Springer-Fachzeitschrift Journal of Cancer Survivorship Rückgang der Knochendichte durch Krebsbehandlung. Durch kontinuierliches Training im Kraft- und Impactbereich kann bei Brustkrebsüberlebenden die Muskelkraft aufgebaut und erhalten werden. Hierdurch wird der Verlust an Knochendichtedichte gestoppt, so das Resultat einer Studie.

‚Sport treiben‘ lautet die Devise für ältere Brustkrebsüberlebende

Ein Jahr Training kann die Erhaltung der Knochendichte sichern und Brüche vermeiden

Wissenschaftler empfehlen älteren Brustkrebsüberlebenden ein kontinuierliches Kraft- und Impact-Training, um so Muskelkraft aufzubauen und zu erhalten. Dies ist das Fazit einer Studie, die jetzt in der Springer-Fachzeitschrift Journal of Cancer Survivorship erscheint. Hauptautorin ist Jessica Dobek von der Oregon Health and Service University und sie gehört in das Wissenschaftlerteam unter der Leitung von Dr. Kerri Winters-Stone. In ihrer Studie konnte nachgewiesen werden, dass sich ein einjähriges Training auch in dem Folgejahr noch positiv auf die Knochen auswirkt, selbst wenn weniger intensiv trainiert wird – Knochenbrüche könnten so langfristig vermieden werden.

Ältere Frauen stellen unter den Brustkrebsüberlebenden die größte Gruppe dar. Bedingt durch Krebsbehandlung, Alterungsprozess und eingeschränkte körperliche Aktivität ist es für sie besonders schwer, eine gesunde Körperzusammensetzung und optimale Körperfunktionen zu erhalten. Die Krebsbehandlung geht einher mit einem Rückgang der Knochendichte wie auch einer Zunahme des Körperfetts. Bei älteren Brustkrebsüberlebenden steigt dadurch das Risiko von übergewichtsbedingten Erkrankungen, Brustkrebsrezidiven, Knochenbrüchen und allgemeiner Gebrechlichkeit.

Sport ist eine Möglichkeit, Nebenwirkungen und langfristige Auswirkungen einer Krebsbehandlung zu bekämpfen. Bereits in vorangegangenen Untersuchungen haben Dobek und Winters-Stone festgestellt, dass ein einjähriger Trainingsplan mit Kraft- und Impact-Training bei Brustkrebsüberlebenden dazu beitrug, Muskelkraft aufzubauen und den Verlust an Knochendichte zu stoppen. Sie wollten nun natürlich wissen, ob sich diese Vorteile nach Beendigung des Trainings fortsetzten oder nicht. Ein Jahr später folgten Untersuchungen bei 44 Frauen, die bereits an der ersten Studie teilgenommen hatten. Gemessen wurden die Knochendichte von Hüfte und Wirbelsäule, Muskelmasse, Fettmasse und maximale Kraft in Ober- und Unterkörper.

Zum ersten Mal wurde in einer Nachfolgestudie untersucht, wie und ob sich langfristige Veränderungen von Körperzusammensetzung und Muskelkraft bei älteren Brustkrebsüberlebenden nachweisen lassen, die bereits zuvor an einem kontrollierten Interventionsversuch mit Kraft- und Impact-Training teilgenommen hatten.

Es wurde deutlich, dass ältere Brustkrebsüberlebende die Knochendichte ihrer Wirbelsäule auch nach Trainingsende aufrechterhalten konnten. Einige der Frauen hatten im Jahr nach dem offiziellen Ende des Trainings weiter trainiert, wenn auch auf niedrigerem Level, andere hatten ganz aufgehört. Wenn durch leichtes Training nachhaltig ein Abbau der Knochendichte verhindert werden kann, so könnte dies langfristig auch weniger Knochenbrüche bedeuten. Allerdings zeigt die Studie auch, dass die Muskelkraft deutlicher abnimmt als die Knochendichte, sodass die weitere Teilnahme an einem kontrollierten intensiveren Trainingsprogramm sinnvoll sein könnte.

„Trainingsprogramme zur Verbesserung der Muskulatur und Knochen sollten Teil langfristiger Behandlungspläne bei Brustkrebsüberlebenden sein“, rät Dobek. „Weitere Untersuchungen sind natürlich vonnöten. Unsere Ergebnisse bieten aber möglicherweise Ansätze zu Erkenntnissen über Typ, Umfang und Dauer des Trainings, das zur Erhaltung der Knochengesundheit bei Krebsüberlebenden mit Bruchrisiko sinnvoll ist.“

Quelle: Dobek, J., Winters-Stone, K.M. et al (2013). Musculoskeletal changes after 1 year of exercise in older breast cancer survivors, Journal of Cancer Survivorship. DOI 10.1007/s11764-013-0313-7

Der vollständige Artikel steht Journalisten auf Anfrage zur Verfügung.
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