Versichertenkarte in GeldbörseIn Deutschland existieren Anfang 2019 genau 109 gesetzliche Krankenkassen, in der Schweiz sind es 94. Obwohl es natürlich gesetzliche Vorgaben gibt, unterscheiden sich die Kassen in den Details oftmals erheblich. Für den Kassenpatienten ergibt sich ein Dschungel an Angeboten, die er natürlich gerne auf seine Bedürfnisse optimieren würde.

Aber worin unterscheiden sich die Kassen überhaupt?

Da die Grundleistung gesetzlich geregelt ist, könnte man meinen, es spiele keine große Rolle, welchem Versicherer man seine Gesundheit anvertraut. Tatsächlich unterscheiden sich die Anbieter in folgenden Punkten:

  • Der Zusatzbeitrag kann von den Kassen selbst bestimmt werden
  • In der Bewilligung von Leistungen sind die Kassen unterschiedlich kulant
  • Die meisten Kassen bieten Zusatzleistungen an, um sich im Wettbewerb zu unterscheiden. Sollten Sie also beispielsweise der Naturheilkunde oder Homöopathie zugewandt sein, lohnt sich in jedem Fall ein Blick, welche Leistungen die gewünschte Krankenkasse übernimmt und welche Sie im Zweifel selber zu tragen hätten.
  • Durch Bonusprogramme oder Prämienzahlungen lässt sich so mancher Beitrag relativieren
  • Nicht zuletzt ist auch der Service, also die Erreichbarkeit der Kassen ein nicht zu unterschätzendes Kriterium

Der Krankenkassen Vergleich kann nur sehr mühselig oder mithilfe von Vergleichsportalen durchgeführt werden. Darüber hinaus sollte man sich über das eigene Verhalten im Klaren sein – Personen, die selten den Arzt aufsuchen, sollten sich den Prämienprogrammen der Kassen widmen, andere, die bei körperlichen Veränderungen gerne auf der sicheren Seite sind, können auch von Bonusprogrammen profitieren.

Wohnt man in der Schweiz, ergeben sich noch weitere beachtenswerte Punkte. Die Schweizer Kassen versichern beispielsweise Familienangehörige nicht mit wie in Deutschland. Es muss für jedes Mitglied eine Versicherung abgeschlossen werden. Da lohnt der Blick in spezielle Familienprogramme mit Boni ab dem zweiten Kind. Die Wahl der Krankenkasse ist abhängig vom Kanton und es gibt mehr Modelle als in Deutschland. So bilden sich in der Schweiz sogenannte Gruppenpraxen (HMO = Health Maintenance Organization), in denen nicht nur der Allgemeinmediziner, sondern auch Fachärzte und Therapeuten praktizieren. Die Nutzung solcher Praxen kann sich bei einigen Versicherern positiv auf den Beitrag auswirken.

Wie gestaltet sich ein Wechsel?

In beiden Ländern hat man die freie Krankenkassenwahl. Hat man also seine Bedürfnisse und die Angebote der Kassen abgestimmt, kann man auch einen Wechsel vornehmen. In Deutschland ist dies in der Regel nach 18 Monaten in der aktuellen Krankenkasse möglich, die Schweiz hat den Vorgang vereinheitlicht und eine Frist zum 29.11. eines jeden Jahres gesetzt, damit man ab dem 01.01. des neuen Jahres in die neue Krankenkasse wechseln kann. Vergleichsportale bieten in der Regel Kündigungshilfen an, um den Übergang so unbeschwert wie möglich zu gestalten.

Bild von Michael Schwarzenberger auf Pixabay