werden. Empfindet der Kunde das Licht in einem Laden als angenehm, so wird er hier tendenziell eine längere Zeit verbleiben. Durch die längere Aufenthaltszeit steigt in der Folge häufig auch die gekaufte Warenmenge. Zum Bleiben (und Kaufen) wird der Konsument außerdem oft durch den Einsatz zielgruppenorientierter Hintergrundmusik animiert.
Hinsichtlich der Struktur eines Ladengeschäfts kann es sich unter Aspekten des Ladenbaus häufig positiv auf die Verkaufszahlen auswirken, vergleichsweise oft gekaufte Produkte im hinteren Teil des Geschäfts zu positionieren. So ist der Kunde dazu veranlasst, zunächst weitere Bereiche des Ladens zu durchqueren. Hierbei entdeckt er möglicherweise Waren, die zwar nicht Teil seines Einkaufszettels sind, auf die er nun aber aufmerksam wird und die er mit größerer Wahrscheinlichkeit ebenfalls kauft.
Nach Erkenntnissen der Verkaufspsychologie werden Spontankäufe außerdem gefördert, wenn die Hauptrichtung der Gänge im Rahmen des Ladenbaus entgegen dem Uhrzeigersinn verläuft – wenn der Kunde also hauptsächlich Linkskurven absolvieren muss. Hintergrund hierfür ist der, dass nach statistischen Angaben die meisten Menschen in ihrer Wahrnehmung stärker rechtsseitig als linksseitig orientiert sind. Müssen Kunden in einem Laden nun Linkskurven durchlaufen, tun sie dies unbewusst mit weniger Routine, als dies bei Rechtskurven der Fall wäre. In der Folge müssen sie eine erhöhte Aufmerksamkeit aufbringen und nehmen auf diese Weise auch dort platzierte Produkte wahrscheinlicher wahr.
Und nicht umsonst werden schließlich Waren, die in kassennahen Regalen platziert sind, als sogenannte „Quengelware“ bezeichnet; während der Wartezeit an der Kasse animieren hier vor allem Kinder ihre Begleitpersonen zum Kauf.

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