E-Ink – Biegsames Display auf Titelseite eingesetzt

New York (pte/23.07.2008/11:10) – Das US-Magazin Esquire http://www.esquire.com wird das erste gedruckte Medium sein, das mit einem E-Ink-Cover ausgeliefert wird. Das kündigte Magazin-Herausgeber David Granger gegenüber der New York Times an. Demnach soll die Ausgabe zum 75-Jahr-Jubiläum der Zeitschrift im September mit so genanntem elektronischen Papier – einem biegsamen Display – ausgeliefert werden. Das Titelblatt wird wird mithilfe der Technologie des Unternehmens E-Ink http://www.eink.com gestaltet. In blinkender Schrift wird „the 21st Century Begins Now“ (Das 21. Jahrhundert beginnt jetzt) zu lesen sein, verrät der Herausgeber.

Elektronische Tinte ist bereits seit einigen Jahren im Gespräch. Diese einfach handzuhabenden, flexiblen Displays sollen künftig das bedruckte Papier ablösen. Zeitungen und Zeitschriften könnten somit elektronisch ausgeliefert werden. Das elektronische Papier des Lesers kann nach Belieben befüllt werden. Künftig soll mithilfe der E-Ink-Technologie der Inhalt auf dem Bildschirm auch dann weiterhin angezeigt werden, wenn keine Spannung mehr anliegt. Zudem sind die Displays sehr dünn. Zur Anwendung kommt die Technik derzeit beispielsweise bei Amazons E-Book-Reader Kindle.

Mit der Integration von E-Paper in das Magazin, hat sich Granger vorgenommen, die Technik von Printprodukten weiterzuentwickeln. „Magazine schauen vom Prinzip her seit 150 Jahren gleich aus. Der Mangel an Innovation in diesem Bereich hat mich frustriert“, erklärt Granger. Der Aufwand für das Jubiläumsmagazin ist aufgrund des Hightech-Covers enorm. So musste der Esquire-Verlag vorab eine sechsstellige Summe in die Entwicklung einer geeigneten Batterie investieren, um das Display überhaupt in das Titelblatt der Zeitschrift integrieren zu können. Der nun vorliegende Mini-Akku liefert Energie für 90 Tage.

Für die Leser soll die Ausgabe dennoch nicht teuer werden, verspricht der Herausgeber. Man habe mit dem Automobilhersteller Ford eine entsprechende Werbekooperation geschlossen. Ford wird auf der Rückseite des Covers ebenfalls auf E-Paper eine Anzeige für aktuelle Automodelle schalten. Die ersten 100.000 Esquire-Hefte der Ausgabe – und damit jedes siebente Heft – sollen mit dem Display ausgeliefert werden. Der Aufwand hierfür ist enorm, denn die Integration der Displays in das Heft muss per Hand erfolgen. Der Transport zu den Distributoren wird über Kühl-LKWs abgewickelt, um die empfindliche Batterie zu schonen.

Esquire ist das erste Printprodukt weltweit, das mit einem Display ausgeliefert wird. „Wir zeigen damit die Möglichkeiten auf, die dem Printsektor nun offen stehen“, zeigt sich Granger visionär. Das Magazin hat allerdings schon in der Vergangenheit Experimentierfreudigkeit an den Tag gelegt. 1984 platzierten die Herausgeber ein Hologramm eines Adlers auf dem Cover und führten diese Technologie somit erstmals einem Massenpublikum vor. (Ende)


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