Zeitschriftenbranche beklagt Umsatzeinbußen

Die Zeitschriftenbranche verzeichnet sinkende Umsätze (Foto: pixelio.de, Rolf van Melis)

New York (pte/12.08.2008/13:52) – Nach der US-Werbebranche klagen nun auch die Verleger von Magazinen und Zeitschriften in den USA und Kanada über starke Umsatzeinbußen im aktuellen Geschäftsjahr. Aufgrund des schwachen wirtschaftlichen Umfelds und steigenden Treibstoff- und Lebensmittelpreisen würden Konsumenten den Gürtel um ihr Haushaltsbudget zunehmend enger schnallen, berichtet das Wall Street Journal. Von dieser Entwicklung seien auch die stärksten Titel wie „Cosmopolitan“ und „The Oprah Magazine“ betroffen. Nur zwei der zehn US-Top-Seller im Zeitschriftenbereich hätten im ersten Halbjahr 2008 leichte Umsatzzugewinne verzeichnen können. Vor allem im Geschäftsfeld der Kioskverkäufe habe die Branche mit 6,3 Prozent Minus einen deutlichen Dämpfer einstecken müssen.

Laut aktuellen Zahlen des Audit Bureau of Circulations http://www.accessabc.com haben Magazin- und Zeitschriftenverlage in den USA und Kanada bis zum 30. Juni diesen Jahres rund 44,1 Mio. einzelne Kopien der insgesamt 467 erfassten Titel verkaufen können. Im Vergleichszeitraum des Vorjahres waren es noch 47,1 Mio. Exemplare. Auch die Auflagenzahl habe sich im ersten Habjahr des aktuellen Jahres nur „sehr schleppend“ entwickelt. So waren in diesem Zeitraum insgesamt 349,9 Mio. Zeitschriftenkopien im Umlauf. Diese Zahl, die sich aus den Kioskverkäufen und den bezahlten Abonnements zusammensetzt, konnte nur in letztgenanntem Bereich leicht zulegen. Der Zuwachs von 0,3 Prozent bei Abonnements habe aber bei weitem nicht ausgereicht, um die Verluste bei Einzelverkäufen wettmachen zu können, stellt das ABC fest.

„Zeitschriften sind nicht nur ein Kulturgut, sondern auch ein Konsumgut. Als solches sind sie wie viele andere Branchen auch direkt vom verfügbaren Budget der Haushalte abhängig“, erklärt Norbert Rüdell, Pressesprecher des Verbands Deutscher Zeitschriftenverleger http://www.vdz.de , im Gespräch mit pressetext. Insofern sollte es nicht sonderlich verwundern, dass auch der Bereich der Magazine und Zeitschriften die gegenwärtig anhaltende Wirtschaftsflaute zu spüren bekommt. „Wir beobachten das Problem sinkender Einzelverkaufszahlen in Teilsegmenten bereits seit einiger Zeit“, schildert Rüdell. Dieser Bereich sei aber eine wichtige Säule der Umsatzgenerierung für die Zeitschriftenbranche. „Wir haben zum Thema Warenpräsentation daher einiges unternommen und auf den Weg gebracht, um die Faszination des Mediums Zeitschrift bei den Verbrauchern auch im Regal wieder zu steigern“, meint Rüdell.

„Die weltwirtschaftlichen Rahmendaten, die Verunsicherung auf den Finanzmärkten und die Belastung der Haushalte machen sich aber nicht nur beim Konsumklima und dem Zeitschriftenverkauf bemerkbar, sondern tangieren auch die Anzeigenkonjunktur“, betont Rüdell. Dieser Bereich hätte im vergangenen Jahr „sukzessive Rückgänge“ verzeichnet. Ähnliches berichtet auch die zuständige US-Behörde, das Publishers Information Bureau www.magazine.org/PIB . Demnach haben Magazine und Zeitschriften in den USA im zweiten Quartal 2008 um 8,2 Prozent weniger Werbeanzeigen aufgewiesen als im selben Zeitraum des Vorjahres. (Ende)


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