Verarmter Burgherr auf der Suche nach Investoren und Verständnis

Fels am Wagram (pts/23.12.2008/12:30) – Dieser Text entstand in Wohnräumen bei +4 Grad Celsius.

Gerhard Zehethofer hat vor 10 Jahren das sanierungsbedürftige Schloss Thürnthal http://www.schlossthuernthal.at gekauft. Es kann als bedeutendstes Barock-Klassizismusschloss von Fischer von Erlach bezeichnet werden. Die Absicht war, es vor dem weiteren Verfall zu bewahren und langfristig zu verbessern. Aus reiner Privatinitiative und Idealismus gegen das Versagen/Desinteresse der öffentlichen Hand.

Völlig unverständlich durfte es seit über 100 Jahren als Fabrik, Silo usw. zweckentfremdet und von reichen Eigentümern (Fabriken, Nestle, Großgrundbesitzer) arg beschädigt und ausverkauft werden, teilweise unter Mitwirkung und Duldung öffentlicher/behördlicher Stellen bis 1994, obwohl seit 70 Jahren unter Denkmalschutz. Der Kauf konnte nur nach mündlichen Aussagen der Behörden erfolgen , dass keine Auflagen zu erfüllen und zu erwarten seien. Daher gab es nach Erfüllung von besonderen Vorschriften und Begehung durch 2 Sachverständige 2001 sogar die Bewilligung für die Durchführung von Veranstaltungen.

Nach Personalwechsel im Denkmalamt und der BH Tulln erfolgte 2003 statt einer Unterstützung eine Anzeige des Denkmalamtes und damit begannen alle Behörden für den neuen Eigentümer völlig unvorhersehbar unter Beiziehung eines dritten und besonders akribischen Sachverständigen exzessive – für einen normalen Bürger unfinanzierbare – Auflagen vorzuschreiben. Dies hatte offensichtlich auch mehrere persönliche Gründe zur Schädigung des „Spinners“ und „zugereisten“ Eigentümers.

Wegen falscher Versprechungen des neuen Bürgermeisters DI Stiegler hat der Eigentümer 2007 auf ein Rechtsmittel gegen die Auflagen verzichtet. Nachdem die Rechtsmittelfrist abgelaufen war, begann 2008 der Bürgermeister, in Kooperation mit anderen persönlichen Gegnern des Eigentümers wie z. B. dem Vorbesitzer und unter Zuhilfenahme der BH Tulln massiv gegen den Eigentümer vorzugehen. Zuerst wurden alle Veranstaltungen verboten trotz aufrechter Bewilligung (1000-e Kinder 2006 und 2007 beim NÖ Märchensommer im Schloss kein Problem, dann aber ganz plötzlich und angeblich „gefährlich“), dann Hochzeiten und Besichtungen untersagt und aktuell will der Bürgermeister auch noch dem alleine im Schloss wohnenden Eigentümer das Wohnen verbieten. Das Heizen wurde ihm schon vorher per Auflagen verboten. Damit wurden dem Eigentümer alle Einnahmequellen untersagt, wodurch er die Auflagen nicht erfüllen kann, denn diese machen nach eigener Aussage des Bürgermeisters einen 7-stelligen €-Betrag aus.

Der Eigentümer hat zwischenzeitlich über 2 Mio. € investiert und damit sehr viele Verbesserungen durchgeführt. Dadurch hat sich ein Schuldenbetrag aufgebaut, der an sich kein Problem darstellen würde, wenn die Einnahmequelle nicht versiegt wäre. Die Behörden drohen nun mit Zwangsmaßnahmen um den Besitzer endgültig in den Ruin zu treiben. Das bedeutet auch, dass die Behörden einen Großteil der eigenen Versäumnisse/Fehler in mehr als 100 Jahren auf Kosten des neuen Eigentümers sanieren lassen wollen. Es müssten auch wesentliche Teile des Schlosses umgebaut werden, weil vor Jahrhunderten anders gebaut wurde als heute. Die reichen Vorbesitzer (Freunde der Behörden?) konnten sich hingegen unbehelligt bereichern. Außer geringfügigen Terminzugeständnissen ist man jetzt bei den Behörden dem Eigentümer gegenüber hart, wie es das Gesetz vorsieht. Dass unzählige andere historische und sonstige Objekte inkl. Schlösser, Kirchen usw. in (Nieder-)Österreich verfallen (dürfen) ohne Einschreiten der Behörden zählt wohl nicht. Sogar unmittelbar neben dem Schloss, aber im Eigentum eines Bekannten des Bürgermeisters eben.

Dieses Vorgehen der Behörden wird verständlicherweise von vielen als Schikane und sogar als Skandal bezeichnet und dient neben der behaupteten Sicherheit vorrangig der Zerstörung der Existenz des Eigentümers auf Lebenszeit und gleichzeitig soll das Schloss offensichtlich einem Günstling sehr preisgünstig – wahrscheinlich über eine beabsichtigte aber nicht zugegebene Versteigerung – in die Hände gespielt werden. Viele Fachbetriebe, die vom Eigentümer zur Erfüllung der Auflagen konsultiert werden, sehen das genau so und wollen daher Aufträge nicht annehmen, weil auch sie Probleme mit den Behörden fürchten, die in einem solchen historischen Bau ein schier unerschöpfliches Reservoir für Schikanen vorfinden. Angeblich sollen sogar Betriebe aus der Umgebung von Mitarbeitern der Landesregierung dahingehend beeinflusst worden sein, dass sie keine Arbeiten im Schloss durchführen sollen.

Vor einer endgültigen Verzweiflungstat versucht der Eigentümer noch, das einzigartige Kulturjuwel an einen Interessenten zu verkaufen oder einen Investor zu finden, mit dem das prestigeträchtige Projekt weiter geführt werden kann.

Wunsch an das Christkind:
Nutzung des Schlosses durch die öffentliche Hand, insbesondere die NÖ Landesregierung, und dass Weihnachten über den 24.12. hinaus andauern und die zuständigen Behörden zu mehr Verständnis und Entgegenkommen bereit sein werden. Und dass Politiker und besonders Landeshauptmann Pröll das Herz haben mögen, diese Misere zu beseitigen oder wenigstens wesentlich zu entschärfen. 2000 Mitbürger haben seit 1,5 Jahren eine Petition für die öffentliche Unterstützung für Schloss Thürnthal unterschrieben. Für das Land und auch die nähere Umgebung wäre das Schloss eine einzigartige Chance. Und es wird/darf doch wohl nicht so sein, dass man einen Idealisten, der 10 Jahre seines Lebens und mehr als sein gesamtes Vermögen der Rettung dieses Kulturjuwels gewidmet hat, ins Verderben treibt und das einzigartige Schloss weiter verfallen lässt.

Kontakt:
Mag. DI Gerhard Zehethofer

Schloss Thürnthal, A-3481 Fels/Wagram
+43/2738/7077, Fax: DW 5
+43/699/143 012 07
gerhard.zehethofer@aon.at
http://www.schlossthuernthal.at


Aussender: Schloss Thürnthal
Ansprechpartner: Mag. DI Gerhard Zehethofer
email: gerhard.zehethofer@aon.at
Tel. 0699/143 012 07